11. Kapitel

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Chris kommt herein und schaut mich angesäuert an. Ich stehe da wie erstarrt und öffne meinen Mund. „Stop!", mein Bruder macht eine Handbewegung, um mir zu zeigen, dass ich bloß nichts sagen soll. „Du sollst dich ausruhen und nicht tanzen."

Hallo? Ich habe nur getanzt! Ich bin kein Marathon gelaufen! Wütend stapfe ich zur Couch und krickle "Ich hab mich ausgeruht!" auf den Block.

„Ist klar!" Chris kommt zu mir und hebt mich hoch. Dazu nimmt er noch meine Decke vom Bett und wickelt mich darin ein. Mit mir auf den Arm verlässt er das Zimmer und trägt mich nach unten.

Im Wohnzimmer werde ich sofort auf die Couch gesetzt und mir wird eine Tasse Tee gereicht. „Warum konnte ich mir schon denken, dass das passiert?" Niklas steht wie aus dem Boden gewachsen neben meinen anderen Brüdern und schaut mich leicht sauer und vorwurfsvoll an. Ich nippe nur beleidigt an meinem Tee, der übrigens grauenhaft schmeckt, und verbrenne mir prompt die Zunge. Aua! Schmerzverzerrt verziehe ich mein Gesicht und stelle die Tasse ab. Zum Glück unterhalten sich die anderen gerade hitzig über ein Thema, was mich allerdings nicht weiter interessiert.

Auf leisen Sohlen husche ich in die Küche, die glücklicherweise leer ist. Ich hole mir Zucker aus einem der Schränke; ich bin sogar ohne Stuhl drangekommen und fische einen Eiswürfel aus der Tiefkühltruhe. Diesen halte ich mir an meine schmerzende Zunge und trotte wieder zurück.

Die Anwesenden haben mein Verschwinden anscheinend nicht mitbekommen. Gut so. Der geholte Zucker landet in meinem Tee. Zufrieden stelle ich die halb volle Dose an ihren Platz und probiere. Jetzt schmeckt mein Heißgetränk auf jeden Fall besser als davor.

„Sagt mal, war die Zuckerdose nicht voll?", Michael, der gerade vom Einkaufen kommt, guckt irritiert in die Runde. Sofort landen alle Augen auf mir. Ich grinse und zucke die Schultern. Ich darf ja nicht reden, also kann ich auch nichts dazu sagen. Doch leider habe ich die Rechnung ohne meine Brüder gemacht. Daniel drückt mir einen Block und einen Stift in die Hand.

Um Zeit zu schindern, male ich ein Fragezeichen aufs Papier und halte es Michi vor die Nase.

„Jetzt tu nicht so unschuldig. Niemand von uns würde auf den Gedanken kommen, so viel Zucker in den Tee zu kippen!"

"Ja und? Es hat halt nicht geschmeckt!", schreibe ich langsam und zeige es meinem Bruder. Dieser seufzt nur und gibt das Blatt den anderen.

„Pfefferminztee ist dafür bekannt, dass er nicht gerade eine Delikatesse ist." Paul zieht amüsiert die Augenbrauen hoch. Ich schnaube nur und will aufstehen, um mir den Amazon Prime Stick zu nehmen, werde jedoch zurückgepfiffen.

„Der bleibt hier.", Niklas hebt mahnend den Zeigefinger und zeigt nach oben. "Ich komme in 10 Minuten hoch, wenn du dann nicht im Bett liegst ist was los. Hast du das verstanden, Fräulein?" Insgeheim verdrehe ich die Augen, nicke aber.

„Gut, dann ab."

Schnell ergreife ich die Flucht und werfe mich kurz darauf auf mein Bett. Rasch werfe ich einen Blick auf mein Handy und mir fallen die Augen aus dem Kopf. Es ist 16:30 Uhr!!!!!!

Vor Wut brodelnd stampfe ich aus meinem Zimmer geradewegs die Treppen herunter. Vor Niklas bleibe ich stehen und tippe symbolisch auf mein Handgelenk. Dieser sieht geradezu belustigt aus. „Tja Em, du hättest dir den Tag auch einfacher und schöner machen können. Aber wenn Madame nicht hören will, dann muss sie halt früher ins Bett. Außerdem haben wir gesagt, dass du dich auszuruhen hast. Und, hast du es getan? Nein, also musst du das jetzt nachholen."

Wenn Blicke töten könnten, dann... „Außerdem solltest du im Bett bleiben!" Er wirft mich über seine Schulter und ruft „Michi, bist du fertig?" in die Küche. Dieser bejaht und kommt mit einem Tablett aus der Tür. Wie auf Kommando knurrt mein Magen.

Oben werde ich auf die Couch gesetzt und erstmal fürsorglich zugedeckt. Michu stellt das Tablett auf den Tisch und verschwindet. Hungrig mache ich mich über die Hähnchenspieße her und esse sogar noch den Schokopudding auf. Danach lasse ich mich vollgefressen zurückfallen und reine mir den Bauch. Das hat gut getan. Mein Hals tut zwar immer noch weh, aber zu Essen sage ich doch nicht nein!

Niklas, welcher immer noch neben mir sitzt, hat das ganze still und amüsiert beobachtet.

Jetzt liege ich in meinem Bett und kuschel mich in die Kissen. Manoman, krank sein und essen kann ganz schön müde machen. Das letzte, was ich merke ist, dass mir jemand übers Haar streicht und mir einen Kuss auf die Wange gibt.



Es ist schon wieder so kurz 😤😳

Wie versprochen, der Selbstbräuner kommt noch!!! 🤣😁

Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten mal 💓

Plappermaul :)

10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt