„Tschüss, schöne Ferien!", verabschiede ich mich von meinen Freunden und umarme sie. Sie tun es mir gleich und so verschwinden wir alle in unterschiedliche Richtungen.
Breit lächelnd gehe ich zu dem Auto von meinem Vater. „Na? Wie ist dein Zeugnis?"
„Gut! Ich habe in Mathe und Geschichte sogar eine 3."
„Glückwunsch! Da wird sich Mama aber freuen und vielleicht bekommst du eine Belohnung für dein schönes Zeugnis."
Aufgeregt springe ich so gut es geht auf dem Sitz herum. „Was denn?"
Papa lacht und erwidert:„Lass dich überraschen!"
„Och menno! Ich möchte das aber unbedingt wissen!"
„Geduld, Emma."
*
Als wir endlich vor unserem großen Haus angekommen sind, springe ich sofort aus dem Auto. Leider vergesse ich mich abzuschnallen und werde ruckartig zurückgezogen.
„Mist!", fluche ich und schnalle mich ab. Mein Vater steht schon vor unserem Gartentor und lacht. Dabei hält er sich seinen Bauch und muss aufpassen, dass ihm nicht mein Schulranzen auf die Füße fällt.
„Haha, sehr lustig!" Ich schlage die Autotür zu und werde im Inneren von meiner Mutter begrüßt. Sie drückt mich an sich und erkundigt sich-genau wie Papa- nach meinem Zeugnis und ist sichtlich zufrieden mit mir.
Ein leckerer Duft zieht durchs Haus, der auch meine Brüder anlockt. Darf ich vorstellen? Ich bin stolze Besitzerin von 10 älteren Brüdern, die mir mit ihrem Beschützerinstinkt und ihren fiesen Streichen wortwörtlich die Haare zu Berge stehen lassen.
Sie traben nacheinander die Treppe hinunter und begrüßen mich mit einem über die Haare wuscheln.
Genervt versuche ich sie wieder zu ordnen. Wofür stand ich denn heute morgen über einer Stunde im Bad, um mir diese verdammten Locken zu machen? Genau, dafür, dass der Wind sie zerstört oder meine Brüder sie verwuscheln.
„Emma, deine Haare sehen gut aus, komm endlich, ich hab Hunger!", ruft Daniel, der jüngste von allen.
„Wenn ihr sie durcheinander bringt...", will ich ansetzen, doch meine Mutter fällt mir ins Wort.
„Ruhe jetzt. Emma, wir haben noch eine Überraschung für dich!" Stimmt, das geheime Etwas. Das hätte ich ja fast vergessen.
Blitzschnell sitze ich auf meinem Platz und gucke meine Eltern mit großen Augen an.
„Zuerst wird gegessen!"
„A-aber..."
„Nein, Emmilein, sei leise, sonst müssen wir aufräumen!", zischt mein Bruder Tobias.
Missmutig löffel ich die selbstgemachte Kartoffelsuppe und überlege, was das Geschenk wohl sein könnte.
Vielleicht eine Konzertkarte? Oder ein neues Buch? Während ich überlege, bemerke ich gar nicht, wie jemand versucht unbemerkt meine Suppe zu löffeln. Erst als Mama „Daniel!" ruft, erwache ich aus meinen Tagträumen. Dieser guckt ertappt und muss sich eine Standpauke anhören. Er tut so, als würde er aufmerksam zuhören. Mein Bruder lehnt sich mit dem Ellenbogen auf dem Tisch ab.
Plötzlich reist er den Teller runter, da er den Ellenbogen ruckartig vom Tisch nimmt. Wie sollte es anders passieren, knallt der Teller auf den Boden und zerbricht in viele kleine Scherben. Ich bücke mich und will die Scherben aufsammeln, aber tollpatschig wie ich bin, schneide ich mich in den Finger. Es brennt höllisch und fängt an zu bluten.
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10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)
General FictionEmmas Leben ist zerstört. Ihre Eltern sterben und sie muss, ganz allein, mit ihren 10 Brüdern umziehen. Ein neues Leben beginnt mit vielen Problemen, aber auch Momenten, die sie zum Lächeln bringen. #174 in aktuelle Literatur; 25.02.18 #96 in aktuel...