†Kapitel 24†

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Pov. Yoongi

Eigentlich brauche ich nicht viel Zeit im Badezimmer, aber ich wollte heute unbedingt Zeit schinden, einfach weil dann nicht die Frage „Was wollen wir machen ?" aufkommt und man so tun muss als würde man nachdenken, aber im Endeffekt nur darauf wartet, dass die Zeit lang genug war, sodass der Andere denkt man hätte nachgedacht um dann mit „Keine Ahnung" zu antworten. Danach entsteht jedes Mal eine peinliche Stille, in welcher dann tatsächlich beide darüber nachdenken was sie machen können, aber niemanden etwas einfällt. Sachen die jeder vermeiden will, aber es zu 90% eh nicht schafft.

Langsam machten sich auch Schmerzen in meinem Steißbein bemerkbar, weil ich schon, seit ich meine Zähne geputzt hatte, auf dem Klodeckel saß. Ich betete dafür, dass Jimin meine Zeit im Bad einfach nicht hinterfragte, denn bis jetzt war mir keine einzige Ausrede eingefallen. Mein Handy hatte ich nicht hier, weswegen ich seit Minuten auf die Uhr starrte, wobei ich aber so konzentriert starrte, dass meine Sicht schon verschwamm und ich die Uhrzeit trotzdem nicht sah. Wegen der Schmerzen war ich in der unfassbar unangenehmen Situation, in welcher du nicht weißt ob du sitzen bleiben oder aufstehen solltest, weil die Schmerzen im Sitzen von Zeit zu Zeit stärker werden, aber wenn du aufstehst werden die Schmerzen in einem Moment so extrem, dass du fast krepierst. Beides keine coolen Sachen.

Im Endeffekt ließ ich mich mehr oder weniger elegant von dem Deckel auf den Boden rollen und lag dann wie ein verkrüppelter Seestern auf den kalten Fliesen. Die Schmerzen wurden stärker und auch die Fliesen hatten nicht wie gedacht 1/2 Grad sondern gefühlt die Temperaturen der Antarktis.

Von dem Boden versuchte ich irgendwie einen Blick auf die Uhr zu bekommen, was ich tatsächlich auch schaffte, allerdings wollte ich nicht wissen wie das alles hier gerade für Außenstehende aussieht. Seit fünfzehn gammelte ich hier rum und das einzig produktive was ich getan habe war das Zähne putzen.

Sollte ich zurück zu Jimin ? Ich entschied mich für ja und stand deswegen von der Antarktis auf und öffnete die Tür. An sich war ich ja immer glücklich wenn mir niemand entgegen kommt, aber ich glaube so glücklich wie jetzt war ich da noch nie drüber, denn mein Rücken war rot von der Kälte und wer ist bitte nachts, alleine fünfzehn Minuten im Bad ? Bevor ich in Gedanken versank öffnete ich meine Tür und fand Jimin genauso auf wie er auch gewesen war als ich gegangen bin, nur etwas müder.

Du hast noch keine Decke oder ?" fragte ich ihn, noch während ich in der Tür stand, weil mein Ziel immer noch Zeit schinden war. „Eh nein ?....Eh also w-wenn du sch-schon losgehst ehm kannst du mir irgendwie ein ehm naja ein Plüschtier oder so mitbringen ?" fragte er, während er mit seinen Fingern spielte. So unangenehm war die Frage nun auch wieder nicht. „Klar" antwortete ich knapp. Etwas erstaunt schaute er mich an, weil er wohl davon ausgegangen war, dass ich ihn auslache oder so was. So traurig war mein Leben aber auch nicht, das ich mich über solche Sachen lustig machen würde.

Ich drehte mich um und wollte mich auf den Weg in den unteren Flur machen, weil dort alle Schlafsachen für Gäste sind, wurde aber mal wieder von meiner Schwester abgehalten. „Soll ich ihm ein Plüschtier von mir geben ?" fragte sie mich, aber mit einem leicht hinterhältigen lächeln. „Ganz sicher nicht, mein Gast, meine Plüschtiere." Fauchte ich leicht zurück. Gefühlt wollte sie Jimin immer noch anbaggern, aber vielleicht übertreibe ich hier gerade auch. Es geht immerhin nur um Plüschtiere. „Deine Plüschtiere darf sonst niemand sehen, geschweige denn anfassen, aber bei ihm geht das klar ? Sie sind quasi heilig für dich." Sagte sie. Manchmal hasste ich dieses Mädchen, denn wir standen immer noch halb vor meiner Tür, was heißt Jimin konnte das ganze Gespräch hören. Ich wendete mich einfach von ihr ab und ging nach unten.

Future, Fear And Love |Yoonmin|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt