Nach einer qualvollen Doppelstunde Spanisch verließen Sam und ich den Raum als eine der ersten. „Boa ich kann nicht mehr.",schnaufte Sam. „Es ging.",erwiderte ich Schulterzuckend. Soo schlimm war es nun auch nicht. Jedenfalls verstand ich die Sachen die ich an meiner alten Schule nie verstanden hatte.
„Hey du.",ertönte Benjamin's laute Stimme hinter uns die mir sofort einen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Einfach ignorieren.",raunte Sam mir zu und blieb bei einem der Spinde stehen. Ich nickte. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich wurde herumgewirbelt. „Hallo. Du hast mir noch gar nicht deinen Namen verraten.",schelmisch grinste Benjamin mich an. Ich blickte hoch zu ihm und nahm seine Hand von meiner Schulter. Er schaute enttäuscht. „Du bist ja zu spät gekommen. Selbst schuld.",erwiderte ich und wandte den Blick von diesen Strahlenden Augen ab. ‚Man Lilly, Reiß dich zusammen!', mahnte ich mich innerlich. Er stemmte gespielt wütend die Hände in die Seiten. „Du bist schlagfertig, kleine.",stellte er fest. Endlich hatte Sam ihre neuen Bücher aus ihrem Spind geholt und schloss ihn zu. „Fertig. Kommst du? Wir haben Physik, leider Benjamin, hast du Bio gewählt.",gespielt mitleidig blickte sie ihn an und ging, ich folgte ihr brav. Auf einmal hielt mich jemand am Arm fest. „Wie heißt du?", fragte mich Benjamin, zu nah an meinem Ohr. „Lilly.",sagte ich nur, riss mich los und folgte Sam.
„Bis später Lilly.",oh mein Gott wie süß er meinen Namen aussprach. Oh nein, andere Gedanken bitte!
„Was war los? Was wollte der Assi von dir?",fragte mich Sam sofort. Natürlich hatte sie mein kurzes zurückbleiben mitbekommen. „Nichts besonderes.",wich ich ihr aus und folgte ihr in einen großen Raum mit versuchsgläßern. Physik würde ich mal schätzen... Zielstrebig steuerte Sam einen der letzten Tische an wofür ich ihr echt dankbar war. Nachdem wir uns gesetzt hatten sah Sam mich abwartend an. „Willst du eigentlich in Bio oder in Physik?",fragte sie mich. „Ähm warum fragst du das?",entgegnete ich verwirrt. Sie druckste herum. „Naja. Eventuell stehst du ja auf Benjamin und willst deshalb mit ihm...",ich beendete ihren Satz. „In einem Kurs sein?",sie nickte. Ich schnaufte leise und verdrehte die Augen. „Ne Danke. Ich verzichte.",Sam lachte. Plötzlich klatschte etwas was uns zusammenzucken ließ. Schnell blickten wir nach vorne wo ein graunhaariger Mann stand. Seine runzeligen Finger umklammerten die Bücher mit denen er auf den Tisch geschlagen hatte. „Ruhe!",brüllte er dennoch noch hinterher da man von den Tischen neben uns immer noch Gemurmel hörte was letztendlich auch verstummte. „Mein Gott seid ihr laut!",herrschte der Grießgram uns an. Ich zog den Kopf ein. Natürlich entdeckte er mich dabei und legte den Kopf schief. „Lara, richtig?",fragte er an mich gewandt. „Ähm Lilly.",entgegnete ich und senkte schnell den Blick. „Ach ja. Genau, Lilly. Herzliche Willkommen. Ich bin Herr Slagen.",stellte er sich vor. Langsam setzte er sich auf den Grünen Plastikstuhl. „Gut. Dann kann Lilly ja bei Samantha mit rein gucken.",ich blickte Sam erstaunt an. „Ich dachte du heißt wirklich Sam.",wisperte ich ihr zu. Sie winkte ab. „Leider nicht. Ich hasse den Namen Samantha. Nenn mich niemals so!",ich verstand zwar nicht was sie an ihrem Namen nicht mochte, entgegnete aber nichts weiter. „Schlagt dann bitte das Buch auf Seite 274 auf. Wer erklärt mir mal wie ein Molekül aufgebaut ist?",fragte er in die Runde.
Nach zwei Stunden voller richtiger Qual verließen wir den Raum. Mein Kopf rauchte ziemlich, an meiner alten Schule waren wir mit dem Stoff noch nicht so weit gewesen, jedenfalls nicht in Physik. „Warum bist du eigentlich umgezogen?",fragte mich Sam plötzlich als wir uns auf eine Bank auf dem Schulhof setzten. Verdammt. Warum? Darüber hatte ich mit meinen Eltern noch nie geredet. Bei den anderen Umzügen lag es meistens an der Schule. Aber meine letzte Schule war abgesehen von den idioten die jede Klasse hatte, in Ordnung. Klar, ich hatte dort keine Freunde aber inzwischen wusste ich damit klarzukommen. Ich schätzte mal wegen dem Job meiner Eltern. Ich zuckte mit den Schultern. Sie runzelte die Stirn, erwiderte aber nicht mehr was mir recht war. „Warum hassen du und Benjamin euch eigentlich so?",wagte ich zu fragen. Sam, die die Augen entspannt geschlossen hatte blickte mich feindselig an. „Es ist mal...was vorgefallen.",knirschte sie. Ich ignorierte, dass sie keine Lust auf das Gespräch hatte, lehnte mich zurück und sah zu ihr. „Ich hab Zeit.",Sam seufzte und dreht ihren Oberkörper zu mir. „Also: es begann in der 6. klasse. Ich war wie jeder andere in Ben verknallt. Irgendwann er dann auch in mich. Wir waren zusammen. Genau genommen 1 Monat, 2 Wochen und 4 Tage. Naja traurige Story aber er hat mich betrogen, so wie fast jeder andere auch.",sagte sie bitter und spielte nervös mit ihren Fingern. Ich wagte nicht zu fragen mit wem. „Mit Bella!",erklärte sie mir obwohl ich nicht gefragt hatte. Sie sprach den Namen verächtlich aus und und knurrte leise.
Urplötzlich griff sie nach meiner Hand und quetschte sie zusammen. „Au!",entfuhr es mir zischend, aber sie ignorierte mich. Ich folgte ihrem Blick zu einem Großen schlanken Mädchen mit hellblonden Locken.
„Bella, nehme ich an?",stellte ich nüchtern fest. Sam erwachte aus ihrer Todesstarre und blickte verzweifelt auf meine Hand die leichte, rote Abzeichen trug. „Sorry Lilly! Ich...",ich unterbrach sie. „Schon gut.",dankbar lächelte sie mich an aber es wirkte ziemlich angespannt. Sie riss die Augen auf woraufhin ihre schönen Augen noch größer wirkten. „Bella im anmarsch auf 12 Uhr!",keuchte Sam neben mir. Tatsächlich: die Blondine kam direkt auf uns zu. Durch die Sonne erkannte ich nur ihre Umrisse als sie vor uns stehen blieb, ich musste zugeben, sie war echt hübsch. Sie hatte ein schmales Gesicht, blonde Locken die etwas über ihre Schultern gingen und lange dünne Beine. „Na wen haben wir denn da?",bah wie klischeehaft... „Bella.",zischte Sam. „Was willst du? Wenn du wieder über mich herziehen willst: geh zu Benjamin. Denn der hat mich zu dem gemacht der ich bin.",Sam verkrampfte sich. Arme Sam... Die Blondine lachte nur schrill. „Und wer bist du?",fragte die Blondine mich spöttisch und sah wortwörtlich auf mich herab. In beiden Hinsichten. „Lilly.",brachte ich nur heraus und blickte sie an so gut es mit dem Gegenlicht ging.
„Okay. Dann viel...Spaß.",mit diesen Worten drehte sie sich um und Marschierte Hoch erhobenen Hauptes zu ihren beiden Freundinnen die sie sofort umringten und zu uns sahen. „Das war Bella.",erklärte sie mir. War ja klar, dass Benjamin sich so eine sucht. „Wenn man vom teufel spricht...",murmelte ich als Benjamin sich gerade einen Weg durch die Schüler bahnte die ihm respektvoll Platz machte. Er kam...direkt auf uns zu. Ich stöhnte leise als er sich zwischen Sam und mich quetschte. „Hallo ihr Lieben! Was macht ihr hier, so alleine?",fragte er und legte einen Arm um Sam die sich genervt wegdrehte und von ihm wegrutschte. „Heyy Sam, was los?",Sam schnaufte wütend. „Lass mich einfach Benjamin!"
„Sam...",fing er vorsichtig an. „Nein! Lass. Mich. In. Ruhe.",Sam stand auf und ging mit schnellen Schritten weg. Auch ich stand nun auf um ihr hinterherzulaufen als sich ein Arm um meine Taille schlang und mich eisern festhielt. „Lass mich los!",forderte ich leise. Er schüttelte entschlossen den Kopf und drückte mich noch enger an sich. „Bitte! Ich kenn dich nicht, also lass mich jetzt bitte los!",bat ich erneut und er blickte mir in die Augen. „Erstens: du hast wunderschöne Augen. Zweitens: wir sind Nachbarn, wir werden uns noch kennenlernen.",seine Mundwinkel zuckten leicht. Genau in diesem passenden Moment riss ich mich ruckartig los und rannte in die Richtung in die Sam verschwunden war. Ich war froh, dass er mich nicht zurückrief, ich weiß nicht ob ich dann noch weitergerannt wäre...———————————————————
Stimmt gerne für die Story ab 🌟
DU LIEST GERADE
The Four Elements
ParanormalManchmal läuft das Leben nicht so wie man will. Aber dadurch kann auch Schicksal entstehen. Als die 15-jährige Lilly umzieht, ist sie sofort angetan von Ben, dem Jungen mit den eisblauen Augen, von dem sie nicht weiß, was sie von ihm halten soll. D...