Wieder bei ihm

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*Sicht Patrick*

Aus Tagen wurden Wochen. Mittlerweile hatte Manuel sich wieder in den Freedom Squad reingelebt und hatte wieder angefangen, ungefähr einmal die Wochen etwas hochzuladen. Seine Abonnenten waren gestiegen, was ihn nur noch mehr ermutigte, weiterzumachen.

Ich besuchte ihn so oft es ging. Nebenbei kümmerte ich mich natürlich auch um unseren Urlaub. Ich hatte so einiges Rausgesucht, was mir persönlich sehr gefiel. Und letztendlich buchte ich eine Woche Urlaub für uns zwei.

Ich saß gerade im Zug, auf dem Weg zu Manu und schnitt an meinem Laptop ein Vlog aus dem Ufo. Immer wieder musste ich etwas lachen, da es doch auch für einen selbst immer wieder schön war, solche Szenen zu sehen.

Gerade als ich tief in meine Arbeit versunken war, setzte sich eine junge Frau neben mich. Ich hob kurz den Kopf an und lächelte. Als ich sie ansah und unsere Augen sich trafen, weiteten ihre sich. „Bist du nicht Paluten?", fragte sie mich aufgeregt. „Eh, ja. Hi", gab ich unsicher zurück. Jetzt müsste ich die restliche Fahrt wohl mit einem Fan verbringen. „Das ist ja cool", schwärmte sie. „Können wir ein Foto machen?", fragte sie mich dann lieb, was ich bejate. Schon nahm sie ihr Handy, hielt es hoch, einmal in die Kamera lächeln, knipsen und fertig. „Danke." Sie zitterte sogar leicht. Ich grinste. „Wohin geht denn die Reise?", fragte sie weiter. Ich konnte nicht sagen, dass ich zu Manu fuhr. „Ich fahr zu einem Meeting", log ich also. „Für neuen Merch?", fragte sie weiter. Ihre großen Augen glänzten. „Lass dich überraschen", gab ich grinsend zurück und wandte mich dann ab, um das Video, was nicht mal fertig war, abzuspeichern. Ich wollte nicht, dass sie mir dabei zusehen konnte.

„Tschüss", sagte ich zu dem Mädchen. „Tschüss, Palle", winkte sie. Dann verließ ich den Wagon und sprang auf den Bahnsteig.

Ich griff an die Gurte meines Rucksackes und ging zum anderen Gleis, um zur S-Bahn zu kommen, wo ich dann Einstieg. Und als ich dann wieder aus der Bahn stieg, um den restlichen Weg zu Fuß zu gehen, regnete es. Ich seufzte. Auch das noch. Und kein Regenschirm dabei.

Ich stellte mich unter und schrieb Manuel, dass ich bald da wäre. Schon ging ich los. Auf dem halben Weg kam mir jemand entgegen, eingehüllt in einer schwarzen Jacke, die eine riesen Kapuze besaß. Alleine am Gang erkannte ich, dass es Manuel war. Ich grinste über beide Ohren und mein Stolz, der sich in mir ausbreitete, war überwältigend. „Manu!", schrie ich und lief auf ihn los, um ihn gleich darauf in die Arme zu springen. Er war tatsächlich alleine raus gegangen.

Ich klammerte mich an ihn und hielt ihn fest an mich gedrückt. „Du bist ganz schön Nass", lachte er und strubbelte mir durch mein Haar, welches kleine Tropfen verlor. „Du auch", gab ich ebenfalls lachend zurück. Dann nahm ich seine Hand und wir liefen zu ihm nach Hause.

„Mir ist richtig kalt", bibberte ich, als ich die nasse Kleidung über den Wäscheständer hing. Ich hatte mich schon umgezogen. „Ich koche dir ein Tee", murmelte Manu, stand vom Sofa auf und ging in die Küche. „Danke!", rief ich ihm hinterher. Doch er hob nur seine Hand. Dann erklang auch schon das Geräusch des Wasserkochers.

Ich saß in der Decke eingewickelt neben Manu und hielt meine Tasse in der Hand. Er trank ebenso einen. „Ich habe den Urlaub gebucht", lächelte ich dann. Neugierig musterte Manuel mich. „In einer Woche geht es los. Wohin wirst du dann sehen", fuhr ich fort. „Was muss ich einpacken? Schwimmsachen oder Winterjacke?", fragte er mit angehobener Augenbraue. „Eher Sommerkleidung. Für eine Woche." Ich schmunzelte. Es war wirklich niedlich, wie er dort saß und stirnrunzelnd in den Raum starrte. Vermutlich bewegten sich gerade alle Zahnräder in seinem Kopf. Aber herausfinden wo die Reise hin ging, würde er eh nicht.

Bis die Maske fällt / KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt