*Sicht Palle*
„Schon okay, Palle. Das ist meine Mama.", sagte jetzt Manu hinter mir. „Oh Liebling.", seufzte seine Mutter, drängelte sich durch die Tür, stellte die Sachen auf die Kommode und schloss ihren Sohn anschließend in ihre Arme. Hilfesuchend sah er über ihre Schulter zu mir. Ich musste mir nur ein kichern unterdrücken. „Was machst du hier?", fragte er sie dann „Wir haben uns so lange nicht gesehen. Ich wollte mal schauen, wie es dir geht. Ich hätte nicht gedacht, dass du besuch hast.", antwortete seine Mutter mit einem Blick zu mir. „Ehm, ja hallo. Ich bin Patrick.", stellte ich mich vor. „Monika.", lächelte sie zurück. „Manu, mein Schatz. Ich habe Kuchen gebracht. Setz doch einen Kaffee auf, dann können wir schön lecker zu dritt essen und du kannst mir erzählen, wie es dir so geht."
*Sicht Manuel*
Wir saßen an meinem Esstisch. Palle hatte schon das zweite Stück Kuchen verputzt, während ich noch immer bei dem ersten war. „Weißt du Patrick. Manuel war schon echt eine harte Nuss was die Erziehung anging. Er hat sich nie was sagen lassen. Immer hatte er seinen eigenen Kopf." , erzählte Mama. Mir war es unangenehm, dass sie von meiner Kindheit erzählte. „Stur wie eh und je.", ergänzte Palle grinsend. „Ich werde dann mal die Teller abwaschen.", sagte ich genervt und stapelte sie.
In der Küche konnte ich ihre Gespräche belauschen. Wie ich meine Mutter dafür hasste. „Der arme Manuel. Ich wusste gar nicht wie ich damit umgehen sollte, als ich erfuhr das er im Krankenhaus ist. Zum Glück hat er vorher noch angerufen, sonst wäre er vermutlich gestorben." Ein schniefen erklang. „Aber so ist es ja nicht gekommen.", erklang jetzt die bemitleidende Stimme von Palle. Ich verfestigte den Griff um das Geschirrhandtuch. „Zum Glück. Seinen Tod hätte ich nicht verkraftet. Er ist zwar sehr schwierig, aber wir lieben ihn trotzdem alle. Er war schon immer so ausgeschlossen und einsam. Wenn ich es nur früher gesehen hätte, hätte man so viel verhindern können." Wieder ein schluchzen von Mama. „Ich habe es auch nicht kommen sehen. Aber es geht ihm besser. Da lügt er nicht und da bin ich mir auch sicher.", antwortete Palle. Ich trocknete den letzten Teller ab und gesellte mich wieder zu den beiden. Meine Mutter tupfte sich theatralisch eine Träne aus dem Gesicht. „Ach mein Schatz.", schniefte sie noch und rieb mir über die Schulter. „Bitte lass das.", murrte ich und bewegte mich ein stück zur Seite. Mir war es unangenehm. Und das auch noch vor Patrick. Doch er schmunzelte mich nur an.Stille trat ein. Ich schätzte das es nicht nur mir unangenehm war, dass es so ruhig war. Selbst Palle schaute auf seine Tasse herab. „Wie geht es eigentlich Peter, Dani und Noah?", fragte ich in die Stille. „Ruf die drei doch mal selbst an.", lächelte meine Mama nur. Ich runzelte die Stirn und sah auf meine Hände. Auch wenn es meine Familie war und gerade die, die ich am liebsten hatte, wollte ich nicht anrufen. „Spring über deinen Schatten.", fügte sie noch hinzu. „Ich habe keinen Schatten.", murrte ich und trank einen Schluck meines Kaffees. „Natürlich hast du einen. Du bist psychisch krank und dass nicht gerade wenig. Dir würde es gut tun, wenn du mit Leuten sprichst." Sie wurde beim Sprechen immer lauter. Meine Finger krampften sich um meine Tasse. „Ich weiß selbst was gut für mich ist. Außerdem ist Palle da, um mir zu helfen.", meinte ich nur fast schon flüsternd. „Und ich glaube es wäre besser, wenn du jetzt nach Hause fährst. Wie gesagt, ich weiß was gerade gut für mich ist und was nicht." Mit den Worten stand ich auf und ging voran zur Tür.
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Bis die Maske fällt / Kürbistumor
FanficManuel verschwand 6 Monate lang. 6 Monate wusste keiner wo er war. Nur seine Familie. Als Patrick ihn aufsuchte wurde ihm klar, wie Manuel wirklich war.