Glücklich

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*Sicht Patrick*

Wir saßen schon den halben Tag auf dem Sofa und zockten GTA. Wir hielten uns die Bäuche, weil wir ständig lach Anfälle bekamen. Manuel wurde immer mehr der alte. Immer mehr sah ich ihn ihm diesen wunderbaren jungen Mann, der glücklich war. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er auch wirklich glücklich war und es nicht vorspielte.

„So langsam nervst du damit.", lachte Manu als ich ihn mit einem Motorrad überfuhr. „Das machst du auch ständig!", kicherte ich und wurde sofort mit einem Gewehr erschossen. „Arsch!", lachte ich laut los. Manu drehte seinen Kopf breit grinsend zu mir und legte den Controller weg. „Danke, Palle." Ich schaute ihn fragend an und legte auch meinen Controller aus der Hand. „Wofür?", fragte ich und drehte mich ganz zu ihm. Er trug ein wunderschönes lächeln auf den Lippen. „Für das alles. Für unsere Freundschaft." Das Wort Freundschaft versetzte mir ein Stich ins Herz. Ich schluckte einen Kloß runter, der sich gebildet hatte. „Ja, das ehm. Das ist doch alles kein Problem. Für Freunde macht man so etwas.", antwortete ich schließlich. Manuel kam mir näher und nahm mich fest in den Arm. Es war das erste Mal, dass er von sich aus so einen Schritt ging. Und es fühlte sich toll an. Ich mochte es, wie er mich hielt. Unglaublich, dass meine Gefühle die ich über ein Jahr für ihn getragen hatte so schnell wiederkamen. Und dass nur, weil ich ihn nun auch persönlich kannte. Aber es war eine Freundschaft. Nur ein guter Kumpel. Mehr nicht. Ein Kumpel und Arbeitskollege.

*Sicht Manuel*

Ich schloss die Tür, aus der Palle gerade verschwunden war. Zufrieden machte ich mich daran die Gläser abzuwaschen und das Chaos im Wohnzimmer zu beseitigen.

Als ich alles erledigt hatte, stellte ich mich unter die Dusche. Das warme Wasser lief mir über den Kopf, über die Schultern und hinunter zu meinen Füßen. Genussvoll schloss ich meine Augen. Ich hatte eine Ewigkeit nicht mehr so viel spaß gehabt wie heute. Es war unfassbar wie glücklich man wegen einer Person werden konnte.

Noch mit Handtuch auf dem Kopf setzte ich mich an den Computer und schnitt ein Video. Ich wollte es hochladen. Mir kribbelte es schon unter den Fingernägeln. Also beeilte ich mich, aber gab mir dennoch mühe. Als mir das Ergebnis meiner Arbeit gefiel, machte ich alles fertig. Und jetzt lud es hoch. Morgen werde ich es veröffentlichen. Ich war gespannt auf die Reaktionen meiner Zuschauer. Ein leises kichern entfloh mir. Die ganzen News Chanel werden sich die Spekulationen aus den Fingern ziehen. Ich sah schon die ganzen Berichte über meine plötzliche Wiederkehr. 

Bis die Maske fällt / KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt