3. Kapitel

8.3K 219 49
                                    


Nachdem ich fertig geduscht habe, mache ich mir höchst motiviert einen Dutt und fange an, Sachen in Kartons zu packen, die ich nicht mehr brauchen würde, wie zum Beispiel meine Winterklamotten.

Ich fische dicke Pullis und lange Hosen aus dem Schrank und räume sie in eine Kiste. Auf den Kartons sind zwei Herzen, damit meine Sachen später nicht in den Händen meiner Brüder landen.

In die Kiste wandern Mützen, Handschuhe, Schal, Winterschuhe und dicke Socken, sowie Kniestrümpfe und Leggings zum Drunterziehen.

Nach einer Stunde lasse ich mich erschöpft auf mein Bett fallen. Das war anstrengend! Auch wenn ich nur Sachen in Kisten packen musste, es war trotzdem anstrengend.

Leider kann ich meine Ruhe nicht länger genießen, denn ein lautes Poltern und ein knallendes Geräusch, als ob ein Kopf oder anders gegen meine Tür geknallt ist.

Genervt richte ich mich auf und öffne die Tür. Dort stehen die Zwillinge Florian und Fabian. Flo hält sich stöhnend den Kopf, während Fabi an der gegenüberliegenden Wand lehnt und sich den Bauch vor lachen hält.

Ich weiß nicht so ganz was ich machen soll. Soll ich mitlachen oder lieber meinem verletzen Brüder helfen?

Ich entscheide mich für das Zweite und gehe zu Flo. Vorsichtig nehme ich sein Gesicht in meine Hände und gebe ihm ein kleines Küsschen auf die Wange.

Dann nehme ich ihn in den Arm und sage:„Alles gut mein Kleiner! Mama ist ja da."

Schnell beiße ich mir auf die Lippe, um nicht laut loszulachen, als er mich ruckartig an den Schultern packt und mich ansieht, als ob ich komplett gestört bin.

„Was hast du gerade gesagt?", angriffslustig schaut er mich an, während Fabi im Hintergrund einen Schluckauf bekommt und die Fliege macht.

„Neiiiiin! Fabi, bleib hier! Er wird mich umbringen!", kreische ich aus vollem Leibe und strecke die Arme nach ihm aus. Er jedoch zeigt mir hicksend seine Zunge und verschwindet.

„Soso, du glaubst also du kannst mir entkommen?" Flo grinst mich schelmisch an. Ich nicke tatkräftig und versuche mich immer noch von ihm zu befreien.

„Ich finde, du hast eine Strafe verdient, dafür, dass du mich 'Kleiner' genannt hast.", haucht er in mein Ohr.

Gespielt fange ich an zu weinen und schluchze an seiner Brust:„Bitte, Flo. Ich hab dir doch überhaupt nichts getan."

„Ach Mäuschen. Pssht. Nicht weinen. Ich würde dir doch nie nie wehtun!" Verzweifelt drückt er mich an sich und wiegt mich sanft hin und her. Dazu streicht Flo beruhigend über meinen Rücken.

Ich kann mich leider nicht länger zurückhalten und fange laut an zu lachen. Mein Bruder steht wie eingefroren da und kann nicht glauben, was ab geht.

Bevor er wieder fähig ist, mich festzuhalten, befreie ich mich aus seinen Armen und springe die Treppe herunter ins Wohnzimmer. Dort sitzen alle meine Brüder auf dem Sofa und unterhalten sich.

„Na? Bist du dem großen bösen Monster entkommen? Lachend zieht Niklas mich auf deinen Schoß.

Grinsend kuschel ich mich an ihn. „Jap, aber wo er abgeblieben ist weiß ich nicht."

„Dann gehe ich ihn mal suchen." Chris steht auf und geht die Treppe hoch.

„Warum das denn?"

„Ich hab ihm erzählt, dass er gegen die Tür geknallt ist. Und er will sicher gehen, dass er sich keine Gehirnerschütterung zugezogen hat.", antwortet mir Fabi, der neben mir bzw. Niklas sitzt.

„Aha.", nicke ich und bin froh nicht in Flos Haut zu stecken.

„Leute! Essen ist fertig!", ruft Michael aus der Küche und erscheint kurz darauf mit Kochschürze im Türrahmen.

Ich springe auf. Heute hatte ich noch nicht so viel gegessen und davon abgesehen, gab es kein Mittagessen, weil Michael bis vor kurzem noch arbeiten musste.

Das heißt: Mittag- und Abendessen in einem. Michael hat versprochen, etwas aufwendiges zu kochen und wenn er das schon sagte, dann würde es mir auf jeden Fall schmecken.

Nach wenigen Minuten kommen auch die anderen in die Küche, wo schon dampfende Töpfe auf dem Tisch stehen.

„Greift zu. Es ist genug für alle da.", meint unser "Koch" und setzt sich ebenfalls. Sofort nehme ich mir Kartoffeln, Gemüse, Soße und Schnitzel. Eins meiner Lieblingsgerichte.

„Schön das es dir wieder schmeckt." Chris lächelt mich an. Ich erwidere es und schaufel weiter das leckere Essen in mich hinein.

„Hast du denn jetzt eigentlich eine Gehirnerschütterung?", fragt Niklas Flo, der mit einem Kühlkissen seine Stirn kühlt.

„Nein.", antwortet unser Arzt in der Familie für ihn,„er hat Glück gehabt. Ist nur eine Beule."

„Pfft!", macht der Verletzte,„es tut aber soooo weh.", und macht ein Gesicht, als würde er im Sterben liegen.

„Memme!", flüstert Fabi mir ins Ohr, sodass ich laut lachen muss und mir die Kartoffel aus dem Mund direkt in den Topf mit der Soße fliegt.

Da der Topf noch relativ voll ist, spritzt alles in verschiedene Richtungen. Und so sitzen wir alle lachend und mit nassen Haaren am Tisch.

2. Teil der Lesenacht 💭

Hoffe es gefällt euch 🎀

Wenn ich es schaffe, dann kommt noch ein drittes Kapitel 😁

Vielleicht könntet ihr mir mal Rückmeldungen hinterlassen... 🙃

LG, Plappermaul 🎉

PS: Eine nächste Lesenacht könnte es Mitte März geben, da habe ich nämlich Ferien 👍🏻😉

10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt