*Sicht Manuel*
„Hast du alles?", fragte ich Patrick, der sich nochmal umsah. „Koffer, koffer, handy, rucksack, geld, dich. Ja, ich habe alles", grinste er mich an. „Dann ist ja gut", lächelte ich und verließ unser kurzfristiges Zuhause. Heute ginge es schon wieder zurück nach Deutschland. Nach Hause. Ich hatte nicht wirklich Lust auf den langen Flug, doch da mussten wir durch.
„Das Taxi ist da", sagte Palle und griff die Koffer und lief los. Bei der Fahrt zum Flughafen starrte ich aus dem Fenster hinaus. Ich schaute mir alles noch mal genau an. Die Leute, die so fröhlich waren. Die Tiere die rumliefen, die Landschaft. Es war so schön hier. Am liebsten wäre ich für immer hier geblieben mit ihm zusammen.
Ich legte meine Hand auf seine, die er in der Mitte platziert hatte um sich abzustützen. Lächelnd sah er mich an. „Freust du dich auf Zuhause?" „Ich habe etwas Angst", gestand ich ihm. Seine Stirn legte sich in Falten und er verschränkte seine Finger mit meine. „Naja, wir werden uns weniger sehen und was ist, wenn ich das nicht schaffe." Ich senkte meinen Blick auf meine Knie. Er drückte meine Hand. „Du hast schon so viel geschafft, schatz. Dann schaffst du auch, dass ich am Wochenende mal nicht da bin. Wir können ja immer telefonieren, bis wir einschlafen. Mir egal. Ich bin für dich da." Seine Worte berührten mich. „Okay." Leicht lächelte ich ihn an, ehe ich wieder zurück aus dem Fenster sah und die letzten Eindrücke dieses Landes in mir aufnahm.
*Sicht Patrick*
Meine Augen brannten vor Müdigkeit. Ich lud gerade Manus Koffer in den Kofferraum von Peters Auto. Er war so nett gewesen ihn um die Uhrzeit abzuholen. Es war sechs Uhr morgens. „Danke Peter", sagte ich zu ihm. „Kein Problem", grinste er zurück und setzte sich wieder auf den Fahrersitz. Ich haute den Kofferraum zu und wandte mich dann meinem Freund zu, der unbeholfen neben dem Auto stand. „Komm gut Heim", sagte ich und schloss ihn dann in meine Arme. „Rufst du mich an?", fragte er mich dann. „Sicher." Zärtlich küsste ich ihn. Seine Hand wanderte in meinen Nacken. Gerne hätte ich die Zeit angehalten, allerdings käme mein Zug bald. Er fuhr zurück nach Essen und ich nach Köln. Unsere Wege trennten sich. Vorerst.
Manu stieg ins Auto, sah mich kurz an und schloss dann die Tür. Mein Herz rutschte mir in die Hose und tat auf einmal weh. Ich winkte noch, bis der Motor von Peter gestartet wurde und das Auto sich in Bewegung setzte. Nun stand ich hier, alleine.
In mir breitete sich das Gefühl von Einsamkeit aus und gleichzeitig auch Sorge um Manuel. Ich griff meinen Rucksack und schulterte ihn, dann noch meinen Koffer. Mein Weg führte mich Richtung Bahn, die mich nach Köln brachte.
Die ganze Fahrt über dachte ich an die Erlebnisse, die ich mit Manuel geteilt hatte. An die Augenblicke, wo wir unsere Liebe besiegelt hatten. Ich schaute verträumt aus dem Fenster und kämpfte gleichzeitig damit, nicht einzuschlafen.
Als ich endlich meine Haustür aufschloss und die Wohnung betrat, zog ich schnell meine Kleidung aus, ging auf Toilette und fiel gleich darauf in mein Bett. Ich war Hundemüde. Meine Augen gingen wir Automatisch zu und sofort glitt ich ins Land der Träume, wo auch, wie im echten Leben, sich alles um meinen Manuel drehte.
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Bis die Maske fällt / Kürbistumor
Fiksi PenggemarManuel verschwand 6 Monate lang. 6 Monate wusste keiner wo er war. Nur seine Familie. Als Patrick ihn aufsuchte wurde ihm klar, wie Manuel wirklich war.