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Minseok POV

Ewig sehe ich nun schon den junge Mann in meinen Armen an und streichle über seine Haut. Sein Brustkorb hebt und senkt sich gleichmäßig immer und immer wieder. Ich kann nicht glauben das wir beide einfach miteinander geschlafen haben. Wenn ich nicht wüsste das wir beide hier immer noch Nackt auf meinem Bett liegen, er schlafend fest an mich gekuschelt, dann würde ich denken, das es ein Traum gewesen ist. Doch so war es nicht. Es ist real und es war unglaublich. Es war so gefühlvoll, so Leidenschaftlich. Lange habe ich dieses Gefühl nicht mehr gefühlt und ich bin mir nicht sicher ob es jemals so stark war. Es hat sich schön angefühlt Jongdae zu Küssen und seine Berührungen zu spüren. Am liebsten würde ich das jeden Tag, doch wir sind nicht zusammen. Ich weiß nicht mal ob er die gleichen Gefühle hat wie ich. Deshalb weiß ich auch nicht wie ich mich verhalten soll wenn er aufwacht. Soll ich einfach ein auf normal machen? Aber ist das nicht einwenig Komisch, weil ich meine wir beide waren gestern Morgen noch Freunde und jetzt liegen wir zusammen nackt im Bett nachdem wir Sex hatten. Da kann ich nicht einfach sagen ,,Oh Hey Jongdae, wie geht es dir altes Haus?" Okay das ist ein schlechtes Beispiel. Aber ich bin gerade total verunsichert und diese Unsicherheit wird auch nicht besser als ich sehe wie der Körper neben mir langsam Anfängt sich zu bewegen. Im Halbschlaf und geschlossen Augen streckt der jüngere sich. Hat wahrscheinlich noch nicht mal gemerkt das er nicht ein seinem Bett liegt. Aber spätestens jetzt wo er seine Augen vorsichtig öffnet, da er sich noch an das helle Licht gewöhnen muss, müsste ihm klar sein, dass das hier nicht sein Schlafzimmer ist. Verschlafen sieht er sich hier um und blickt dann schließlich zu mir. Auf seinen Lippen bildet sich ein glückliches Lächeln, welches ich sofort erwidere. ,,Hey." Sagt er glücklich zu mir. ,, Hey zurück." Sanft sehe ich ihn an und will meinen Blick nicht von ihm nehmen. Und so kommt es das wir eine Zeit lang einfach nur hier liegen und uns ansehen. Niemand sagt auch nur ein Wort. Schließlich breche ich die Stille als ich merke das mein Bauch sich zu Wort meldet. ,,Willst du etwas essen?" , ,,Gerne" Die Decke schlage ich von mir Weg und erhebe mich von meinem Bett. Keine Sekunde später höre ich ein pfeifen hinter mir und die Stimme des jüngeren: ,,Bekomme ich jeden Tag so ein tollen Anblick." Ich drehe meinen Kopf in seine Richtung und bemerke wie er mit einem Grinsen auf meinen Hintern sieht. ,,Klappe" Entkommt es meinen Lippen und als nächstens nehme ich mir eine der zwei Jeans Hosen vom Boden und werfe sie auf Jongdae. Der kann aber nur lachen und starrt mich weiterhin an. Also beeile ich mich und nehme mir schnell frische Kleidung aus dem Schrank bevor ich im Badezimmer verschwinde. Vor dem Spiegel betrachte ich erstmal mein Spiegelbild und muss wohl oder übel feststellen das ich schrecklich aussehe. Mein Hals ist übersät von blauen Flecken. Es wäre weniger schlimm wenn ich wüsste das die nur von Jongdae kommen würden. Doch das tun sie nicht. Einer von ihnen, der sich um meinen ganzen Hals zieht wäre fast mein Todesurteil geworden. Wäre Jongdae nicht rechtzeitig gekommen, hätte er als nächstes mein Tod aufklären können. Meine Kleidung lege ich auf den Toilettendeckel ab und steige dann unter die Dusche.

,,Willst du nicht auch langsam aus dem Bett?" Fragend ziehe ich meine Augenbrauen nach oben und warte auf eine Antwort des jüngeren.
,,Wenn ich könnte würde ich das tuen." Verwirrt sehe ich ihn an, bis ich merke was er meint. ,,So starke Schmerzen wirst du schon nicht haben. Ich kann dir auch helfen, weil duschen und dir etwas frischen anziehen solltest du auf jeden Fall." Kurz überlegt Jongdae und nickt schließlich. Er wirft auch die Decke zur Seite und ich packe ihn an den Armen um ihn mit einem Ruck auf die Beine zu helfen. Wie erwartet verzieht der jüngere vor Schmerz das Gesicht, schafft es aber dennoch mit meiner Hilfe ins Badezimmer. Aus meinen Schrank hole ich schnell noch frische Kleidung und überreiche ihm die. Währenddessen er sich frisch macht begebe ich mich in meine Küche und bereite das Frühstück vor. Es ist nichts großes, da ich nicht wirklich gut ihm Kochen bin dadurch das ich fast nie Koche. Also wird Jongdae sich wohl mit einem einfachen Frühstück zufrieden geben müssen. Ich schneide gerade einwenig Obst als ich ein paar schlanke Arme um meine Taille spüre. Jongdae drückt sich von hinten fest an mich und legt seinen Kopf an meinen Rücken. ,,Hast du noch große Schmerzen?" ,
,, Einwenig, aber über den Tag werden sie bestimmt verschwinden." Ich nicke zum Verständnis und schneide dann das Obst weiter. Meine Atmung ist allerdings nicht mehr so ruhig wie vor ein paar Minuten. Denn Jongdae so nah um mich herum zu spüren macht mich nervös. ,,Setzt dich, das Essen ist fertig." Eher Wiederwillig löst sich der jüngere von mir uns setzt sich auf einen Stuhl. Ich stelle das Essen auf den Tisch und setze mich dann neben ihn.

,,Minseok?" Ich sehe von meinem Essen nach oben direkt zu Jondae. Dieser sitzt gegenüber von mir und spielt nervös mit seinen Händen. Öfter öffnet er seinen Mund um etwas zu sagen, schließt ihn dann aber wieder. ,,Was ist los Jongdae?" Endlich sieht er mir direkt in die Augen und hört auf mit seinen Händen zu spielen ,, Ich...also, was ist das hier? Also das das zwischen uns? Weil Freundschaft kann man das nicht nennen." Da hat er recht, das zwischen uns ist keine Freundschaft. Nicht nachdem wir und geküsst hatten. Nicht nachdem wir Sex hatten. Diese Frage habe ich mir unter der Dusche auch schon gestellt, doch bis jetzt hatte ich nicht den Mut diese Frage auszusprechen. ,,Was willst du den was es ist?"
,,Ich...du..., Ich weiß es nicht. Mehr. Ich will mehr als nur Freundschaft." Also will er eine Beziehung, doch will ich das? Will ich wirklich wieder eine Beziehung haben und am Ende enttäuschst werden? Ich erinnere mich an die Wörter zurück die mein bester Freund zu mir gesagt hat. ,,Minseok, fang endlich wieder an damit zu leben und an die Liebe zu glauben". Das ist der Satz den er damals zu mir sagte und ich glaube das jetzt der richtige Zeitpunkt wäre damit anzufangen. Gerade will ich ihm antworten, doch sein Handy unterbricht uns.
,,Hallo...ja, ich komme...bis gleich."
Er telefoniert keine 10 Sekunden, da legt er schon wieder auf und verstaucht das Handy in seiner Tasche. ,,Wir sollten los, es gab einen neuen Mord." Das Essen lassen wir stehen und rennen zum Schlafzimmer. Dort zieht Jongdae sich seine blaue Jeans von gestern an und einen Pullover von mir. Ich selber befreie mich auch aus meinen Joggingsachen und ziehe mir eine schwarze Jeans zusammen mit einem schwarzen Hemd an. Keine fünf Minuten später sitzen wir in meinem Auto. ,,Wie geht es eigentlich deiner Wunde?" frage ich zwischen Tür und Angel.
,,Sie schmerzt noch einwenig, aber heute muss ich wohl mit schmerzen leben." Ich werde das Gefühl nicht los, das er damit nicht nur seine Unterleibsschmerzen meint und seine Schmerzen an der Wunde, sondern auch andere schmerzen. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, das ich ihn immer noch nicht auf seine Antwort geantwortet habe. Ich habe ihm unwissenden gelassen. Er hat mir irgend wie seine Gefühle gestanden, mehr oder weniger und ich habe nichts gesagt. Aber ich halte es nicht richtig das jetzt zu klären, viel lieber sollten wir das klären wenn wir Zeit und Ruhe haben. ,, Ich werde mir deine Wunde später noch einmal anschauen." Ist das letzte was ich sage zu ihm bevor wir mit dem Auto zum halten kommen.

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12.04.2018

The strangler of South Korea ||| XiuchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt