58 | „Sie ist es, Alexia."

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Was?
Hat er gerade?
Das hat er.

,,Ich würde dich niemals hassen, egal, was du tust.", sprach er und ließ mich manipulieren.

Luke wusste, was meine Stärken und was meine Schwächen waren. Er wusste einfach, was als nächstes zu tun war. Er hatte in diesem Moment die Kontrolle über mich. Ich hasste das.

Ich schloss meine Augen und genoss seine Nähe, die ich seit gefühlter Ewigkeit nicht mehr spürte.

Er machte mich so verrückt, dass war nicht mehr normal. Wieso tat er mir so gut? War ich abhängig von ihm?

Während er mit meinen Haarspitzen spielte, öffnete ich langsam meine Augen und sah ihn benebelt an.
Mir war klar, dass ich auch ohne Drogen leben könnte, wenn Luke neben mir war. Schließlich konnte ich schon sagen, dass er meine Droge war.

Er sah mir tief in die Augen und befeuchtete seine Lippen. Sein Körper stand mir so nahe, dass nicht einmal ein Lineal zwischen uns passen würde.

,,Ich...", fing ich an und er hörte mir intensiv zu, während er weiterhin mit seinen Fingerspitzen meine Schulter entlang ging.

,,Luke- Ich..."
Und dann schloss ich die Augen und sprach die Wahrheit aus, denn ich konnte nicht mehr.
,,Ich nehme Drogen.", flüsterte ich, ,,Ich habe sie schon andauernd genommen, ich habe dich angelogen. Ich liebe Bryce nicht, ich-"
Mir war klar, dass Luke mich hassen würde, denn er schenkte mir einen erschrockenen Blick, der teilweise auch wütend war. Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Er sah mehr als nur überrascht aus und das ganze kam ihm unerwartet.

Sofort ließ Luke seine Hände von mir und entfernte sich, während er mich selten anschaute.

,,Luke, bitte..."

Er schüttelte verwirrt seinen Kopf und das nächste, was ich mitbekam, war die Tür, die zu ging. Der Junge ließ mich alleine, obwohl ich ihn nun brauchte.

Ich hatte praktisch eine Bestätigung bekommen, dass er mich nun hasste. Es machte mich so wahnsinnig, wieso musste sowas auch nur mir passieren? Wieso konnte ich nicht einfach meinen Mund halten?

Mein Herz schlug gewaltig und ich wusste nicht, was als nächstes zu tun war.

***
Auch wenn ich sie nicht besuchen wollte, weil ich dachte, dass sie es nicht verdient hätte, tat ich es trotzdem.

Ich betrat das Krankenzimmer meiner Mutter und öffnete die Tür. Vor mir standen ein Junge und ein Mädchen, die mich beide verwirrt ansahen.

Ich sollte doch verwirrt sein, was schauen die mich so an?
Wer sind die überhaupt?

,,A-Angeline!", sprach Mom plötzlich panisch, dass konnte ich hören. Sie begab sich zum Sitzen, doch ich wendeten die Blicke von den Jugendlichen nicht ab.

Das Mädchen sah mir wirklich sehr stark ähnlich und meiner Mutter auch, sogar gleich groß waren wir, doch der Junge hatte nur schwarze Haare und grüne Augen. Er war echt groß und breit.

,,Ich kann auch gehen.", sprach ich mit einer rauen Stimme, doch Mom schüttelte heftig ihren Kopf.

,,N-Nein, nein. Die beiden wollten auch schon gehen, stimmt's?"
Sie schenkte den Kindern einen auffordernden Blick, daraufhin nickte der Junge leicht, doch das Mädchen sah mich immer noch identifizierend an.

Wieso zur Hölle guckt sie mich so an?

,,Bis dann.", sprach sie auf einmal und gab Mom einen Kuss auf die Stirn. Ich verzog mein Gesicht bei der Sache und verstand rein gar nichts mehr.

,,Grüßt eure Mutter von mir.", verabschiedete sich Mom und auf Knopfdruck blickte das Mädchen sie überrascht an, doch der Junge verdrehte nur seine Augen.

,,Machen wir, Miss Collins.", sagte er genervt und betonte ihren Namen irgendwie extra. Gerade als ich ihnen Platz machen wollte vor der Tür, gingen sie zwar raus, aber ich hörte etwas von dem Jungen, was ich doch lieber nicht hören sollte.

,,Sie ist es, Alexia."

Angel Ine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt