18 | „Wo ist Luke?"

3.1K 137 2
                                    

Ich wachte schmerzend auf, wobei die Sonne schon schien. Immer noch auf dem Boden befand ich mich und stand langsam auf.

Wie konnte ich bitte so schlafen? Vielleicht waren es einfach die Drogen gewesen, die mich nichts merken ließen.

Ich streckte mich und ging dann ins Badezimmer. Ich tat das übliche, wie jeden Tag. Putzte mir die Zähne und ging dann runter.

Lyve und Jane saßen auf der Couch. Verwirrt näherte ich mich ihnen leise zu.

,,Guten Mittag.", begrüßte mich Jane und lächelte mir ins Gesicht.

Ich lachte verwirrt.
,,M-Mittag?"

,,Es ist zwanzig nach eins. Du hättest mir wenigstens Bescheid geben sollen, dass du ein Spätaufsteher bist."

,,Wieso hast du mich nicht aufgeweckt?", fragte ich und saß mich am Rand des Sofas hin.

,,Habe ich versucht. Ich habe gegen die Tür geklopft und deinen Namen gerufen, doch du hast es anscheinend nicht gehört. Dass du tief schläfst, hättest du mir auch sagen müssen."

,,Weder schlafe ich so lange, noch schlafe ich tief. Es kann sein, dass ich einfach zu müde war.", verteidigte ich mich und Jane nickte.

Lyve hatte große rosane Kopfhörer auf und schaute was auf dem Handy, deswegen sah sie mich noch nicht.

,,Wo ist Luke?", fragte ich vorsichtig.

,,Musik machen.", antwortete sie genervt, ohne mich einmal anzuschauen.

Ich seufzte leicht.

,,Ich habe mit ihm gestern geredet.", fing ich an und auf Knopfdruck ließ Jane das Magazin aus der Hand und widmete sich mir.

,,Er fühlt sich einfach echt traurig, weil er denkt, dass du nicht möchtest, dass er glücklich ist."

Sie heftete einen verwirrten Blick auf mich.
,,Aber wieso...", fing sie mit ihren Händen an und stoppte sich dann selber, ,,E-Er muss doch wissen, dass ich nur will, dass ihm nichts Schlimmes passiert. Immerhin bin ich eine Mutter und jede Mutter tut sowas!"

Angeblich...

Mich traf erneut die emotionale Seite, deswegen konnte ich mich nicht kontrollieren.

,,Nicht jede Mutter tut sowas.", entgegnete ich selbstsicher und Jane schenkte mir einen entfremdeten Blick.
,,Natürlich."

,,Es gibt Mütter, die wollten das Kind nie, aus irgendwelchen Gründen und aus diesem Grund ist die Psyche der Kinder oftmals zerstört und sie werden zu Drogenabhängigen. Vielleicht war dies auch bei den Schlagzeugspieler der Fall. Das kannst du niemals wissen."

,,Aber ich gebe doch reichend Fürsorge für Luke?", fragte sie sich eher selber, als mich.

Ich zuckte mit den Schultern, langsam stand ich auf und lief zur Tür.

,,Soweit ich Luke kenne, ist er keine Person, der sich selbst zerstören würde. Ausser, du belastest ihn und das tust du. Lass ihn lieber Freiraum.", war der letzte selbstsichere Satz, bevor ich das Haus verließ und mir Kopfhörer einsteckte.

Angel Ine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt