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Jongdae POV

Die Polizei Autos haben sich auf dem ganzen Grundstück verteilt und erleuchten mit ihren Sirenen die Umgebung. Neugierige Nachbarn stehen am Straßenrand und beobachten das Geschehen. Einige Fragen was passiert sei, doch meine Kollegen geben Ihnen keine Antwort darauf. Vorerst bleiben Sie unwissend. Damit bleiben sie aber nicht alleine, denn wir wissen auch nicht besonders viel. Immer noch tappen wir im Dunkeln was den Mörder angeht. Wenn es sich bei diesem Mord überhaupt um den gleichen Mörder handelt. Die Leiche habe ich noch nicht gesehen und Minseok hat mir noch nichts erzählt bezüglich des Toten.

,,Hey" Die Stimme meines besten Freundes begrüßt mich als ich den oberen Flur betrete. Ich heb meinen Kopf und mir fällt sofort ein verschlafener Chanyeol ins Auge. Seine grauen Haare liegen Kreuz und quer auf seinem Kopf herum, schwarzen Augenringe schmücken sein Gesicht und seine Augen sind glanzlos. ,,Hey. Sag mal sind wir alle heute wegen dir hier oder wie willst du mir erklären das du aussieht wie ein Toter?" Aus meiner Stimme kann man zwar die Belustigung raushören, aber auch einwenig die Besorgnis.
,,Das liegt daran, das ich bis eben noch geschlafen habe." Mein Gegenüber bestätigt seine Aussage mit einen langen Gähnen. ,, Seit wann gehst du den so früh schlafen?" ,,Seitdem meine Freundin mich die ganzen letzten Nächte während sie Krank war auf Trab gehalten hat. Irgendwann muss ich meinen Schlaf ja nachholen." ,, Ja, aber damit muss du wohl leider noch warten. Denn dem Mörder ist es so ziemlich egal das du unter Schlafmangel leidest." Schmollend schiebt Chanyeol seine Unterlippe nach vorne und sieht nun aus wie ein Riesen Baby. ,, Ich will ihn mein Bett" ,,Das kannst du bald, aber zuvor musst du dich mit Kaffee zufrieden geben." Aufmunternd klopfe ich ihm auf die Schulter und gehe dann an ihm vorbei zum Badezimmer. Still folgt mir der größere und zusammen betreten wir dann das Badezimmer. Wie auch an dem anderen Tatort steigt auch hier mir der Verwesende Geruch sofort in die Nase. Es ist kein angenehmer Geruch, aber er ist auszuhalten und bei weitem nicht so schlimm wie beim Fall davor.
Mit einer Hand vor der Nase betrachte ich die Lache Blut, die sich vor meinen Augen auf den weißen Fließen gebildet hat. In mitten dieser Lache befindet sich der Leblose Körper eines Erwachsenen Mannes. Nur noch eine enge Unterhose umhüllt den kalten Körper. Der Anblick seiner Wunden lässt mich erschaudern. Wieder blutete nur der Hals und der Kopf. Wieder befindet sich ein Kabel um sein Hals und wieder sind es genau drei Verletzung. Aber trotzdem ist dieser Fall nicht identisch zu den anderen beiden Fällen. Einer der Unterschiede ist, das es sich dieses Mal um einen Mann und nicht um eine Frau handelt. Weitere Punkte sind, das die Leiche nicht komplett Nackt ist und auch nicht im Bett liegt, sondern in diesem Fall mit einer Boxershorts auf den Badezimmer Fließen liegt.

,,Minseok?" ,,mhh?" gibt der ältere nur Knapp von sich während er die Leiche gründlich begutachtet. ,,Hast du schon etwas gefunden?" Ohne seinem Blick von dem Mann abzuwenden schüttelt er seinen Kopf. ,,Bis auf die Identischen Wunden nicht. Aber die hast du bestimmt auch selber schon gesehen." zustimmend nicke ich, auch wenn er es nicht sieht. Dann sehe ich mich im Raum um und durch Zufall streift mein Blick Chanyeol's. Dieser hat seinen Kopf schief gelegt und sieht mich aus einer Mischung aus Verwunderung und Verwirrtheit an. Ebenfalls verwirrt über sein Verhalten forme ich mit meinem Mund ein ,,Was?". Mit kleinen Schritten stellt Chanyeol sich neben mich und flüstert mir dann fragend den Namen Minseok ins Ohr. Jetzt verstehe ich auch warum der der größere so verwirrt war. Er weiß nicht das Minseok und ich Freunde sind. Wie auch, ich habe ihm noch nicht einmal erzählt, das wir uns außerhalb der Arbeit treffen. Mit einer Handbewegung deute ich Chanyeol an den Raum zu verlassen, da wir erstens Minseok und Dr. Do nicht bei ihrer Arbeiten behindern wollen, zweitens wir selber noch unsere Arbeit erledigen müssen und drittens ich nicht über Minseok reden will während er im selben Raum ist.

,, Okay? Was habe ich verpasst? Warum duzt du Dr. Kim?" sprudelt es gleich aus Chanyeol heraus, sobald wir den Raum verlassen haben und auf den Weg nach unten sind. ,, Aus dem gleichen Grund weshalb ich dich auch Duze, wir sind Freunde." ,, Freunde?" Überraschst durchbohrt mich Chanyeol mit seinem großen Dunkeln Augen. ,, Ja Freunde. Wir haben uns angefreundet." ,, Wie und wann ist das bitte passiert?" ,, Im laufe der Zeit halt."Mit der knappen Antwort scheint Chanyeol sich zufrieden zugeben und stellt keine weiteren Fragen mehr.
Unten angekommen stoßen wir gleich auf einige Kollegen, die sich um eine aufgewühlte junge Frau kümmern. Mit ihren Nägeln krallt sie sich in des Stoff des Sessels und weint. Ab und zu verwandelt sich ihr weinen in ein schmerzhaftes Schreien. Es tut weh sie so zusehen, so verletzt, voller Schmerz und Leid. Ich gehe einiger Schritte auf sie zu und Knie mich vor ihr hin. Die Junge Frau scheint mich aber nicht zu bemerken. Immer noch schreit sie sich ihre Seele aus dem Leib, ihre Tränen verlassen ihre Augen und Tropfen auf ihre Hose. Sanft lege ich meine Hand auf ihr Bein und versuche ihr direkt in die Augen zu schauen. ,, Hey, du musst dich beruhigen." gebe ich leise von mir. Doch sie schüttelt darauf nur verneinend ihren Kopf. ,,Aber wir brauchen deine Hilfe und du kannst uns nur helfen wenn du dich beruhigst." Mit meiner einen Hand streiche ihr ihr einwenig die Haare aus dem verweinten Gesicht und sehe das sie sich langsam wirklich beruhigt. Chanyeol und ich geben ihr noch weitere 10 Minuten um sich abzuregen. Dabei sprechen wir immer wieder auf sie ein. Als wir nur noch kleine Schluchzer von ihr wahrnehmen, entscheiden wir uns dazu sie ein wenig auszufragen.
,,Wäre es okay für dich, wenn wir dir jetzt ein paar fragen stellen?" Zaghaft nickt sie mit dem Kopf auf Chanyeol's frage hin. ,,Stimmt es, dass Jang Ho Yeon ihr Vater war?" ,,Ja" erwidert sich mit einer brüchigen Stimme. ,, Okay...." Murmelt Chanyeol vor sich hin und schreibt dabei auf seinen Block. Währenddessen wir weitere Sachen über ihren Vater erfahren und Chanyeol alles lieb mitschreibt, streichle ich der Frau immer noch sanft über ihr Bein.
,, Wissen Sie ob ihr Vater Feinde hatte?" ,, Nein..., aber eigentlich nicht. Er war ein guter Mensch und hat sich immer um andere gekümmert. Deshalb hatte er auch viele Freunde." beantwortet sie meine Frage und gleich drauf stellt Chanyeol ihr die nächste: ,,Wissen Sie den ob ihr Vater gestern vielleicht Besuch hatte?" kurz überlegt die schwarzhaarige Frau, nickt dann aber. ,,Ja. Vor ein paar Tagen hat mein Vater mich angerufen und klang total aufgeregt. Er sagte mir das er in seiner Lieblingsbar einen Mann kennengelernt hat und sie sich gleich gut verstanden haben. Sie müssen wissen das mein Vater Schwul ist. Das ist auch der Grund weshalb meine Eltern sich getrennt haben. Auf jeden Fall hat er sich in den letzten Tagen oft mit ihm in der Bar getroffen und gestern sollte der Mann das erste Mal mit zu.... Oh mein Gott.... Sie glauben doch nicht....das......" Ihrer Stimme fängt wieder an Brüchig zu werden und auch ihre Augen werden wieder glasig. Es dauert auch nicht lange da bricht sie erneut in Tränen aus.

Kurz sehe ich zu meinen besten Freund, der gerade wahrscheinlich genau das gleiche denkt wie ich. ,, Wissen Sie wie der Club heißt oder wie der Mann heißt?" frage ich vorsichtig nach, da das sehr wichtig für uns ist. Es könnte einer der ersten richtigen Spuren sein, die wir bekommen und daher müssen wir alles wissen was sie weiß. ,,I...Ich...weiß nicht wie der Mann heißt, a..aber der Club nennt sich twentytwo."bringt sie zwischen den Tränen und schluchzen heraus. Wir reden noch kurz mit ihr und verabschieden uns dann auch schon. Leider kann mich Minseok nicht wieder mitnehmen, da er zum Krankenhaus muss, weshalb ich bei Chanyeol mitfahre. Dieser setzt mich im Halbschlaf zuhause ab und fährt dann weiter zu sich nachhause.

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21.03.2018

The strangler of South Korea ||| XiuchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt