Erblicke den Horizont

Der Alptraum

Die Tür zu dem miefigen Raum, wurde aufgetreten. „ Hey Püppchen, los aufwachen! Oder willst du nichts essen?"
Ich öffnete schwer die Augen und merkte wie mein Schädel brummte. Er hielt mir einen Apfel hin. Gierig sah er zu, wie ich einen bissen nahm. „Na also, geht doch. Sei schön brav und alles wird wieder gut." säuselte er mir entgegen. Ich nahm einen weiteren Biss.
Als er plötzlich seine Griffel auf meine Beine legte, überkam es mich wieder. „Lass deine Griffel von mir, du hässlicher Bastard!"zischte ich ihm entgegen. Er schmiss den Apfel zur Seite, stand auf, klappte ein Messer auf und setzte es an meiner knielangen Jeans an. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob er mich dabei verletzen könnte, schnitt er hoch bis zum Bauch. Das gleiche wiederholter er auf der anderen Seite. Er zerrte unter mir die Hose weg und drückte in die Schnittwunden, die er meinem Oberschenkel hinzugefügt hatte. Ich kniff die Augen zusammen und sog scharf die Luft ein.
„Mach nur so weiter, mach nur so weiter.."
Er stampfte aus dem Raum.

„Na toll, durch seine dreckigen Griffel entzündet sich die Wunde mit Sicherheit.
Mensch Shay, halt doch einfach deine vorlaute Klappe!" rügte ich mich selbst.
Jetzt saß ich also, halb nackt angekettet, in diesem Bett und wartete den nächsten Besuch ab. Zwischendurch, brachte mir ein schmächtiger Pirat etwas zu trinken. Zu meinem Bedauern, wieder nur Sake. Ich schluckte schnell dieses furchbare Zeug runter und beschloss durchzuhalten. Irgendwann wird das ein Ende haben. Es muss ein Ende haben.

Er ließ lange auf sich warten, kam aber schließlich wieder sturz betrunken in den Raum, in dem er mich gefangen hielt.
„So Püppchen. Sei ein braves Mädchen."
Er kam zu mir packte meine Haare und küsste mich hart. Ich dachte an die Peitsche und ließ es mit mir machen. Er fand deutlich Gefallen daran, das ich mich nicht wehrte und griff unter das Hemd das mir angezogen wurde. Mein ganzer Körper sträubte sich gegen das was er vorhatte, ich konnte mich aber nicht losreissen und gegen ihn wehren. Er öffnete seine Hose und ich schloss meine Augen.
Ich gab keinen Laut von mir und wehrte mich nicht. Er war grob und es war schmerzhaft, aber auch schnell wieder vorbei. Er taumelte halb angezogen aus dem Raum und sagte noch „Brav Püppchen, siehst du? So einfach kann das laufen."

Laws Sicht:

Ich war wieder in dieser Bar und schaute mich um. Ich erwartete schon, sie mit leicht rosigen Wangen zu sehen, aber sie war nirgends. Hatte sie heute etwa frei? Eine andere Kellnerin lief hektisch auf und ab und stritt sich mit einem Kerl, ich würde mal vermuten das es ihr Chef war. „Jack, Shay muss was passiert sein! Ich erreiche sie daheim nicht und so viel verspätet hat sie sich noch nie! Ich muss sie suchen!"
Mh.. Shay..ist das ihr Name?
Eine andere Piratenbande betrat den Laden. Diesen übel riechenden Kerl kenn ich doch. Ist das nicht der, der Shay angemacht hatte.
Ich saß wie immer still da und lauschte einem kurzen Gespräch dieser ekelhaften Kerle.
„...dieses Miststück. Beisst mir einfach in meine Zunge. Sie wird sehen was sie davon hat. Dieses Feuer in ihren blauen Äuglein. Ich werd ihr noch zeigen wer ich bin und sie wird es bereuen, wie sie mich hier behandelt hat, das kleine Biest..."
Ich lehnte mich zurück und beschloss abzuwarten und den Piraten später zu folgen. Sie werden sie haben, da bin ich mir sicher.
„Hey Käptn, möchten wir nicht langsam zurück auf unser Schiff? Tschuldigung"
„Nein Bepo, wir werden diese Kerle nachher etwas verfolgen, ich glaube das könnte noch alles ziemlich interessant werden."
„Aye Käptn."
Wieder gesellten sich die Mädels der letzten Tage zu uns. Ich gebe zu, ich hatte meinem Spass, nur langsam habe ich echt keine Lust mehr. Ich schob die eine vorsichtig und doch bestimmt von meinem Schoß, worauf hin sie sichtlich beleidigt war, aber das war mir jetzt alles egal.
Nach 3 Stunden standen die Piraten auf und gingen. Ich stand ebenfalls auf und meiner Männer reagierten sofort. Wir gingen aus der Bar. Ich befahl Penguin und Shachi zurück zum Schiff zu gehen und Bepo sollte mich begleiten.

„ Aye Käptn."
Bepo folgte mir.
„Was genau haben wir denn eigentlich vor Käptn?" fragte Bepo. „Ruhe. Wir verfolgen jemand." „oh. Tschuldigung." flüsterte Bepo.
Wir liefen getarnt im dunklen, etwa 15 Meter hinter den torkelden Piraten und gelangten nach 10 Minuten an den östlichen Hafen.
Sie hatten ein schwer beschädigtes, mittelgrosses Schiff.
„Los Bepo, gehen wir zurück zur Death."

Shays Sicht:

Ich hatte bei der kleinsten Bewegung Schmerzen. Die Wunde am Bein schien sich wie erwartet zu entzünden. Meine Beine und Arme, waren mit blauen Flecken übersäht.
Wieder öffnete sich nach Stunden die Tür und ich zuckte automatisch zusammen. Mein Blick blieb gesenkt. Ich wollte dieses Schwein nicht ansehen. Er griff wie üblich nach meinem Kinn und drehte mein Kopf zu seinem Gesicht. Sein gammliger Atem traf mich. Er zwang mir ein Kuss auf „Schau mich an Püppchen."
Ich tat nicht was er wollte, ich konnte nicht.
„Ich sagte, du sollst mich ansehen!" Immernoch blickte ich in eine andere Ecke. Er ließ mein Gesicht los, nur um mir eine Ohrfeige zu verpassen.
Plöztlich hörte man draußen ein Pistolenschuss und danach folgten mehrere Schreie.
„Was zum Teufel ist denn nun wieder los?!" er ließ von mir ab und ging aus dem Zimmer.
Ich kauerte mich wieder soweit es ging zusammen und versuchte mich zu beruhigen.
Nach 10 Minuten wurde es furchbar still. Ich konnte nur leise ein paar Stimmen wahrnehmen.
„..sucht alles ab" „Aye Käptn."
Ich hörte immer wieder Türen aufgehen, bis die Unbekannten vor meiner standen und an der verschlossenen Tür rüttelten.
„Käptn. Die hier ist verschlossen."
„Bleibt hier! Das wird euch noch leid tun! Geht ja nicht in diesen Raum!" hörte ich verzweifelt den dreckigen Pirat rufen.
Ein kurzer Knall und die Tür sprang auf. Im gleissenden Licht konnte ich nur eine große, schmale Silhouette, mit einem langen Schwert und einer Mütze ausmachen.