10. Kapitel

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Nachdem Jayden sich auf den Weg nach Hause gemacht hat, sitzen wir noch lange zusammen und reden. Alle lachen und erzählen nacheinander lustige Geschichte. Von der Arbeit, der Schule oder auch von mir, zum Beispiel als ich noch klein war und gerade laufen konnte.

Michael klatscht sich lachend auf die Schenkel und fängt an eine wirklich lustige Geschichte über mich auszupacken. „Du konntest gerade laufen und bist mit Mama und Papa im Garten gewesen." Er hält kurz inne und lässt seinen Blick durch die Runde schweifen. „Wisst ihr das noch?", fragt er die anderen, die zu diesem Zeitpunkt schon so alt waren, um es zu verstehen.

Einstimmiges Nicken. „Naja, du bist, tollpatschig wie jetzt, immer und immer wieder hingefallen, doch hast nie aufgegeben und bist immer weitergelaufen. Zu dieser Zeit haben neben uns ein Ehepaar mit zwei Jungen gewohnt. Die Jungs waren älter als du und haben so gut wie jeden Tag Fußball gespielt, auch wenn es geregnet hat. Dann musste die Mutter die beiden regelrecht ins Haus schleifen." Er lacht leise und betrachtet mich lächelnd.

„Erzähl weiter!", bittet Daniel und schaut unseren Koch bittend an. Dieser nickt grinsend und fährt fort:„Einmal ist der Ball über den Zaun zu uns in den Garten geflogen. Du hättest ihn beinahe ins Gesicht bekommen, hätte Papa dich nicht in letzter Sekunde zur Seite gezogen. Als der Ball vor dir im Gras liegen geblieben ist, bist du quietschend auf ihn zu und hast ihn in die Hände genommen. Papa hatte bei diesem rührendem Moment Tränen in den Augen und hat voller Stolz verkündet "Sie wird Fußball genauso sehr lieben wie ich". Doch was dann passierte, also damit hätte niemand gerechnet. Du hast den Ball in den Händen gehalten und hast reingebissen. Nach ein paar Sekunden war die Luft raus und man hat nur noch gehört, wie der eine Junge weinend ins Haus gerannt ist und der andere betreten vor dem Zaun stand. Ein paar Tage später sind sie dann umgezogen."

Michael wischt sich verstohlen eine Träne weg und sieht mich an. Die Tränen fließen nur so meine Wangen hinab und tropfen auf Bens Pulli. Schluchzend vergrabe ich mein Gesicht an seiner Brust, während Michi schuldbewusst sagt:„Em, bitte nicht weinen."

Kurz darauf spüre ich zwei warme Arme, die mich beschützerisch an dazugehörige Brust drücken. Ich weine nicht nur aus Trauer, sondern auch weil ich meine Eltern vermisse und mir länger Zeit mit ihnen gewünscht hätte. Mein Bruder schaukelt mich sanft hin und her und flüstert mir immer wieder beruhigende Worte ins Ohr. Ich klammer mich fester an ihn und höre, wie die anderen den Raum verlassen, um uns alleine zu lassen.


*


Ich wache auf. Blinzle einmal und strecke mich. Ich fühle mich ausgelaugt, als hätte ich tagelang geweint. Plötzlich klopft es an meiner Tür.

„Ja?", meine Stimme ist kratzig und mein Hals tut weh.

„Hey" Niklas kommt zusammen mit Chris in mein Zimmer. „Komm mal bitte von deinem Bett herunter." Ich tue was von mir verlangt wird und stehe kurz darauf vor meinen beiden Brüdern.

Wir setzen uns auf die Schlafcouch. „Du hast geweint. Lange. Es hat damit angefangen, dass Michi eine Geschichte von dir erzählt hat, als du noch klein warst. Du lagst weinend in seinen Armen und bist irgendwann eingeschlafen. Hör mal Emma, es ist absolut verständlich, dass du um Mama und Papa trauerst, aber wenn du professionelle Hilfe brauchst, dann sag bitte Bescheid! Ich will dich nicht blutüberströmt in deinem Bad finden, weil du angefangen hast dich zu ritzen."

Niklas beendet seine Rede und schaut mich ernst an. Genauso wie Chris. Ich kann nur nicken und will etwas sagen, aber es kommt kein Ton aus meinem Mund. Erschrocken gucke ich meine Brüder an. „Oh. Anscheinend bist du heiser."

Chris setzt sich neben mich und guckt mich überlegend an. „Sahst du im Durchzug? Oder hast du die letzten Tage laut rumgeschrien?"

Ich schüttel den Kopf und stehe auf, um mir einen Zettel zu holen. Dann setze ich mich wieder auf die Couch und schreibe "Ja, ich saß im Durchzug" auf das Papier.

Meine Brüder sehen sich an und seufzen laut. „Dann ab ins Bett. Und schon deine Stimme, ist das klar?" Brav nicke ich und lege mich zurück ins Bett.

„Ich komme nachher nochmal hoch, ja?" Niklas drückt mir einen Kuss auf die Hand, da er nicht aufs Hochbett klettern will. Beide verlassen das Zimmer und ich liege still in meinem Bett. Irgendwie bin ich müde, aber ich habe keine Lust die ganze Zeit in meinem Bett zu liegen. Was kann ich also machen?

Ich überlege und überlege. Doch mir fällt nichts ein. Plötzlich habe ich eine Idee. Ich spiel Wii.

Zum Glück haben Flo und ich schon gespielt, dass heißt ich muss nur noch Just Dance einlegen und schon kann ich auswählen. Ich entscheide mich für Lights von Ellie Goulding. Und dann tanze ich. Die Bewegungen sind zwar nicht so anstrengend, aber ich bin mächtig aus der Puste als das Lied zu Ende ist.

„Was habe ich vorhin gesagt?" Oh oh.


Hey 👋🏻

Sorry, aber die Sache mit dem Selbstbräuner hätte hier nicht reingepasst, denn diese Idee kam spontan. Aber der Selbstbräuner wird noch kommen. :)

 Natürlich ist Emma mal wieder krank! Glaubt ihr sie bekommt Ärger? Und schafft sie es ihre Klappe zu halten?

Frage an euch: Gibt es Wünsche? Streiche, Streit,.... ich bin offen, kann aber nicht versprechen das ich es umsetze :)

Bis zum nächsten mal 👋🏻

Plappermaul ☺️

10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt