Mᴀʟᴇᴄ ➰ ,,Aʟᴇxᴀɴᴅᴇʀ"

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Magnus lebte nun schon seit längerer Zeit in New York. Seit er zum obersten Hexenmeister von Brooklyn ernannt worden war, hatte er dort seinen festen Wohnsitz und war auch der ein oder anderen Party nicht abgeneigt gewesen. New York eignete sich nämlich hervorragend für Partys. Die Leute waren zwar manchmal wirklich anstrengend und die Nachbarn ärgerten sich über den Lärm, aber im Großen und Ganzen konnte er sich nicht beschweren.

Als Magnus fand, dass es wieder einmal Zeit für eine Party war, schickte der Hexenmeister Einladungen an sämtliche Unterweltler, von denen er wusste, dass sie keine totalen Spießer waren, die um Mitternacht schon gingen und sich wie seine Nachbarn über seinen angeblich grässlichen Musikgeschmack beschwerten. Letztes Mal war zwar seine heilige Kaffeemaschine zu Bruch gegangen, aber Magnus hatte daran gedacht, eine neue zu besorgen und diese an einen sicheren Ort zu verstecken. Catarinas Blick war unbezahlbar gewesen, als er morgens um sieben in seiner Zebraleggings dort aufgetaucht war und seine Kaffeemaschine in ihr Wohnzimmer gestellt hatte.

Drei Tage später, am Tag der Party, stand Magnus bereits früh auf. Er frühstückte ausgiebig und bereute zum dritten Mal, dass er Catarina die Kaffeemaschine so früh gegeben hatte, aber seine Laune besserte sich, als es um die Auswahl der Partyklamotten ging. Er öffnete seinen Schrank, räumte die dezenten schwarzen Glitzerlederhosen zur Seite und fand seine Lieblingshose. Sie war zwar ebenfalls schwarz, hatte aber an den Seiten eiserne Nieten und war mit blau-pinkem Glitzer überzogen, wodurch sie einfach nur fantastisch aussah.
Dann ging es um das Oberteil. Er war kurz davor eines zu nehmen, auf dem vorne ein riesiges Einhorn abgebildet war, aber Ragnor hatte das Tier letztes Mal so beleidigt, weil es ein wenig dicker war als die normalen Einhörner, dass Magnus keine Lust mehr hatte, es zu tragen. Stattdessen entschied er sich für eines, dass den gleichen Glitzerton der Hose noch einmal aufgriff.
Die Schuhe waren seine neuesten, die er vor drei Wochen in Spanien gekauft hatte. Sie waren mit 3000 Euro ein wahrliches Schnäppchen gewesen, dass er einfach nicht anders gekonnt hatte, als sie zu kaufen.
Dann kamen seine Haare an die Reihe. Am Tag zuvor hatte er sich die Spitzen rot gefärbt und er war äußerst zufrieden mit seinem Werk. Die Augen schminkte er sich mit Eyeliner und damit war sein Partyoutfit fertig.
Nun stand der Hexenmeister vor dem Spiegel und ging sicher, das es nicht doch zu dezent war.

Es klingelt an der Tür. Magnus fuhr sich ein letztes Mal durch die Haare und öffnete die Tür zu seinem Loft. Eine Gruppe Vampire stand davor und sie gingen hinein, als Magnus durch ein Fingerschnippen die Musik in die Gänge brachte. Nach und nach kamen auch die anderen Gäste in sein Loft und nur nach einer Stunde war die Party bereits in vollem Gange und die Drinks waren leer. Da Magnus ein Hexenmeister war, stellte dies aber glücklicherweise kein Problem dar. Er amüsierte sich prächtig und ignorierte die Nachrichten seiner Nachbarn, die bereits wie wild auf Whatsapp klagten. Magnus wusste nicht, wieso er ihnen überhaupt seine Nummer gegeben hatte, das war der größte Fehler, den er je begangen hatte... Natürlich gleich nach dem Vorfall in Indien vor ein paar hundert Jahren, aber das war eine andere Geschichte.

„Magnus, die Tür!", rief ihm ein angetrunkenes Elbenmädchen zu. Er war sich nicht sicher, glaubte aber, dass sie Kaelie hieß.
„Schon unterwegs", sagte er, stellte aber seinen Sangria nicht ab, als er die Tür erneut öffnete.
Sofort war ihm klar, dass es keine Unterweltler waren. Schlimmer sogar, es waren Schattenjäger, was er sofort an den schwarzen Runenmalen erkennen konnte.
Magnus mochte Schattenjäger nicht besonders. Sie kamen immer dann zu ihm, wenn sie seine Hilfe brauchten, so war es vor 800 Jahren schon gewesen und es würde sich auch nicht so schnell ändern.

Ein rothaariges Mädchen führte die Truppe an. Magnus erkannte sie. So oft war sie von ihrer Mutter hergebracht worden, dass Magnus in etwa wusste, was passiert sein musste. Jocelyn wollte nicht, dass Clary von der magischen Welt erfuhr, weshalb er ihre Erinnerungen gelöscht hatte. Nun war sie bei den Schattenjägern, was vermutlich hieß, dass Jocelyn etwas zugestoßen war, wie sie es beim letzten Mal befürchtet hatte, als sie Clary hergebracht hatte.

Der blonde, der neben ihr stand, kannte Magnus nicht. Er musste aber zugeben, dass die Lederjacke ziemlich gut aussah, aber es war vielleicht nicht der richtige Moment, um es zu erwähnen, denn alle vier sahen ziemlich ernst aus.

Zwei weitere Personen blieben übrig. Magnus sah ihnen an, dass sie Geschwister waren, denn beide hatten schwarzes Haar und sahen sich auch sonst Recht ähnlich. Das Mädchen war einen ganzen Kopf kleiner als ihr Bruder und sah etwas jünger aus. Außerdem sah ihr silbernes Paillettenkleid umwerfend aus. Wäre Magnus ein Mädchen, würde er genau so eines tragen.
Der Junge allerdings erntete aus irgendeinem Grund mehr von Magnus Aufmerksamkeit, als die anderen. Und das lag keineswegs daran, dass er der modisch unsicherere war. Das graue T-Shirt machte leider nicht viel her. Er war der größte der Gruppe und sah recht ernst aus und nicht so, als ob es eine Party wäre. Trotzdem hatte er etwas an sich, was Magnus nicht mehr los ließ. Waren es vielleicht die stechenden blauen Augen, die ihn so verzauberten oder war es schlichtweg sein ganzes Auftreten? Er konnte es nicht sagen, aber er beschloss kurzerhand, die Schattenjäger hineinzulassen. Er schnipste mit dem Finger und alle vier hielten einen Drink in der Hand.

„Magnus, ich muss mit dir reden", sagte Clary nach einer kurzen Begrüßung.
„Tut mir Leid, hab dich nicht verstanden, die Musik ist zu laut", meinte Magnus und überlegte, wie der schwarzhaarige Schattenjäger wohl heißen mochte.
„Es geht um meine Erinnerung!", rief Clary und Magnus, dem es zu blöd wurde, ging mit ihnen in einen Nebenraum, wo die Musik leiser war.

„Zunächst einmal will ich eure Namen wissen", sagte er und ignorierte Clarys Frage, sondern sah vor allem den schwarzhaarigen an.
„Jace Wayland", sagte der blonde mit der Lederjacke.
„Clary Fray", sagte die rothaarige. Magnus verzichtete darauf ihr zu sagen, dass er das bereits wusste.
„Isabelle Lightwood", sagte das kleinere Mädchen und stieß ihrem Bruder in die Seite. Der schreckte hoch und sah Magnus an.
„Alec Lightwood", stellte er sich vor.
„Alexander?", fragte Magnus nach.
„Ja, aber so nennt mich keiner", antwortete Alec schließlich.

Das einzige was Magnus störte, war der Nachname. Das hieß wohl, dass er der Sohn von Maryse und Robert Lightwood war, die bekanntlicherweise beide im Kreis waren. Zudem hatte Magnus eine weniger erfreuliche Begegnung mit ihnen in seiner Vergangenheit, auf die er nicht näher eingehen wollte.

Magnus lächelte Alec Verschwörerisch zu und ließ ihre Gläser klirren. Alec starrte ihn an, als ob er nicht wusste, was er tun sollte. Dabei half ihm seine Schwester auf die Sprünge.
„Trinken Brüderchen", meinte sie und verkniff sich ein Grinsen, woraufhin Alec etwas von seinem Drink trank und ein wenig das Gesicht verzog.
Clary und Jace dagegen schien das so überhaupt nicht zu interessieren.

„Magnus, hast du meine Erinnerungen gestohlen?", fragte Clary.
Magnus nickte und merkte, dass auf seinem Fingernagel ein Glitzersteinchen abgefallen war, woraufhin er seine Hand etwas bedeckt hielt, nicht das es den schwarzhaarigen auffiel.
„Und kannst du sie auch wieder zurückbringen?", fragte Jace weiter.

„Bedauerlicherweise müsst ihr warten, bis sie von selbst zurückkommen, es tut mir Leid, aber es kann dauern."
„Na super", murmelte Clary und Jace seufzte.
„Dann sollten wir jetzt gehen, wir müssen herausfinden, wo der Kelch der Engel ist, bevor Valentin ihn findet", sagte Isabelle dann.
„Ja, das machen wir", stimmte Alec zu.
„Ach, ihr wollt schon gehen?", fragte Magnus etwas enttäuscht und nahm sich vor, den schwarzhaarigen Schattenjäger wiederzusehen.
„Ja, wir haben keine Zeit", erwiderte Clary und sah zu Jace hinüber.
Magnus seufzte.

Er begleitete sie zurück zur Tür. Auf dem Weg sah er Kaelie, die nun offenbar komplett betrunken war und neben einem Vampir tanzte, falls man das herumgetorkel so nennen konnte. Magnus nahm sich vor, nacher die Stimmung richtig zu verbessern, denn vor sechs Uhr morgens durfte keiner nach Hause gehen.

„Es war mir ein Vergnügen, Alexander", sagte Magnus zum Abschied und prostete ihm mit seinem Glas zu.
Isabelle neben ihm grinste, als Magnus ihn bei seinem vollen Namen nannte, doch die anderen beiden standen schon an der Treppe und warteten.
„Ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen"
Alec nickte. „Vielleicht kreuzen sich unsere Wege in nächster Zeit öfter, Valentin kommt zurück"

Dann waren die Schattenjäger weg.
„Ich habe doch nicht Valentin gemeint, Alexander", sagte Magnus, als er schon lange weg war

𝘚𝘩𝘢𝘥𝘰𝘸𝘩𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘴 𝘖𝘯𝘦𝘴𝘩𝘰𝘵𝘴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt