Wunsch von LunaShadowhunter217
City of GlassIsabelle wurde von einem lauten Schrei geweckt. Leise stöhnend hielt sie sich ihren Kopf, erinnerte sich wieder, was passiert war. Sebastian Verlac hat sie mit irgendetwas niedergeschlagen. Sebastian, von dem sie gedacht hatte, dass man ihn vertrauen konnte, hatte es getan. Aber wer hatte geschrien, immerhin war sie alleine hier. Naja fast. Sie und Max. Sebastian war mit Sicherheit schon außer Haus, aber warum hatte er das getan.
Plötzlich erinnerte sich Isabelle an Max' Worte.
„Jemand klettert die Dämonentürme nach oben"
Und kurz darauf war der Schutzschild gefallen. Wieso hatte sie Max nicht geglaubt?
Das war bestimmt Sebastian gewesen, denn der war offensichtlich nicht derjenige, für den man ihn gehalten hatte.„Izzy!"
Alec rannte ins Zimmer und sah sie am Boden liegen. Isabelle sah, dass er irgendwie komisch wirkte. Fast so, als wäre etwas schreckliches passiert.
Sie antwortete nicht, sah lediglich zu ihm auf und blickte ihn stumm an.
„Ich dachte schon, du bist tot", sagte Alec erleichtert und schloss sie in die Arme. Er wirkte aufgewühlt, fast sogar traurig. Und er schien genauso wenig Lust zu haben, ihr davon zu erzählen.
„Sebastian... Er hat mich niedergeschlagen, er..."
Alec nickte. Er wirkte nicht überrascht, vielleicht war es ihm auch einfach nur egal. Er wirkte gedanklich abwesend und strich ihr über den Rücken.
„Wer hat geschrien? War das Max? Geht es ihm gut und wo ist Sebastian?", fragte Isabelle auf einmal, der alles wieder einfiel. Sie hatte Max nicht mehr gesehen.„Nein", sagte Alec zögernd. Er schien es einfach nicht sagen zu wollen, oder zu können. „Mum hat geschrien."
Isabelle sah ihn verwirrt an. Wieso hatte ihre Mutter so laut geschrien. Doch Alecs Gesicht blieb unverändert.
„Was ist los, Brüderchen?", fragte Isabelle. „Bitte, du kannst es mir nicht länger verheimlichen."
Er nickte wissend. Natürlich konnte er es ihr verheimlichen, aber Isabelle sah ihn bittend an. Sie hatte auf einmal Angst um ihre Mutter. Was, wenn ihr etwas zugestoßen ist.
„Wir... Mum hat gerade Max gefunden", sagte Alec mit belegter Stimme. „Er liegt oben, Sebastian muss auch ihn erwischt haben. Vielleicht hat er auch das mit dir irgendwie mitbekommen, wir wissen es nicht."
„Wie geht's ihm?", fragte Isabelle ihn und sah mit dunkler Vorahnung zu ihrem großen Bruder hinauf.
„Izzy... Max ist tot."Sie starrte ihn an, spürte die Tränen in ihr hochkommen.
„Nein", flüsterte sie und umarmte Alec fest. „Sag das nicht Alec. Max lebt. Max..."
Doch Alec schüttelte nur den Kopf und hielt sie fest an sich gedrückt.
„Max ist tot. Tut mir so Leid."
Max ist tot.
Tot.
Tot.
Fort.
Für immer.
Meine Schuld.
Es ist alles meine Schuld.Sie war die einzige gewesen, die außer Max und Sebastian noch hier gewesen war. Sie hätte es aufhalten können. Sie hätte Sebastian aufhalten müssen. Aber es war zu spät. Wut, Hass auf den Menschen, der das getan hatte kamen in ihr hoch. Sie stand auf, wenn auch etwas wackelig auf den Beinen und bevor Alec etwas tun konnte, rannte sie los.
Tränen liefen ihr übers Gesicht, als sie in Richtung Haustür zusteuerte. Ihre Mutter stand im Gang mit einem Ausdruck tiefer Trauer im Gesicht. Noch nie hatte Isabelle das bei ihr gesehen, jedoch war das nicht ihre größte Sorge.
„Mum, sag mir das das nicht wahr ist. Sag mir, dass er lebt", sagte Isabelle flehend und sah Maryse an.
„Max hat uns allen viel bedeutet", sagte diese mit ausdrucksloser Stimme. „Ich weiß wie sehr du ihn geliebt hast, es tut mir so Leid."
Maryse strich ihr sanft über den Arm, aber Isabelle wollte es nicht hören. Plötzlich war alle Trauer verschwunden, stattdessen empfand sie nichts als Wut. Wut über den, der das getan hat.
„Ich werde diesen Mörder finden und solange mit meinen High Heels auf ihm eintreten, bis er mich anfleht damit aufzuhören", sagte sie wütend und ging an ihrer Mutter vorbei zur Tür, hinaus auf die Straßen von Alicante.