Erblicke den Horizont

Gemeinsame Zeit nutzen

Das mit dem schlafen, hatte sich für die restliche Nacht erledigt. Es war sicher schon eine Stunden vergangen, nachdem mich Law hier einfach so hat sitzen lassen. Ich war traurig und wütend, dass er mich ganz offensichtlich nicht auf seinem Schiff haben wollte. Ich wusste ja, das ich nur ein Gast war, aber scheinbar hatte ich mich schon so an dieses ‚Piratenleben' gewöhnt, dass ich garnicht mehr normal sein wollte. Ich lief auf und ab. Aber was wollte ich denn? Etwa das er mich in seine Crew aufnimmt? Will ich das wirklich?
Nein, er hatte recht. Ich bin nicht für das hier gemacht. Klar sind so Abenteuer spannend und aufregend, aber wenn ich an meine Zukunft denke, dann sehe ich mich in einem kleinen Haus mit Mann und Kind. Das wird nie der Fall sein, wenn ich hier bleiben würde.
Ich beschloss nocheinmal mit Law zu reden.

Als ich vor seiner Tür stand, wurde mir klar, das es ja 3 Uhr morgens war . Vielleicht schläft er ja. Ich blinzelte durch das Schlüsselloch und sah schwaches Licht. Nachdem ich noch dreimal tief durchgeatmet hatte, klopfte ich leise.
Ich hörte seine Schritte. Die Tür öffnete sich langsam und er schaute mich mit müden Augen überrascht an. „Hey, ehm.. können wir kurz nochmal reden?" Er nickte nur ausdruckslos und trat zur Seite. Ich stand mitten im Raum als er sich zurück auf seinen Stuhl setzte. Er überkreuzte die Beine und sah mich mit verschränkten Fingern an.
„Hör zu. Du hast Recht, ich passe hier nicht her. Und ich gebe zu, das ist nicht das Leben, dass ich mir vorgestellt habe. Ich hatte unendlich viel Spaß mit euch und bin dir auch immer noch dankbar, dass du mich damals gerettet hast."
Ich machte eine kurze Pause und beobachtete ihn. Er hatte keine Miene verzogen. Sein Blick war wie anfangs einfach nur kalt. „Du musst dir keine Sorgen machen mich nicht los zu werden." Jetzt stand er genervt auf. Mit seinen 190 cm stand er wenige Zentimeter vor mir. Ich schaute nicht auf, sondern nur geradeaus auf seine Brust. Er hob mit dem Finger mein Kinn an, damit ich ihm in seine grauen Augen sah. „Ich will das Beste für dich Shay, und das ist nunmal nicht auf diesem Boot. Ich will dich nicht los haben, aber du bist keine Frau die als Piratin leben und von der Marine gesucht werden sollte. Vielleicht komme ich dich ja ab und zu besuchen." er lächelte halb herzlich, halb traurig. Wir wussten es beide besser. Dennoch, seine Worte rührten mich und eine einzelne Träne ran an meiner Wange hinunter. „Ich werde dich sehr vermissen Shay Kingsley." er strich sachte die Träne weg.

Laws Sicht:

Es tat mir weh, sie so zu sehen, aber ich war erleichtert das sie der gleichen Meinung war wie ich. Sie schlang ihre Arme um mich und ich ließ es zu und strich ihr sanft über den Rücken. So standen wir eine Weile in meiner Kajüte. Ich wusste, als ich sie das erste mal in dieser Bar gesehen hatte, dass sie eine vernünftigte Frau sein musste. Ich war froh, dass sie sich nicht hinreißen ließ, hier zu bleiben. Hätte sie sich gewehrt, wüsste ich nicht ob ich es ihr hätte abschlagen können. „Law?" „Ja?"
„Woher hast du deine Tattoos?" ich schob sie an den Schultern ein Stück zurück und sah sie verwirrt an. „Teilweise hatte ich mich selbst tattoowiert, teilweise Penguin. Warum?"
Sie grinste leicht. „Wäre es möglich ein kleines Andenken zu bekommen?" ich zog amüsiert eine Braue hoch. „Du willst ein Tattoo?" sie nickte. „Kannst du mir eins stechen?"
„Wenn das dein Wunsch ist, bekommen wir das bestimmt noch hin."
Sie gähnte leicht und wollte sich damit verabschieden. „Ich lass dich dann mal wieder in Ruhe."
„Willst du etwa wieder im Gemeinschaftsraum schlafen? Jetzt kannst du gerne die letzten Nächte auch noch bei mir bleiben."

Shays Sicht:

Er grinste mich vielsagend an. Naja, was solls. Dann schneide ich mir eben nochmehr ins Fleisch, damit der Abschied richtig schmerzvoll wird. Ich nickte zaghaft. Er lief zu seinen Schreibtisch zog sich bis auf seine Shorts aus und löschte das Licht. Im dunkeln kam er zu mir. Ich spürte seine Hände an meinem Gesicht. Er zog mich zu sich und küsste mich leidenschaftlich. Seine Hände wanderten an meinem Körper herunter und blieben an meiner Hüfte stehen. Unser Kuss unterbrach und er setzte sich in die Mitte vom Bett. Ich setzte mich auf seinen Schoß und beugte mich für eine weiteren Kuss, zu ihm vor. Er hatte seine Hände wieder an meiner Hüfte. Unter mir konnte ich seine Errektion schon spüren, was meine Lust augenblicklich weiter steigern ließ.

Wir lagen völlig aus der Puste, ineinander verschlungen da. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schaute mir tief in die Augen. „Du bist eine unglaubliche Frau, Shay." ich lächelte ihn an. Solche Worte von ihm zu hören, löste ein kribbeln in meinem Bauch aus. Ich löste mich aus seiner Umarmung und entschuldigte mich für einen Moment. Ich machte mich in seinem Bad kurz etwas frisch und kam dann wieder zu ihm ins Bett. Ich war hundemüde. Law war schon am schlafen, als ich mich mit dem Kopf auf seine Brust legte. Ich streichelte zart über seine Tattoos und er grummelte etwas. Über solche Töne musste ich leicht schmunzeln. Wieder wurde ich traurig darüber, dass das hier bald zu Ende sein würde. „Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt Law." flüsterte ich ganz leise und atmete schwer aus. Kurze Zeit später, glitt ich in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten morgen wurde ich von Duschgeräuschen geweckt. Ich streckte mich ausgiebig und stand dann auf. Ich ging in meine Kajüte um mich umzuziehen. Nach dem Frühstück kam die andere Gruppe vom Landgang zurück. Clione machte sich später gleich daran meine Tür zu reparieren. Auch wenn ich wusste, dass ich wohl nicht mehr in diesem Zimmer schlafen würde. Bepo brachte das Boot auf Kurs, und in mir drin wurde das Gefühl des anstehenden Abschieds immer grösser und beängstigender. Am Mittag fragte mich Law, ob ich meine Meinung wegen einem Tattoo geändert hatte. Ich verneinte es und beschrieb ihm auch schon meine Idee, die ihm garnicht zu gefallen schien.