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Jongdae POV

In Gedanken vertieft erledigt Minseok den Abwasch. Ich spüre das er die ganze Zeit schon abwesender ist als sonst, normalerweise ist er viel aufgeweckter. Zu gerne wüsste ich vorüber der ältere Nachdenkt. Was in seinem schlauen Kopf vor sich geht, um ihn so sehr aus der realen Welt herauszuziehen. Aber wenn ich ihn darauf anspreche wird er es mir bestimm nicht sagen. Dafür kenne ich ihn einfach schon zugut. Deshalb entscheide ich mich dazu ihn nicht darauf anzusprechen und meine Neugier zu enttäuschen. Viel lieber hole ich ihn aus seine Trance in dem ich mir, ohne das er es bemerkt, Schaum aus dem Waschbecken nehme und es ihm ins Gesicht Klatsche. Erschrocken springt Minseok ein Schritt zurück und lässt dabei den Deckeln des Topfes auf den Boden Fallen. Ich kann einfach nicht anders als lauthals in Lachen auszubrechen.
,,Man Jongdae!" Angeekelt wischt sich der schwarzhaarige den Schaum aus dem Gesicht um ihn gleich drauf in mein Gesicht zu klatschen. Sofort verstummt mein Lachen, da ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Dafür lacht nun der andere. ,, Na warte, das bekommst du zurück." sage ich spielerisch. ,,Das will ich sehen." Gespielt provozierend sieht mich mein Gegenüber an. Aus dem Waschbecken nehme ich mir gleich noch mehr Schaum, doch auch Minseok bewaffnet sich mit dem weißen Zeug. Fast gleichzeitig zielen wir auf den jeweils anderen, sehen dabei aber in eine andere Richtung um den Schaum nicht in die Augen zu bekommen. Der Schaum fällt direkt auf meine dunkelbraunen Haare und bei Minseok in seine schwarzen. Gleich nehme ich mir neuen Schaum und werfe diesen auf Minseok. Doch auch er lässt nicht lange auf sich warten und klatscht mir das weiße Zeug in mein Gesicht. Deutlich kann ich sein Lachen hören, sein unbeschwertes und bezaubertes Lachen, das sie wie Musik in meinen Ohren anhört.
In diesem Moment gerade fülle ich mich nicht Erwachsen, sondern wieder ein kleines Kind. Es fühlt sich alles so ungezwungen und sorglos an, als hätten wir keine Verpflichtungen, als gäbe es keine anderen Menschen auf dieser Welt. Es fühlt sich so an als würde es nur Minseok und mich geben. Uns ganz alleine, auf diesen gigantischen Planeten. Als würden die ganzen anderen Billionen von Menschen einfach verschwunden sein, zusammen mit ihren Problemen und ihren Sorgen. Alle last von meinen Schultern der letzten Wochen ist auf einmal verschwunden. Am liebsten würde ich die Zeit anhalten, so das dieser Moment für immer bleibt. Auch wenn die Zeit für mich gerade in Zeitlupe vergeht, reicht die Zeit nicht aus. Es stört mich nicht einmal das ich schon von oben bis unten voll mit Schaum bin und auch meine Kleidung Nass ist. Aber Minseok sieht nicht wirklich besser aus. Also seine Kleidung, den er sieht umwerfend aus, wie eigentlich immer. Seine Haare sind zwar komplett zerzaust, doch das lässt ihn unglaublich Attraktiv aussehen. Die nasse Kleidung klebt an seiner Haut und lässt einwenig sein gut gebauten Körper hin durchschimmern.

Ich weiß eigentlich nicht wirklich wie es dazu gekommen ist das wir nun auch Nass sind. Aber das wird wohl auch weiter ungeklärt bleiben, denn als ich durch Zufall nach rechts sehe, bekomme ich erstmal einen kleinen Schock. ,,Minseok der Wasserhahn." Mit meiner Hand zeige ich auf den Wasserhahn, der immer noch an ist und auf das überlaufende Waschbecken. Minseoks Augen weiten sich und schnell läuft er zum Wasserhahn um diesen Auszuschalten. Geschockt sehen wir beide uns in der Küche um und sehen jetzt erst wirklich was wir angerichtet haben mit unserer Spielerei. Die ganze Küche steht unter Wasser und auch die Möbel stehen einige Zentimeter im Wasser. Langsam fließt das Wasser auch unter der Tür durch in den Flur und verteilt damit den ganzen Schaum auch noch im übrigen Haus. ,,Shit." gibt Minseok nur von sich, bevor er sich schnell ein paar Handtücher schnappt und anfängt den Boden trocken zu machen. Ich nehme mir ebenfalls ein paar Küchen Handtücher und lege sie auf den Boden, damit sie das Wasser aufsaugen können. ,,Ich hole noch ein paar Handtücher aus dem Bad." sagt Minseok und verschwindet auch schon gleich durch die Tür. Nach wenigen Sekunden kommt dieser wieder mit einem ganzen Stapel trocknender Tücher auf dem Arm. Einige von denen will er mir gerade überreichen, doch durch den Schaum und den nassen Boden rutscht er aus. Ich versuche ihn noch rechtzeitig aufzufangen, doch leider klappt das nicht so wie ich mir das vorgestellt habe und zusammen landen wir auf den Boden. Dabei landet er direkt auf mir. Schockiert sehen wir uns an, doch keiner von uns ist in der Lage sich zu bewegen. Still schweigend liegen wir hier und sehen uns einfach nur an. Mein Herz klopft dabei unnormal gegen meinen Brustkorb und ich spüre ein unnormales Kribbeln in meinen Bauch. Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit breitet sich in mir aus. Es dauert seine Zeit bis ich endlich meine Augen von seinen braunen nehmen kann und ich dann unwissend auf seine rosa Lippen sehe.  Unsicher kaut er auf dieses herum, was ihm noch schöner in diesem Moment aussehen lässt. Unwillkürlich kommen wir uns langsam immer näher, dabei sehe ich immer wieder zwischen seinen glänzenden Augen und seinen Lippen hin und her. Ich spüre bereits schon seinen Atmen an meinen Lippen, als plötzlich ein klingeln ertönt und wir beide zurückschrecken. Schnell steht der ältere auf und auch ich erheben mich. Ich sehe nur noch im Augenwinkel wie Minseoks Wangen sich rosa färben und er dann mit seinem Handy aus der Küche verschwindet. Erst jetzt wird mir richtig klar, dass wir beide uns eben beinah geküsst hätten. Wenn sein Handy nicht geklingelt hätte, dann wüsste ich nicht was alles passiert wäre. Ich habe ja nicht mal versucht uns Aufzuhalten. Dabei hätte ich das gemusst, das wäre ein Fehler gewesen wenn wir uns geküsst hätten. Das wäre nicht richtig. Aber warum habe ich nichts getan um das zu verhindern? Ich habe doch nicht einmal Gefühle für den anderen. Was war los mit uns beiden? Verzweifelt raufe ich mir die Haare und sehe mich in der Küche um. Ich spüre immer noch mein Herz schlagen. Es hat sich zwar einwenig beruhigt. Allerdings schlägt es immer noch schneller als normal. Um mich einwenig von meinen Gedanken abzulenken, nehme ich mir eins von den Handtüchern, die auf den Boden verstreut liegen und wische damit weiter das Wasser vom Boden auf. Als Minseok dann schließlich zurück kommt meidet er den Augenkontakt zu mir und redet kein Wort. Ich überwinde mich aber auch nicht um etwas zu sagen und so herrscht eine unangenehme Stille zwischen uns.

Es dauert fast über drei Stunden bis wir das ganze Wasser vom Boden wegbekommen haben und auch alles halbwegs trocken ist. Schließlich mussten wir unter und hinter den Regalen auch noch alles trocken machen. Genauso wie wir die Stühle und den Tisch auch unten einwenig trocken putzen mussten. Dafür haben wir zum größten Teil Minseoks Föhn benutzt. ,,Willst du vielleicht neue Kleidung haben?" ,, Wenn es dir keine Problem bereitet sehr gerne." erwidere ich auf die Frage des älteren. Dieser nickt nur stumm und verschwindet dann in seinem Schlafzimmer. Meine Kleidung ist nämlich immer noch ziemlich nass und auch wenn unsere Schaum und Wasserschlacht bereits schon mehrer Stunden zurück liegt. Dadurch das ich die ganzen Zeit eben auf dem nassen Boden saß hatte sie keine Chance zum trocken. ,,Hier, du kannst dich im Badezimmer umziehen." Dankend nehme ich die Kleidung von Minseok an und begebe mich dann ins Badezimmer. Meine nasse Kleidung ziehe ich aus und werfe sie in eine Ecke. Vom Kleiderstapel nehme ich mir zuerst die Boxershorts und ziehe mir sie über. Einwenig ist es mir unangenehm die Boxer von anderen Leuten anzuziehen, aber meine nasse will ich auch nicht tragen. Danach ziehe ich mir die Jogginghose, den Pulli und die Kuschel Socken über. Es ist ein gutes Gefühl wieder trockene und Wärme Kleidung zu tragen. Und da Minseok die gleiche Größe wie ich hat sitzt die Kleidung perfekt. Einwenig rieche ich noch an der Kleidung, die ganzen gut riecht wie der ältere, bevor ich zurück in die Küche gehe.

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29.03.2018

The strangler of South Korea ||| XiuchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt