XVI

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Petra
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"Soldaten! Heute ist der Tag gekommen, an dem ihr die Ausbildung vollständig abschließt und vollwertige Mitglieder des Militärs werdet, um dem König und der Menschheit zu dienen. Heute ist der Tag gekommen an dem ihr eine der drei Abteilungen wählt, um dort den Rest eurer Dienstzeit zu verbringen!
Das ist auch der Grund, warum ich hier vor euch stehe und zu euch spreche! Wenige von euch werden den Mut und die Aufopferungsbereitschaft zeigen würden, um der Aufklärungslegion beizutreten. Ich bin nicht hier, um euch anzuwerben! Ich bin hier um euch zu warnen! Fakt ist, dass über achzig Prozent von euch, nach dem ich meine Ansprache beendet habe, mir den Rücken zukehren werden. Fakt ist, dass die Wahrscheinlichkeit, die erste Mission außerhalb der Mauern zu überleben, bei etwa dreißig Prozent liegt. Fakt ist, dass fünfundachzig Prozent der Soldaten der Aufklärungslegion nicht das fünfundzwanzigste Lebensjahr erreichen und jeder wird mindestens einen guten Freund und Kameraden an die Titanen verlieren. Diese Monster nehmen uns unsere Hoffnungen, unsere Freiheit und unser Zuhause! Die Wahrscheinlichkeit, dass wir es jemals schaffen werden sie zu besiegen, lag weit unter fünf Prozent und sie sank noch tiefer, als die Mauer Maria fiehl. Allerdings liegt sie bei glatt null, wenn wir uns entscheiden nichts zu tun, wenn wir uns vor ihnen verstecken und uns zurückziehen. Wir kommen so nicht weiter und können nur warten, bis wir alle von ihnen gefressen werden. Angriff ist die beste Verteidigung und von den Soldaten, die sich entscheiden zu bleiben erwarte ich allerhöchste Entschlossenheit. Wenn ihr euch mir im Kampf gegen diese Riesen anschließt, dann schaut nicht zurück! Dann bereut eure Entscheidung nicht, wenn ihr dem Tod ins Auge blickt! Dann kämpft ihr mit mir, bis zum bitteren Ende und weicht nicht zurück!
Dann bleibt ihr hier und jetzt stehen!
Die Anderen werden gehen und sich entweder der Mauergarnision, oder der Militärpolizei. Ihr werdet für eure Entscheidung nicht verurteilt werden!
Die Zeit ist jetzt gekommen! Entscheidet euch!"

Petra stand allein in der Menge von Soldaten. Die Rede des Kommandanten hatte sie eingeschüchtert und gleichzeitig motiviert. Sie hatte sich kaum merklich versteift, als er die Statistiken zu den Überlebenschancen in der Aufklärungslegion aufgezählt hatte. Sie hatte ihn nicht aus den Augen gelassen und auch insgeheim bewundert. Petra fühlte sich von seinen Worten bestärkt, auch wenn sich von Zeit zu Zeit ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch ausgebreitet hatte. Sie hatte sich nicht anders entschieden und sie war sich auch schon im Vorraus den Risiken bewusst gewesen. Diese Worte, die soeben gesprochen wurden, hatten bewirkt, hatten ihr nocheimal alles vor Augen geführt. Die bittere Realität, dass sie jung sterben würde und Petra hatte sie ohne zu zögern akzeptiert.

Die Soldaten um sie herum setzen sich in Bewegung. Wandten sich ab, gingen in die Sicherheit. Petra fühlte sich wie ein Stein, der einen tosenden Fluss teilte. Als sie noch bei ihrem Vater gelebt hatte, hatte es in ihrer Nähe ebenso einen Fluss gegeben. Sie dachte für einen Augeblick an den Mann, der sie aufgezogen hatte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie war so Selbstsüchtig, hatte ihn verlassen und unterschrieb nun praktisch ihr eigenes Todesurteil und es tat ihr nicht einmal Leid. Sie würde anfangen ihm Briefe zu schreiben und ohn sooft wie möglich zu besuchen. Das war sie ihm schuldig.

Ihre Kameraden strömten noch immer an ihr vorbei. Einige warfen ihr fragende Blicke zu.

Warum bewegst du dich nicht?

Warum bleibst du stehen?

Wieso tust du das? Das ist es nicht wert!

Andere ließen kurz abschätzig ihre Augen über ihre zierliche Körperform wandern.

War Ja nicht anders zu erwarten gewesen...

Was kümmert mich es, wenn die Irre ins Gras beißt?

Typisch...

Aber die meisten ignorierten sie.

Petra hatte in der Masse nach ihrem Freund Ausschau gehalten. Sie hatte ihn aber zu Beginn nicht entdecken können. Erst als alle gegangen waren hatte sie seine Position einige Plätze in Rechts in der Reihe hinter ihr ausfindig machen können.

Es waren nur acht Menschen stehen geblieben. Nur Acht waren bereit ihr Leben für die Menschheit zu opfern und Petra war überrascht als sie einige bekannte Gesichter erkannte. Gesichter, die nun mit ihr sterben würden.

Sie nahm die Worte, die der Kommandant an sie richtete kaum wahr. Was sie allerdings bemerkte, war, dass er salutierte und dass die, die mit ihr geblieben waren, ebenfalls salutierten. Der Moment war besonders. Er leitete einen neuen Abschnitt in ihrem jetzt wahrscheinlich sehr kurzen Leben ein, doch etwas schien zu fehlen.

Petra wusste genau was es war.

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Kyoko
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Sie befand sich nun schon seit mehreren Tagen im Schloss des Königs und betrachtete ihn in seinem prunkvollen Tronsaal. Große Fenster säumten den Raum und fluteten ihn mit grellem Licht. Ihre Majestät war allein. Vor der Halle maschierten Soldaten der Militärpolizei auf und ab. Kyoko wusste genau wo sie sich befanden. Durch das stetige hallen der Schritte. Kyoko selbst war praktisch unsichtbar und kaum in den Schatten der Säulen zu erkennen. Das bedeutete aber nicht unsichtbar zu sein. Nein... jemand den man nicht sehen konnte, konnte man noch immer hören, konnte man noch immer riechen, konnte noch immer fühlen im Sinne von Chakra und dem Pulsschlag. Kyoko war augenblicklich wahrhaft unsichtbar...oder unwahrnehmbar. Das war, was es hieß ein Ninja zu sein. Das war, was es hieß ein Mitglied der Anbu zu sein. Da zu sein und doch wieder nicht.

Der König schlief. Er wahr nicht das, was sich Kyoko unter einem König vorgestellt hatte. Sie hatte immer gedacht, dass der König so ähnlich war, wie der Daimyo in Hi no Kuni, den sie einmal hatte beschützen müssen. Vornehme Kleidung, vornehmes Aussehen, vornehme Sprache, vornehmes Verhalten.

König Fritz hingegen war... Er hatte...
Er hatte nicht wirklich etwas ansich, dass man als königlich bezeichnen würde. Es war mehr als merkwürdig, vor allem die Tatsache, dass ihn keiner im Saal bewachte. Kyoko könnte ihn hier und jetzt töten und die Soldaten und Diener würden erst merken, dass er tot war, wenn sie schon längst seit mehreren Stunden aus dem Palast verschwunden wäre.

Etwas stimmte nicht. Nicht einmal die Militärpolizei war so inkompetent. Kyoko würde die Sache aber fürs erste auf sich beruhen lassen. Sie war ohnehin nur aus reiner Neugierde hier gewesen.

Sie hatte es sich immerhin zum Ziel gemacht soviel Wissen wie möglich über diesen fremden Ort heraus zu finden.

Ihr nächster Aufenthaltsort würde der Untergrund sein....

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Halli Hallo!

Neues Kapitel ist fertig!
Jay...

Ich weiß grad ganz ehrlich nicht was ich schreiben soll, mal abgesehn von dem Üblichen...

Hats euch gefallen

Gut oder eher nich so...

Eh ja...

Bis zum nächsten Mal!



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