21. Kapitel

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In der Küche stehen und sitzen schon alle beim Frühstück. „Niklas, wann fährst du denn endlich mal ins Möbelhaus? Dass der Tisch kaputt ist und wir uns alle immer hier quetschen müssen, regt mich auf.", quengelt Daniel. „Ich weiß nicht. Momentan hab ich viel zu tun. Ihr wisst schon. Planung der Praxis."

Alle nicken zustimmend. Ich umarme meine Brüder und wende mich an Niklas. „Niki?", frage ich mit riesengroßen Hundeaugen. „Was denn?", grinst der Angesprochene und klopft auf seinen Schoß. „Können wir mal nach Malmö fahren?"

Patrick ist gerade dabei sich einen Löffel Müsli in den Mund zu schieben und spukt es sofort wieder in die Schüssel, als ich meine Frage zu Ende gesprochen habe. „Was?" Er zieht ein ungläubiges Gesicht. „Ist dir eigentlich klar, wie lange man da hinfahren muss? Ohne mich!" Angepisst nimmt er sich seine Schüssel und verschwindet nach oben. Was ist dem denn über die Leber gelaufen?

„Was ist denn mit dem los?" Fabian kommt in die Küche geschlurft und nimmt sich ein Glas Wasser. Alle zucken die Schultern. „Naja, Emma, um auf deine Frage zurückzukommen: Ich weiß es nicht. Patrick hat schon Recht. Malmö liegt nicht um die Ecke. Aber ich werde es im Hinterkopf behalten, okay?" Etwas niedergeschlagen nicke ich und beschmiere mir dafür mein Toast dick mit Nutella. Nachdem ich dieses aufgegessen habe, stehe ich von Niklas' Schoß auf und suche in den Schränken nach Salzstangen.

„Wasch suscht du?", nuschelt Michael. „Salzstangen", gebe ich als knappe Antwort und werde kurz darauf fündig. Warum auch immer salziges Zeug in der Küche ist. Die Süßigkeiten sind schließlich auch im Wohnzimmer. Mit der Verpackung in der Hand schlendere ich zum Tisch zurück und schnappe mir das Nutellaglas. Genüsslich dippe ich eine Salzstange nach der anderen in die Nuss-Nougat Creme.

„Was?", pampe ich die anderen an, die mich ansehen, als ob ich ein Alien wäre. „Diese Mischung aus süß und salzig ist... widerlich!" Angeekelt verzieht Daniel das Gesicht und stellt seinen benutzten Teller in den Geschirrspüler. Dann haut er ab. Typisch!

„Vielleicht sollten wir Chris mal holen, dass der unsere Kleine über ein gesundes Frühstück aufklärt.", wirft Ben ein, der damit beschäftigt ist, ein hartgekochtes Ei zu essen. „Der liegt mit Fieber im Bett. Ich habe ihm schon Wadenwickel... oh fuck!" Schnell stelle ich alles ab und renne in Chris' Zimmer.

Außer Atem stütze ich mich an der Tür ab, als ich bemerke, dass Chris wach im Bett und ohne Wadenwickel auf den Beinen liegt. Dazu ist das Fenster gekippt und die Tür auf. Durchzug!

Fassungslos schließe ich Fenster und Tür. „Willst du Selbstmord begehen oder warum bist du mit Fieber im Durchzug? Und wo zur Hölle sind die Wadenwickel?" „Ach Maus, nun komm mal her.", redet der Arzt beruhigend auf mich ein und breitet die Arme aus. Eine Umarmung lasse ich mir natürlich nicht entgehen auch wenn die Gefahr besteht, dass ich mich anstecke.

„Mir geht's gut, okay? Mach dir keine Sorgen und verplempre nicht deine Zeit. Lern lieber Vokabeln." Aufmuntert sieht er mich an und gibt mir einen sanften Stoß Richtung Tür. „Ich hau mich noch etwas aufs Ohr.", fügt Chris hinzu, als er meinen skeptischen Gesichtsausdruck sieht.

Nicht unbedingt überzeugt gehe ich in mein Zimmer. Dort werde ich allerdings von Niklas überrascht, der es sich auf meiner Couch bequem gemacht hat. „Nik? Was gibt's?", frage ich und nehme neben ihm Platz.

„Ich wollte kurz eine Pause machen, um meinen Kopf frei zu kriegen. Hast du Lust zum Möbelhaus mitzukommen?" Klaro. Ich springe auf und bin schneller als man 'Esel' sagen kann umgezogen. „Das heißt dann wohl ja.", lacht Niklas.

Im Möbelhaus angekommen gehen wir sofort in die Abteilung, in der die Tische stehen. Relativ schnell haben wir uns für eine ähnliche Farbe entschieden. Bevor Nik jedoch zur Kasse rennen kann, ziehe ich ihn mit zur Dekoabteilung. Dort schnappe ich mir einen Korb und schlendere durch die Gänge.

„Em? Was hast du vor alles zu kaufen?", erkundigt sich mein Bruder belustigt, als der Korb fast überquellt. „Was denn? Die Duftkerzen riechen einfach mega und die Teelichter haben so wunderschöne Muster." Bittend gucke ich ihn an. „Na gut, aber das bezahle ich nicht." Freudig drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke allerliebster Bruder.", flöte ich und gehe zu den Kissen. 

 „Schau mal!" Ich halte ein weißes mit Blümchenmuster hoch. „Wie findest du das?" Er betrachtet es überlegend. „Zu altmodisch. Könnte aus Omas Sammlung stammen." Stimmt irgendwie, denke ich und lege es zurück.

Da fällt mir plötzlich ein wunderschönes Kissen ins Auge. Es ist weiß mit grauem Zickzack Muster. Wie in Trance gehe ich zu dem Regal hin und fische es aus einem der Kästen. Niklas scheint mir gefolgt zu sein, denn er steht auf einmal hinter mir und betrachtet meine Ausbeute schmunzelnd. „Passt perfekt zu den Farben in deinem Zimmer." Stürmisch nicke ich und entdecke nicht weit entfernt eine Bilderabteilung. Man, die haben aber viel Auswahl.

„Du, Niki?" Wieder sehe ich meinen Bruder mit Hundeaugen an. Dieser verdreht spielerisch die Augen. „Was denn, Emma?" „Also dahinten gibt es Bilderrahmen und-" „Und du wolltest da mal gucken gehen.", beendet Niklas meinen angefangenen Satz. „Jep", sage ich und marschiere los.

Ich muss zugeben, Niklas tut mir schon etwas leid. Schließlich wollten wir nur den Tisch kaufen und jetzt schleppe ich ihn durch den halben Laden. Aber was soll ich machen? Kann ich ja nichts dafür, wenn die dir Sachen haben, die ich unbedingt noch für mein Zimmer brauche.

Bei den Bildern sticht mir sofort ein Bild mit dem Eiffelturm ins Auge. Alles ist schwarz/ weiß gehalten, nur ein rotes Auto bringt Farbe mit in die Aufnahme. Das würde sich gut in meinem Ankleidezimmer machen. Also nehme ich es mit und gehe zu Niklas, der schon ein wenig ungeduldig auf mich wartet.

Doch leider bin ich noch nicht fertig mit Aussuchen. Vorhin habe ich auf einem Schild eine Bettwäsche gesehen, die ich unbedingt haben muss. Sie ist rosa und Silber gestreift. Ich muss die haben! Das versuche ich auch Niklas zu erklären, doch dieser zieht mich erbarmungslos zur Kasse.

Zum Glück muss er den Tisch in ein paar Tagen abholen, da dieser nicht mehr verfügbar ist und erst wieder nachbestellt werden muss. Yes! Vielleicht kann ich mir dann die Bettwäsche kaufen, denke ich und grinse wie ein Honigkuchenpferd. 

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So, da ist das Kapitel und ich habe es endlich geschafft über 1000 Wörter zu schreiben 🎉🎉🎉🎉🎉🎉🎉🎉🎉🤗🤗🤗☺️

Ich hoffe es hat euch gefallen 👍🏻🙏🏻😍💖

Plappermaul 😃

10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt