XIII

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Petra POV.

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"Wie lange geht das jetzt schon so?"

"Seit mehreren Tagen schon... Seit... na du weißt schon....seit Uchihas Selbstmord. SIe hat seit dem kaum ein Wort gesprochen."

"Meinst du sie wird jetzt auch so verrückt wie die?"

"Was meinst du?"

"Also ich hab gehört, dass sie sich jetzt auch umbringen will. Wundern würde es mich nicht. Ral war ja auch schon vorher nicht ganz richtig in der Birne! Wer will sich bitteschön freiwillig dem Aufklärungstrupp anschließen?"

" Du redest Schwachsinn! So ist das garnicht! Sie will sich nicht umbringen! Ich hab gehört, dass sie es einfach nicht akzeptieren kann. Sie kann es nicht verarbeiten und das ist, wenn ihr mich fragt einfach nur traurig. Ich mein das wünscht man doch keinem... Das der Mensch strirbt, der einem am Nächsten steht..."

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Petra saß mit gesenktem Kopf über ihrer täglichen Ration in der Hütte, in der die Auszubildenden ihre Mahlzeiten einnahmen. Das Essen war schlecht, wie immer. Nach all den Jahren hatte sie sich daran gewöhnt. Der scheußliche Geschmack hielt sie aber im Augenblick nicht davon ab, ihre Nahrung zu sich zu nehmen. Nein es war allein der Gedanke an ihre Freundin, der ihr jeglichen Appetit vergehen ließ, immer wieder sah Petra ihr Gesicht vor sich. Kein Lächeln, vielleicht ein leichtes Zucken der Mundwinkel.  Sie hatte nie verstanden, wie Kyoko es geschaft hatte die ganze Zeit über ausdruckslos zu gucken, oder das Essen herunter  zu schlucken ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen. Beinahe alles, was ihre Freundin getan hatte, hatte sie mit einer kaum zu begreifbaren Anmut getan. Kyoko hatte das Essen des zähflüssigen Breies, der den Soldaten immer Montags aufgetischt wurde, wie eine höhere Kunstform wirken lassen. 

Petra schob den noch vollen Teller von sich weg und hörte stattdessen den Stimmen dabei zu, wie sie sich über sie unterhielten. Das alles ging jetzt schon so, seit sie die Krankenstation verlassen hatte. Ihr "Zusammenbruch", vor "Kyokos" Leiche, war eine Folge des "Traumas" gewesen, das sie laut den Ärtzten erlitten hatte, als sie die den Körper erblickt hatte. Sie hatten keine Ahnung, nicht einmal im Geringsten. Petra war nicht aus Schock ohnmächtig geworden. Es waren die Schmerzen in ihrem Kopf gewesen, die den plötzlichen Verlust ihres Bewusstseins hervorgefrufen hatte. 

Petra hatte versucht es den Doktoren zu erklären, hatte ihnen den Schmerz genau beschrieben, aber sie hatten ihr nicht geglaubt, hatten es als eine Wahnvorstellung abgetan. Petra hatte ihnen gesagt, dass sie nach Kyoko suchen müssen, dass sie nicht tot war. 

Sie hatte es selbst dann nicht glauben wollen, als sie ihr den Notizzettel gezeigt hatten, der in der geschwungenen und säuberlichen Handschrift Kyokos geschrieben war.

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Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass dieses Leben keine Zukunft hat. Diese Welt hat keine Zukunft. Meine Pflichten ermüden mich und ich kann diesem Pfad nicht länger so folgen wie bisher. Ich habe den Entschluss gefasst, dass es das Beste währe "es" zu beenden.

-Kyoko Uchiha

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Petra hatte die Worte immer und immer wieder gelesen. Sie kannte sie mittlerweile Auswendig und mit jedem Mal kamen sie ihr seltsamer vor. Beim allerersten Mal, war es ihr wie eine gewöhnliche Selbstmordnotiz vorgekommen. Beim zweiten Mal hatte alles einen eigenartigen Klang. Nach dem fünfzigsten Mal war ihr endlich aufgefallen, dass nirgendwo explizit stand, dass sich Kyoko das Leben nehmen würde, es war ledeglich von einer Art Änderung die Rede.

Kyoko lebt noch.

Petra war sich absulut sicher und sie hatte Fragen.

Wer war die Gestalt mit den rot glühenden Augen?

Was hatte sie mit Kyokos Verschwinden zu tun?

Was war das in ihrem Kopf gewesen?

Wessen Stimme hatte sie gehört?

und das Wichtigste

WARUM?

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"Du solltest Etwas essen Petra. Du brauchst die Energie."

Auruo, der neben ihr saß, hatte sie angesprochen. Sie war ihm dankbar, dafür, dass er nicht versuchte sie von ihrem Tod zu überzeugen. Er war einfach für sie da gewesen. Er war da gewesen und das war das einzige was sie gebraucht hatte.

"Ich habe keinen Hunger."

 Ihre Stimme klang rau. Auruo verzog leicht das Gesicht, bevor er antwortete.

"Das ändert nichts daran, dass du essen solltest. Du wirst essen und wenn ich dir das wiederliche Zeug eigenhändig einflößen muss!"

Petra betrachte ihren Anteil mit einem skeptischen Blick, bevor sie zaghaft einen Bissen altes Brot zu sich nahm.

Nun lag es an ihr, ihr Gesicht zu einer Grimasse zu verziehen. Auruo lachte.

" Ich weiß, es ist so hart, dass es den drei Mauern ernsthafte Konkurenz machen kann. Das abartige... Keine Ahnung... jedenfalls keine Nahrung... ist härter als die Kanonenkugeln,  mit denen wir die Titanen abschießen!"

Entgegen ihrem Willen konnte Petra ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken, bevor sie scherzhaft erwiederte:

"Wenn wir das Brot benutzen würden, könnten wir die Riesen vielleicht auch endlich mal ernsthaft verwunden."

Es fühlte sich gut an, einmal nicht bedrückt zu sein, einmal wieder seit Tagen zu lachen. Einmal nicht an das mysteriöse Verschwinden von ihrer Freundin zu denken.

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Halli Hallo

Ich weiß in diesem Kapitel ist nicht sonderlich viel passiert... und es war komplett in Petras POV geschrieben... Ich habe es aber für wichtig gehalten ein bisschen genauer auf ihre Gefühlswelt direkt nach Kyokos Tod einzugehen und eh joa.

Ich wünsche euch allen frohe Weinachten!

bis zum nächsten Kapitel!

REDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt