Als ich am nächsten Morgen aufwache, höre ich Schreie und Leute, die laut irgendwelche Sachen rufen.
Verschlafen will ich mich nochmal umdrehen, als meine Tür aufgeht und laut gegen die Wand schlägt. Sofort sitze ich kerzengerade im Bett und sehe Chris, der sich in eine Hose zwängt und sehr verzweifelt aussieht.
„Emma. Du musst aufstehen. Ich hab verschlafen und wir müssen in einer Viertelstunde beim Krankenhaus sein."
Typisch, denke ich mir nur und klettere mit Angst meine Leiter herunter. „Tu mir bitte den Gefallen und mach jetzt keinen Aufstand.", fleht Chris und stylt sich in meinem Bad die Haare. „Jaja."
Wenn das bloß so einfach wäre!
Als wir beide fertig angezogen nach unten kommen, sitzen meine restlichen Brüder in der Küche und frühstücken. Alle sehen verschlafen aus. Niklas ist der einzige, der putzmunter aussieht. „Ich dachte, kurz bevor die Schule wieder anfängt, können alle früh aufstehen. Das wird ab heute jeden Tag so sein." Gestöhne geht durch die Reihen.
„Hier." Chris drückt mir ein belegtes Brötchen, das eingewickelt ist in einer Folie, in die Hand und schnappt sich zwei Wasserflaschen vom Tisch. „Bis später und wünscht mir Glück.", ruft er den anderen zu, die etwas antworten und mir Mut zusprechen.
Am liebsten wäre ich wieder ausgestiegen, als ich neben Chris im Auto sitze. „Alles wird gut, okay? Wenn wir da sind, kannst du dich ein bisschen im Krankenhaus umsehen; ich hab Jayden gesagt, dass wir heute kommen." Er zwinkert mir lächelnd zu. Ich versuche es zu erwidern, doch ein mulmiges Gefühl liegt in meinem Bauch, dass seit der Abfahrt nicht mehr verschwinden will.
Ich schließe kurz die Augen und versuche mich zu beruhigen, was nicht zu 100 Prozent klappt, aber es sorgt dafür, dass ich etwas ruhiger liege.
„So, wir sind da." Chris parkt das Auto auf einem großen Parkplatz. Das Brötchen habe ich auf der Fahrt aufgegessen, bzw. hat mich mein Bruder dazu gezwungen. Wahrscheinlich aus Angst, dass ich umkippe.
Es hat noch kein Arzt geschafft, mir eine Spritze zu geben, ohne das ich in Ohnmacht gefallen bin.
Zusammen betreten wir das Krankenhaus durch eine riesige Glastür, die aufschwingt, als wir eintreten. Dieser typische Krankenhausgeruch empfängt mich, was meine Angst nicht besser macht. Mein Bruder jedoch, inhaliert den Geruch regelrecht und sagt: „Endlich!", worauf ich ihn nur verstört ansehe.
Doch Chris lässt sich nicht beirren und geht schnurstracks zum Empfang. Ich trotte hinterher und beobachte die Umgebung. Die Menschen, die vermutlich nur einen kurzen Aufenthalt hier haben werden und andere, die sterbenskrank sind und wahrscheinlich nie wieder etwas anderes zu sehen bekommen. Das alles macht mich traurig, andererseits kann ich mich glücklich schätzen, nicht in so einer Lage zu sein.
Chris ist inzwischen fertig, denn er nimmt mich bei der Hand und geht mit mir zu einem Raum. „Hier werde ich ein Gespräch mit dem Chef führen. Du kannst dich derweilen umsehen und dir in der Cafeteria warmes Essen kaufen, okay?" Er drückt mir Geld in die Hand und wir vereinbaren, uns in der Cafeteria zu treffen. Ich wünsche ihm viel Glück und laufe zu den Aufzügen. Vielleicht hilft es, wenn ich mit dem Ort etwas vertraut werde. Was ich natürlich nicht glaube, aber Versuch macht klug.
Die Türen gleiten zur Seite und ich beschließe, ins erste Obergeschoss, also die Babystation, zu fahren.
Als ich aus dem Aufzug steige, renne ich plötzlich gegen eine Person...
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Hey 👋🏻
Endlich kommt die spannende Zeit 😀
Es wird von diesem Kapitel noch einen 2. Teil geben, also freut euch 😊
Plappermaul :)
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10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)
General FictionEmmas Leben ist zerstört. Ihre Eltern sterben und sie muss, ganz allein, mit ihren 10 Brüdern umziehen. Ein neues Leben beginnt mit vielen Problemen, aber auch Momenten, die sie zum Lächeln bringen. #174 in aktuelle Literatur; 25.02.18 #96 in aktuel...