†Kapitel 15†

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Pov. Yoongi

Tatsächlich war ich auf dem Weg zu Schule. Mein einziges Ziel für den heutigen Tag war es alle Stunden dort zu bleiben. Für meine Verhältnisse war das verdammt schwer. Wie sehr ich diesen Ort verabscheue. Fehlt nur noch, dass in dem Wort 'Schule' ein P vorhanden wäre, dann wäre es ein richtiges Spuckwort.

Von Schritt zu Schritt stellte ich die Musik lauter, sodass die Menschen, welche ein paar Meter liefen, sie wahrscheinlich auch noch hören konnten, aber das ging mir auf gut deutsch gesagt am Arsch vorbei. Meine Musik war eh die Beste, besser als jeder Mainstream-Scheiß aus den schlechten Charts, welche von allen nur gehört wurden, weil alle sie hörten. Eine Art Teufelskreis.

An mir fuhr mein Bus vorbei, was für mich wiederum hieß, dass ich schneller gehen muss. Nicht das ich den Bus bekommen wollte, nein ich ging lieber früher aus dem Haus und ging zu Fuß, aber die Menschen aus dem Bus durften nicht vor mir in der Schule ankommen, weil sie dann so voll war. Ich brauchte meine Ruhe und meine seelische Vorbereitung auf mehrere Stunden, welche ich in Unruhe verbringen durfte.

So legte ich wenig Tempo zu und überholte die Menschen vor mir, welche mich daraufhin nur dumm anstarrten. Gott, wie ich diese Blicke hasste. So in dem Motto 'Warum überholst du uns, Bitch please und wie siehst du überhaupt aus'.

Bevor ich das Schulgelände betrat, verdrehte ich noch die Augen und kurz danach atmete ich einem tief ein und aus. Der erste Schritt in die Hölle. Auch wenn es die ganze Zeit so klang, als ob ich irgendwie gemobbt werde oder ähnliches, nein nichts. Das traute sich hier niemand.

Ich bin nur einfach ein Einzelgänger, welcher die Stille liebt und die Gesellschaft hasst. Wie man in Klassen gezwungen wird und das auch noch viel zu früh morgens, obwohl man so auch früher zuhause ist.

Ablenkmöglichkeiten gab es hier auch kaum: Handys sind verboten und der Schulhof besteht aus Steinen. Kleinen Steinen, die ausreichen um Menschen abzuwerfen ohne, dass diese halb krepieren. Währenddessen sich andere durch "heimliches" Ficken auf den abgeranzten Toiletten ablenken, schreibe ich lieber oder zeichne. Bis heute fragte ich mich warum die Schule noch die Toiletten trennt.

Bevor ich zu sehr in Gedanken abdriftete ging ich mehr oder weniger lieber über den Schulhof und danach zu meinem Klassenraum. Meinen Rucksack schmiss ich gegen die Wand, woraufhin etwas darin knackte und ich genervt aufstöhnte. Meine Mutter killt mich, wenn das schon wieder eine Brotdose war.

Ich ließ mich auf meinen Stuhl neben Taehyung fallen. Dieser hob daraufhin kurz verschlafen seinen Kopf von dem Tisch und ich wurde Zeuge davon wie tot er aussah. Zu gerne hätte ich ihn ausgelacht, aber das kostet zu viel Energie, also gesellte ich mich zu ihm auf den Tisch.

Reden taten wir nicht viel und ich weiß bis heute nicht ob wir Freunde sind oder nicht. Wir saßen zwar immer zusammen, aber geredet hatten wir noch nie richtig, soweit ich weiß. Manchmal kam er zu mir und wir zockten, das einzige was man bei diesen Treffen hören konnte war eine Begrüßung, Flüche, Beleidigungen und eine Verabschiedung.

Der Unterricht war eine Qual und nach einer Doppelstunde hatten wir tatsächlich eine längere Pause. Meinetwegen hätten wir auch schon Schluss haben können, aber ich musste ja unbedingt noch das Dreifache von dieser Zeit hier bleiben. Tae und ich gingen als letztes aus dem Raum, wie jeden Tag (also wenn ich da war).

In unserer mickrigen Cafeteria, ließen wir beide unseren Blick einmal schweifen, nur um festzustellen, dass irgendwelche Kiddies unsere Stammplätze eingenommen hatten. Neben unserem Platz saß der Junge, den ich gestern noch gerettet hatte, doch diesmal mit einem Freund. Kurz musste ich lächeln, aber erinnerte mich an mein Image, weswegen ich es unterdrückte.

Wie unfassbar niedlich er dort saß und sich mit seinem Freund unterhielt und zwischen durch auflachte, aber direkt aufhörte sobald andere ihn nachmachten oder er dumm angeguckt wurde.

Als ich meinen Blick von ihm löste und zu Tae guckte, guckte er ein wenig geschockt, weswegen ich einen verwirrten Blick zurückgab. ,,Du hast gelächelt." Stellte er erstaunt fest. Leise lachte ich auf und fragte dann, ob das so besonders wäre. Er nickte schnell, sodass man schon Angst haben konnte, dass er sich sein Genick bricht. Mit einer Handbewegung zeigte ich ihm, dass wir uns langsam auch mal an unseren Platz setzen sollten.

Dort angekommen bäumten wir uns vor den kleinen auf, um zu zeigen, dass wir stärker waren, obwohl dies eh klar war. Sie sahen uns eingeschüchtert an und als dann Taehyung mit seiner tiefen Stimme „Das ist unser Platz. Verpisst euch endlich!" sagte, liefen sie schnell weg. Leicht klatschten wir ab und setzten uns dann auch. Jedes Mal wieder lustig wie sehr die Angst vor uns haben.

Als ich dann, aber mitbekam das Jimin schon wieder nachgemacht wurde, war der Spaß, aber bei mir auch schnell wieder vorbei.

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Hab ein wenig versucht die Blockade (und die Bugs meines Handys) zu ignorieren, weswegen meine Meinung in diesem Kapitel stark zu spüren ist :|

Ich denke (und hoffe) es wird bald wieder mehr kommen ^^

Bye Bye B

Future, Fear And Love |Yoonmin|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt