Du wirst es bereuen..

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Der Wecker klingelte um 10 Uhr. Noch nicht wirklich wach, schlüpfte ich in mein Sportoutfitt, machte mich etwas frisch und ging joggen. Im Park machte ich ein paar meiner Übungen von Dim Mak. Zugegeben, es sieht für aussenstehede wahrscheinlich ziemlich lächerlich aus, wie ich so vor mir rumfuchtel, aber das ist mir egal. Nach eineinhalb Stunden, machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause und ging duschen. Ich las die Zeitung und ging noch für das bevorstehende Wochenende einkaufen. Ich kam am Hafen vorbei und versuchte zu erkennen, welche Piratenbanden sich schon auf Doerena aufhielten. Ich erkannte die Flagge der Lip Doughty Piraten, die Julius Piraten und noch ein paar weitere. Auch ein anderer Jolly Roger fiel mir ins Auge. Ich glaubte es sei der, von den Overalltypen. Nur, dass das ein gelbes UBoot und kein Schiff war.
Wieder zu Hause, machte ich mir noch schnell etwas zu Essen und ging wieder zur Arbeit.

In der Bar war heute nicht viel los.
Wir Kellnerinnen wurden größtenteils in Ruhe gelassen und um 1 Uhr, gab es für uns schon nichts mehr zu tun.
Das ganze wird ab morgen dann anders laufen.
Miu und ich liefen wieder gemeinsam nach Hause und ich war wieder glücklich, frisch geduscht in meinem Bett zu liegen.

Am nächsten Morgen blieb ich etwas länger als üblich im Bett liegen, schließlich wird es heute vermutlich erst 5 Uhr bis ich wieder Heim komme.
Der Tag war ziemlich langweilig, weshalb ich beschloss, mal über das Stadfest zu schlendern.
Ich zog mir bereits mein ‚Arbeitsoutfitt' für heute Abend an. Ein schwarzes Neckholder Top und eine zerschlissene Blue Jeans darauf weisse Halbschuhe.
Meine Haare wollten mir heute auch nicht ganz gehorchen, weshalb ich mir einfach ein Dutt machte. Auf dem Stadtfest angekommen, waren die üblichen Standbuden aufgebaut, wo man irgendwelchen Krimskrams gewinnen konnte, wenn man beim Dosenwerfen oder schiessen talentiert war. Ich holte mir eine Zuckerwatte und lief zum Strand. Doerena war einfach toll. Ich war hier glücklich. Ich lief barfuss, ein paar Meter knöcheltief, im Wasser am Strand entlang. Langsam wurdes es dann auch Zeit zu ‚Jacks Finger' zu gehen.

Ich nahm mir eine Schürze, schnappte mein Tablett und machte mich an die Arbeit. Die Bar war randvoll, was die Zeit aber rumgehen ließ.
Ich entdeckte wieder diesen selstam, höflichen Pirat mit den grauen Augen. Heute, hatten ein paar der Mädchen wohl Erfolg, denn eine saß auf seinem Schoß, während eine andere vor ihm rumtanzte. Gott was für Flitchen..
Als ich vor ihm stand und ihn wieder nach seiner Bestellung fragte, bat er wieder höflichst um zwei Fässer Bier und ein Fass Rum. Auch dieses Mal, bot er mir Hilfe beim tragen an. Da Bruno beide Hände voll zu tun hatte, nahm ich dankend an. Das Mädchen auf seinem Schoß zog eine Schnute, als er sie aufforderte, von ihm runter zu gehen. Ich war überrascht, dass er nicht einen seiner Männer schickte, um mir zu helfen.
Zusammen liefen wir ins Lager, wo er lässig die zwei Fässer hochhebte. „Ihr habt ja heute ziemlich viel zu tun" kam von ihm.
„Ja, aber damit hatten wir schon gerechnet" antwortete ich freundlich.
Will er etwa ernsthaft einen Smalltalk führen? „Wie lange geht euer Stadtfest denn?" „ Noch zwei Tage. Und am letzten gibt es ein großes Feuerwerk"
Warum erwähne ich so etwas? Das wird ihn als Pirat sicher nicht interessieren.
„Ein Feuerwerk? Interessant, dann werde ich mit meiner Crew so lange noch hier auf dieser Insel bleiben, vielleicht sieht man sich dann noch öfter" sagt er. Ich dachte kurz darüber nach, nickte und lächelte höflich. Wird wahrscheinlich eh nur in dieser Bar sein, dachte ich.
Zurück an seinem Tisch, bedankte ich mich noch für seine Hilfe und machte mich schnell wieder an die Arbeit.

Ebenfalls wieder in der Bar, sah ich diesen ekelhaften Typen von vor zwei Tagen. Allerdings musste sich Minaka, eine andere Arbeitskollegin mit der ich nicht viel zu tun hatte, um ihn kümmern, da er in ihrem Bereich saß.
Auch heute, tranken er und seine Männer viel zu viel Sake, weshalb er sich auch an Minaka ranmachte. Ein paar von diesen Kerlen, gaben ihr hin und wieder beim vorbei gehen einen Klaps auf den Arsch. Leider wehrt sich Minaka nicht, sie ist viel zu eingeschüchtert. Ich habe mich schon öfters gefragt, wie so eine junge Frau, an so einem Ort arbeiten kann.
Wie erwartet, ging meine Schicht bis tief in die Nacht. Als um etwa 4 Uhr eine Prügelei in unserer Bar stattfand, ausgelöst von diesen Schmuddel Piraten, die sich mit einer anderen Bande angelegt hatten, musste Jack die Bar schliessen, damit nicht mehr zu Bruch ging.
Nach der Abrechnung, gingen Miu und ich völlig erschöpft nach Hause.
Es war mittlerweile 5 Uhr, als wir uns an der üblichen Strassenecke trennten.

Ein Paar Häuser weiter, sah ich eine Gestalt an einer Hauswand lehnen. Ich überlegte mir schon fast die Straßenseite zu wechseln, schob diesen Gedanken allerdings schnell wieder bei Seite. Ich atmete tief durch und ging zügig an dieser Person vorbei, als eine Hand versuchte mich anzufassen. Ich regierte blitzschnell und überlegte nicht lang. Ich traf zwei gezielte Stellen am Unterarm, um damit die Hand bewegungsunfähig zu machen. „Du kleine..! Mein Käptn hat dich heute in der Bar beobachtet. Er möchte das du auf sein Schiff kommst."
„Und warum sollte ich das tun? Wer ist dein Käptn überhaupt?!" maulte ich den wiederlich nach Sake riechenden Typ an.
„Ich würde mich nicht wiedersetzen Weib! Er ist Redbeard, ein gesuchter Pirat!" „Sag deinem  Käptn, dass er sich das abschminken kann! Ich habe ihm bereits klar gemacht, dass ich ganz sicher nicht auf sein miefendes Schiff und ganz sicher auch nicht zu diesem ekelhaften Kerl gehen werde!"
Er grinste mich nun mit seinen schwarzen, löchrigen Zähnen an und sagte nur „Wie du meinst. Du wirst das sicher noch bereuen" Er drehte sich um und torkelte dann lachend davon.
Das Adrenalin verschwand solangsam und ich bakam eine Gänsehaut. Mein Herz raste. Ich lief schnell in meine Wohnung und verriegelte die Tür. Dieses miese Piratenpack. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett.
Bevor ich einschlief, dachte ich nochmal über die Worte von diesem stinkenden Pirat nach.
Was meinte er wohl damit, ich werde es bereuen? Mit diesem letzten Gedanken, schlief ich ein und fiel in einen unruhigen Schlaf..

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