Aᴍᴀʀᴀ ⚔ Dɪᴇ Kʀᴏ̈ɴᴜɴɢ [1]

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5000 years ago

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5000 years ago

,,Eine Audienz bei der Königin, Miss Amara", sagte ein Elbenritter förmlich, der soeben ihr Zimmer betrat. Amara stand vor einem rankenumwobenen Spiegel und kämmte ihr langes, rotes Haar. Als sie die Stimme hörte drehte sie sich um.
,,Ich bin sofort da", versicherte sie ihm und machte ihm mit einem Blick deutlich, dass er sofort gehen sollte. Tatsächlich schloss der Elbenritter daraufhin die Tür hinter sich.

Amara betrachtete ihr Ebenbild im Spiegel. Blätterranken zierten ihr junges Gesicht und auch ihre Spitzen Ohren verrieten ihre Zugehörigkeit am Lichten Hof. Ihr Alter täuschte gewaltig, denn Amara war viel älter. Da Zeit in diesem Reich anders verging als im Reich der Sterblichen wusste sie selbst nicht, wie alt sie überhaupt war.

Nach einer Weile wandte sie sich vom Spiegel ab und ging hinaus. Der Elbenritter wartete noch an der Tür.
,,Was möchte sie von mir?", fragte Amara mit kühler, aber eindeutig neugieriger Stimme.
,,Ich weiß es nicht. Sie sagte mir, ich solle Sie unverzüglich zum Thronsaal geleiten", antwortete er.
Frustriert ging sie weiter, allerdings mit schnelleren Schritten. Der Elbenritter lief ihr hastig hinterher.

Der Thronsaal sah bei jedem Betreten anders aus, weil sich der Lichte Hof ständig veränderte. Heute zierten zwei riesige Bäume den Eingang. Kirschrote Blüten und grüne Blätter waren an ihren Ästen zu sehen. Überall roch es mach Honig und Kirsch. Funkelnde Käfer flatterten um sie herum Der ganze Boden war bedeckt von den schönen Blüten und grüne Ranken hingen von der Decke herab. An einer kleinen Wasserstelle tummelten sich Nixen und kleine Pucàs. Nur der Thron der Königin sah bei jedem Besuch gleich aus. Er stand am heutigen Tage in der Mitte, flankiert von einer Garde Elbenritter.

Die Königin saß darauf. Sie trug ein Kleid aus riesigen Blütenblättern, dass sich perfekt an ihren Körper schmiegte. Auf ihrem Kopf thronte die Krone des Lichten Hofes.

Amara trat an die Königin heran und deutete eine Verbeugung an.
,,Guten Morgen eure Hoheit. Wie kann ich behilflich sein?", fragte sie mit einem etwas spöttischen Unterton, den ansonsten kein Elb wagte. Amara genoss den Schutz der Königin, denn diese war ihre Mutter. Königin Cayana war eine strenge Mutter, jedoch konnte sie ab und an auch ihre Zuneigung für Amara aussprechen.

Doch nun wirkte ihr Gesicht eiskalt und undurchdringlich. Amara wusste nicht, was das zu bedeuten hatte.
,,Ich will, dass du in dein Zimmer gehst und das nötigste zusammenpackst. Dann verschwinde in die königlichen Schutzräume im Wanderwald und bleib, bis ich Meliorn schicke, um Entwarnung zu geben", sagte sie.
Amara sah sie sichtlich überrascht an. ,,Was ist denn geschehen?", fragte sie und sah erst jetzt das große Durcheinander am Hof. Die Armee der Königin suchte ihre Waffen zusammen und rüstete sich zum Kampf. Die anderen Elben rannten am Hofe herum und suchten sich nützliche Gegenstände. Ein paar kleinere Gruppen schlugen bereits den schmalen Pfad zum geheimnisvollen Wanderwald ein, indem hilflose Sterbliche sich gerne verirrten und nie wieder den Weg herausfanden.

,,Die Armee des dunklen Königs wird noch vor der Dämmerung eintreffen. Sie wollen ihrem Einflussbereich bis zum Lichten Hof ausbreiten und wir werden das verhindern. Keine weiteren Fragen. Geh."

Amara wollte protestieren, doch als die Königin nickte spürte sie, wie der Elbenritter Meliorn ihren Arm packte und sie aus dem Thronsaal schleifte. Amara wusste wo die Schutzräume waren, doch was geschah in der Zwischenzeit mit ihrer Mutter? Kam sie mit um sich zu verstecken oder wollte sie lieber mit dem König des dunklen Hof diskutieren und etwas verhandeln?

Ratlos blickte Amara zu Meliorn auf und sah ihn an. ,,Ich will sichergehen, dass es meiner Mutter gut geht", forderte sie, doch dieser schüttelte den Kopf.
,,Sie gab mir den ausdrücklichen Befehl, Sie zu verstecken, Prinzessin", antwortete er.
,,Ich könnte ebenfalls kämpfen. An Ihrer Seite", überlegte sie.
,,Ihre Mutter wird ebenfalls in Sicherheit gebracht. Nur die Armee wird kämpfen", meinte Meliorn.
,,du auch?"
,,Ich kämpfe immer für die Königin", kam seine Antwort prompt.

Amara schwieg und ließ sich widerwillig von ihm wieder zurück in ihr Zimmer bringen. Es hatten sich in der Zwischenzeit etwas verändert. Die Tür bestand nun aus hellem Holz und der Türknauf hatte die Form einer Lilie. Meliorn drehte dem Knauf, doch in diesem Moment hörten sie lautes Geschrei.

,,Er ist schon hier. Wir sind in einen Hinterhalt geraten", fluchte Meliorn. ,,Wir haben keine Zeit. Ich bringe dich sofort in den Wanderwald."
Nun nahm er ihre zierliche Hand und zog sie hinter sich her. Unter anderen Umständen hätte Amara ihn angeschrien, dass eine Elbenprinzessin nicht so behandelt werden wollte, aber sie wusste, dass Meliorn sie nur in Sicherheit bringen wollte. Sie stolperte des öfteren aufgrund ihrer kleinen Körpergröße über herausragende Wurzeln und der Boden wurde uneben. Die Luft wurde kälter, je näher sie dem Wanderwald kamen.

Aber da fiel es ihr ein.
,,Mutter! Meliorn, wir müssen zurück. Meine Mutter ist noch im Thronsaal."
,,Ich versichere Ihnen, dass Ihre Mutter als erste in Sicherheit gebracht wird."
,,Aber wir sind in einen Hinterhalt geraten. Unsere Späher könnten absichtlich falsche Informationen gegeben haben. Elben sind Meister darin, die Wahrheit zu verdrehen."
Meliorn blieb einen Moment stehen und kniete sich vor ihr auf den Boden. ,,In wenigen Metern befindet sich der erste Schutzraum. Geh hinein und verlass ihn unter keinen Umständen, bevor ich wieder da bin. Ich sehe nach der Königin und gewährleiste ihre Sicherheit. Hast du das verstanden,"
,,Ja."
Keine Lüge. Amara verstand ihn gut, aber sie würde es nicht halten.

Sie drehte sich einmal um und tat so, als würde sie zum Schutzraum gehen, damm eilte sie Meliorn hinterher. Das gelang ihr fast nicht, denn sie war klein und Meliorn schnell. Doch sie war entschlossen und gewillt zu gewinnen.

Nach kurzer Zeit betrat Meliorn den Thronsaal, aus dem Kampfgeräusche drangen. Die dunklen Elben gingen mit Waffen auf die Armee der Königin los und kämpften bis zum erbitterten Ende. Leichen von beiden Seiten lagen auf dem Boden.

Amara wartete mit klopfendem Herzen im Gebüsch und spähte hervor. Meliorn eilte zum Leibdiener der Königin. ,,Ist sie in Sicherheit?", fragte er sofort und der Elbenritter nickte. Dann wurde er angegriffen und musste sich verteidigen.

,,Na wen haben wir denn da? Prinzessin Amara, nicht wahr?"
Jemand zerrte sie grob aus dem Gebüsch. Ein Elbenritter mit nachtschwarzem Haar, einem bleichen Gesicht und stechenden, dunklen Augen. Er trug das Emblem des dunklen Königs.
Er zerrte sie mit sich aus dem Thronsaal heraus bis sie auf dem Pfad in Richtung Wanderwald standen. Neben ihr sah sie das Zimmer der Königin aufragen. Amara hoffte, dass sie nicht darin war.
,,Wenn Sie das sagen ", sagte sie zu dem Elben.
Dieser fackelte jedoch nicht lange.
,,Dein Kopf wird sich als Trophäe sicher gut machen vor dem König."
Amara hielt den Atem an, sah sein schwingendes Schwert. Es sauste auf sie herab. Sie hechtete zur Seite und landete im hohen Gras. Ihr Knie schlug sie sich an einem Stein. Es blutete.

Amara konzentrierte sich und Ranken schlängelten sich um die Beine des Ritters. Sie wuchsen höher. Amara ließ Dornen erscheinen und rief die Vögel, die auf ihn herabschossen.

Hastig stand sie auf und rannte los. Dummerweise wieder Richtung Thronsaal. Sie humpelte ein wenig und Blut lief ihr Bein entlang. Noch bevor sie den Thronsaal erreichte, geschah es. Zu spät hörte sie den zweiten Angreifer. Gerade noch spürte sie, wie sein Schwert durch die Luft sauste. Sie machte sich bereit getroffen zu werden und fuhr entsetzt herum.

Von der Seite kam jemand und stieß sie zur Seite, das Schwert bohrte sich stattdessen durch den Körper ihrer Mutter.


...

TEIL 2 coming soon

𝘚𝘩𝘢𝘥𝘰𝘸𝘩𝘶𝘯𝘵𝘦𝘳𝘴 𝘖𝘯𝘦𝘴𝘩𝘰𝘵𝘴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt