68 | „Du hast mich angelogen!"

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Ich schloss die Tür von dem Haus meines Vaters auf, als ich plötzlich William sah, der friedlich mit meinem Dad Kaffee trank.

Was zur Hölle?!

Verwirrt und sauer betrat ich das Haus und mein Vater stand auf.

,,Angeline...", sprach er, doch ich blickte nur zu William, der mich von oben bis nach unten abcheckte.

,,Du hast mich angelogen!", schrie ich und auf einmal zuckten beide zusammen, während ich auf mein Vater zu ging und ihn am Kragen hielt.

,,Du hast mich angelogen! Schon wieder!"

Er versuchte mich zu beruhigen und vom Augenwinkel sah ich wie William aufstand und mich musterte.

,,Angeline, beruhig' dich!", schrie mein Vater zurück und hielt meine Hände ganz fest, sodass es schon wehtat. Frustriert und enttäuscht blickte ich ihn an.

Ich konnte es nicht fassen. Jeder in meinem Umfeld belog mich einfach und das störte mich. Ich war auch nur ein Mensch!

,,Ich habe dich nicht angelogen."
Er sank seine Stimme wieder und ich beruhigte mich auch, obwohl ich immer noch sauer war. Sofort drehte ich mich zu William.

,,Was suchst du hier?!"

,,Ann! Hey, Ann! Schau mich an.", befahl mir Dad und drehte mich wieder zu mir,
,,Ich habe William eingeladen."

Ich wusste wirklich nicht, was zu tun war. Nichts gab Sinn in meinem Kopf und ich hatte auch das Gefühl den kompletten Verstand zu verlieren. Mein Herz schlug viel schneller und plötzlich wurde mir schwindelig. Mir war bewusst, dass es die Entzugserscheinungen waren, doch wie konnte ich dies unter den Schmerz nennen? Es fühlte sich an, als würde ich einen Herzinfarkt bekommen und ich konnte nichts tun. Mein Atem verschnellerte sich und meine Knie wurden weich.

,,Angeline?", hörte ich meinen Vater sprechen, doch nur in ein Echo. Mein Blick wurde verschwommen.

Es fühlte sich an, wie sterben.

In dem nächsten Moment fand ich mich auf dem Boden schwer nach Luft holend. Verzweifelt versuchte ich nach meinem Vater zu greifen, doch dieser schrie nur William etwas zu. Meine Augen wurden schwer und sie schlossen sich automatisch.

***
Es fühlte sich an als würde ich von einem qualvollen Schlaf aufwachen. Meine Augen blickten in das Krankenzimmer und dann auf die piependen Maschinen. Langsam folgte ich den Schläuchen und den ganzen Kabeln, die an das Bett und teilweise an meinem Arm waren.

,,Nein...", murmelte ich und versuchte alle rauszuziehen. Die Geräte fingen an Laute von sich zu geben, die unerträglich waren. Ich, aber versuchte immer noch die Dinger aus meinem Körper zu ziehen. Plötzlich kam Luke rein und beobachtete mich schockiert.

,,Was-"

,,Wieso bringst du mich hierher?!", unterbrach ich ihn schreiend und zog immer weiter,
,,Wenn die Leute die Sachen mit den Drogen erfahren, bin ich tot!"

Eine Krankenschwester kam ebenfalls rein und bewegte sich schnell zu mir, doch es fühlte sich an, als würde sie mir etwas antun wollen.

,,Geh weg!", schrie ich so gut ich konnte,
,,Fass mich nicht an!"

Ich hörte nur noch, wie sie Verstärkung rief und diese Schläuche wieder in meinem Arm gesteckt wurden. Mein Körper fühlte sich unbeschreiblich schlecht an, doch irgendetwas zwang mich dazu auszurasten.

,,Nimm deine Finger von mir!", schrie ich und merkte, wie meine Kehle sich echt anstrengen musste. Ich schlug um mich herum und irgendwann stoppte das ganze sofort. Meine Muskeln konnten nicht mehr weiter reagieren und es fühlte sich so schwer an einen Arm zu heben. Meine Augen wurden schwer und in meinem Blickfeld sah ich nur noch Luke.

Der Junge, der mich an sah, als würde er mich das letzte Mal sehen können. Als würde er wissen, was als nächstes geschieht. Und dann entdeckte ich eine Träne, die seine Wange runter kullerte.

Wieso weinte er?

Ich wollte zu ihm. Ich wollte ihn fragen, was los war. Doch, ich konnte es nicht. Bevor ich meine Augen schloss, sah ich noch, dass er rausgeschickt wurde und die Krankenschwestern selbst rausgingen. Das Bedürfnis nach zu schreien und ihnen zu erklären, dass ich Schmerzen hatte, Das ich nicht hier sein wollte und das ich sofort mit Luke sprechen wollte, war einfach zu groß.
Doch wie würde mir das helfen? Ich konnte es ja nicht.

Zum Glück schlossen sich meine Augen langsam und ich hörte das Blut in meinen Ohren sausen. Meine Schläfen pochten wegen meinem Herzschlag, der wirklich sehr langsam schlug. Ich ließ es zu, dass meine Augen sich schlossen und ich mich fallen ließ.

In dem Moment konnte ich nicht einmal klar denken oder irgendwie handeln. Es war mir sozusagen vorgeschrieben, dass ich schlafen musste. Und das tat ich.

Angel Ine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt