Auf dem Weg nach Hause bekomme ich erstmal eine kleine Standpauke von Niklas, da ich kein Geld dabei hatte, was mir leider zu spät eingefallen ist und er alles bezahlen musste.
„Warum regst du dich eigentlich gleich so auf? Ich hab nur ein bisschen gekauft und nicht den ganzen Laden.", frage ich, nachdem ich ein Lied im Radio lauter gemacht habe. „Ich rege mich nicht auf, ich erziehe dich nur richtig. Nicht das du später willst, dass dein Mann deine ganzen Sachen bezahlt!"
„Ich bin 13!", quietsche ich, „da weiß ich noch nicht mal ob ich überhaupt einen Mann finden werde. Bei eurem Beschützerinstinkt." Er grinst sich einen ab. „Also ich lasse dir ja wohl genug Freiraum im Gegensatz zu anderen Leuten."
Innerlich verdrehe ich die Augen. Niklas ist zwar nicht so beschützerisch wie ein paar meiner Brüder, dennoch macht er sich oft Sorgen. Und auch das kann nerven! Ich denke jedes Mädchen, das keine größeren Brüder hat, kann sich glücklich schätzen. Trotzdem liebe ich meine Brüder. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie gemacht hätte, als unsere Eltern gestorben sind.
Schnell versuche ich an etwas anderes zu denken. „Freust du dich eigentlich schon auf die Schule?", lenkt mich glücklicherweise Niklas ab. „Weiß nicht, ich hab Angst, dass ich keine Freunde finde, aber ja... gespannt bin ich auf jeden Fall."
Der Ältere seufzt einmal kurz und legt dann seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel. „Du wirst bestimmt jemanden finden, der nett ist. Aber anderes Thema. Heute wird noch Schwedisch gelernt, ansonsten kannst du bis zum ersten Schultag nur ein paar Wörter."
Genervt schlage ich seine Hand weg. „Du kannst mich nicht immer zwingen Schwedisch zu lernen und auf gar keinen Fall verlangen, dass ich bis Schulbeginn alles kann."
„Natürlich nicht!", will er mich beruhigen, doch ich ziehe aus der Mittelkonsole die Kopfhörer von einem meiner Brüder und stecke sie in mein Handy, welches ich im Auto gelassen hatte. Dann stelle ich die Lautstärke auf so laut, dass ich kein Wort von Niklas mehr hören kann und schließe die Augen.
Emma? Aufwachen, wir sind da." Eine männliche Stimme reißt mich aus meinen Träumen. Verschlafen brumme ich und drehe mich um. Etwas unbequem, aber ich habe keine Lust aufzustehen.
Die Person, die jetzt hinter mir steht, seufzt und nimmt mich vorsichtig auf den Arm. Zufrieden kuschel ich mich an die dazugehörige Brust. Ich merke nur noch, wie ich auf etwas weichem abgelegt werde, bis ich einschlafe.
---
Ja ich weiß, es ist nicht lang, aber weil ich mir vorgenommen habe bald eine Lesenacht zu machen, will ich mir natürlich spannende und gute Sachen aufheben, also sorry für dieses lahme Kapitel 😰
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen 🤗👍🏻
Plappermaul 🎉
DU LIEST GERADE
10 Brüder? Der Horror! (Abgebrochen)
General FictionEmmas Leben ist zerstört. Ihre Eltern sterben und sie muss, ganz allein, mit ihren 10 Brüdern umziehen. Ein neues Leben beginnt mit vielen Problemen, aber auch Momenten, die sie zum Lächeln bringen. #174 in aktuelle Literatur; 25.02.18 #96 in aktuel...