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Langsam erwachte ich und sah mich verwirrt im Raum um. „Wo bin ich?", krächzte ich. Neben mir saß Demon und strich mir sanft über den Handrücken. Ich entzog ihm meine Hand und sah ihn wartend an. „Hm?", fragte er bloß und nahm meine Hand wieder. Ich schüttelte meinen Kopf und nahm ihm meine Hand wieder weg. „Dumpfbacke", knurrte ich und richtete mich auf. Ich bin also immer noch im Krankenhaus... „Ja bist du, meine Kleine.", antwortete er sanft auf meine Gedanken. Wie ich es jetzt schon hasste wenn er das tat. „1. Ich. Bin. Nicht. Deine. Kleine!", Zischte ich und zog ihm wieder meine Hand weg, „2. Wie lange muss ich noch hier bleiben? Ich fühle mich schon sehr viel besser!" Er sah mir in die Augen. Seine waren wieder dunkel braun, so wie immer in der Öffentlichkeit, doch bei den folgenden Worten konnte ich einen rot Schimmer zwischen dem Braun erkennen. „1. Oh doch das bist du. 2. Wird Madam wieder aufmüpfig? Du weißt was dir blüht! 3. Natürlich geht's dir besser! Alles nur dank mir!", breit grinste er mich an und griff ein letztes Mal nach meiner Hand. Die hielt er aber dann auch so feste, dass ich sie nicht wieder weg ziehen konnte ohne dass ich mir diese Breche.

Wegen seiner Antwort verdrehte ich meine Augen und murrte: „Nur wegen dir bin ich doch auch erst hier her gekommen und ne Antwort auf meine Frage hast du mit trotzdem nicht gegeben." Demon lachte bloß gut gelaunt und grinste mich weiter dumm an. „Warm hast du so gute Laune?", misstrauisch verengte ich meine Augen und sah ihn abschätzend an. Er antwortete jedoch nicht und zuckte unschuldig grinsend mit den Schultern. Wobei ich nie gedacht hatte dass er, Demon der absolute Vollidiotische Psycho, unschuldig grinsen kann. Okay... Irgendwas hat er getan und ich glaub ich will gar nicht mehr wissen was... Demon gluckste und ich sah ihn dezent verstört an. Bevor noch etwas Seltsameres passieren konnte, wurde die Zimmertür geöffnet und ein Arzt mit 2 Krankenschwestern strömten ins Zimmer. Der Arzt hatte eine Akte in seinen Händen und schien die geschriebenen Wörter anzustarren, damit auch keines von ihnen auf einmal verschwindet. Da er uns nicht begrüßte machte ich eben den ersten Schritt: „Hallo Doktor?" Es dauerte einige Sekunden bis er merkte das ich mit ihm Sprach und überrascht sah er mich an, „Oh Sie sind also endlich erwacht Frau Scott!" Die Krankenschwestern im Hintergrund kicherten und starrten Demon die ganze Zeit an. Ich verdrehte bloß meine Augen und konzentrierte mich auf das was der Arzt gesagt hatte. „Momentmal, ich bin endlich erwacht? Wie lange hab ich geschlafen?", irritiert sah ich vom Arzt zu Demon und dann wieder zurück. „Geschlafen, haben sie nicht. Es war eher eine Ohnmacht und sie waren knapp 1 ½ Wochen nicht ansprechbar. Aber ihr Freund hier, war jede Sekunde an ihrer Seite. Sie sollten sich glücklich schätzen so jemanden zu haben.", anerkennend zwinkerte er Demon und mir zu. 1 ½ Wochen? Ihn Ohnmacht? Schon wieder? Das kann doch gar nicht wahr sein! Demon neben mir kicherte und als ich ihn prüfend ansah, sah er unschuldig weg. Er! Was hast du gemacht?! Leider bekam ich keine Antwort und starrte Demon böse an.

Der Arzt sah angestrengt auf die Unterlagen und begann dann wieder langsam zu sprechen: „Und zu meiner Überraschung haben sich alle ihre Wunden Narbenfrei geschlossen und so ziemlich alle Brüche und Verstauchungen sind ebenfalls geheilt...", leise fügte er hinzu, „was innerhalb dieser kurzen Zeit eigentlich unmöglich ist." Er sah von der Akte auf und winkte die Krankenschwestern zu sich. „So, Frau Scott, da ja alles nun geheilt zu sein scheint, werden ihnen die Verbände und Gipse abgemacht, Sie werden dann noch einige Schmerztabletten bekommen, falls Sie doch noch Schmerzen haben sollten... dann freu ich ihnen zu sagen: Sie können wieder nach Hause!"

Ungläubig versuchte ich die Worte des Arztes zu begreifen. Ich... war geheilt?

„Ich kann gehen?", stammelte ich bang und hoffte dass ich mich nicht verhört hatte. „Ganz genau.", erwiderte der Arzt und wand sich zum Gehen, „Ihnen dann noch einen schönen Tag." „Ihnen auch.", murmelte ich und war noch immer vollkommen verwirrt. Als der Arzt gegangen und die Tür ins Schloss gefallen war begannen die Krankenschwestern mich von den Geräten abzuschließen und mich aus dem Verbanden zu schälen. Ihre Finger berührten kaum meine Haut, doch wenn sie es taten zuckte ich zusammen, nicht weil ihre Finger kalt waren, wie sie dachten, sondern wegen einem Brennenden Schmerz unter meiner Haut. Ich biss meine Zähne zusammen und langsam machte Demons gute Laune einen Sinn. Ich bring dich um du Scheißhaufen! Schrie ich ihn in Gedanken an, doch er grinste nur unschuldig.

Nach ca. 2 Stunden Untersuchungen stand ich nun endlich vor dem Krankenhaus. Tief atmete ich die frische Luft ein und seufzte glücklich. Die wohl einzige Gemeinsamkeit die Demon und ich hatten, war die Tatsache, dass wir Krankenhäuser schrecklich fanden. Apropos Demon. Wo bleibt er so lange? Suchend sah ich mich um. Eigentlich sollte er nur die Medikamente an der Rezeption abholen gehen, doch er war für meinen Geschmack schon viel zu lange weg. Außerdem hatte ich keinen Bock darauf wieder überfallen zu werden, wie damals als ich mit Tara in der Stadt gewesen war und ich dann allein in eins der Glastier-Geschäfte wollte. Ein Schauder fuhr mir über den Rücken, als ich daran dachte, wie leicht Demon diese Männer getötet hatte. Wie oft er wohl schon getötet hat... völlig in Gedanken versunken stand ich dar und starrte den Boden an. Ich schreckte auf, als ich dieses Kribbeln wieder spürte. Ich hatte es seitdem Demon bei mir war nicht mehr gespürt und jetzt war es wieder da. Er ist seit über 30 Minuten weg und jetzt kommt dieses Kribbeln auf einmal wieder. Wie kann das sein? Wer beobachtet mich?

Unauffällig sah ich mich um und fand dann auch schnell die Schuldigen. Ein Junger Man winkte mir zu. Neben ihm eine junge Frau die ihre braunen Haare zu einem Zopf gebunden hatte und neben ihr... noch eine Frau, die hatte mir jedoch den Rücken zugedreht. Der Junge sagte etwas, das Mädchen fuhr herum und ich kreischte auf. „Tara!", schrie ich, ließ meine Sachen liegen und rannte auf sie zu. Sie tat das gleiche, wir landeten uns lachend in den Armen und sanken langsam zu Boden. „Ich hab dich so vermisst", sagte Tara und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter. „Und ich dich erst.", flüsterte ich mit Freudentränen in den Augen. Oh Gott. Ich liebe dieses Mädchen maaaan!

Prince of Hell [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt