„Wer...wer bist du?",fragte ich nach einigen Minuten. Ich stand immer noch unter Schock. Auf dem Gesicht erschien ein Lächeln. Ein unechtes, kaltes Lächeln. Ich bemerkte es sofort.
„Ich denke das weißt du ganz genau.",ich zuckte zusammen als mir die Person tatsächlich antworte. Ich dachte er wäre eine Illusion, wie war das möglich, dass er redete? Er war aus Wasser entstanden! „Trotzdem kann ich reden.",er las meine Gedanken. Wie sehr ich diese Gabe hasste. Erst recht bei ihm.
„Hör auf.",flehte ich ihn an. Er grinste spöttisch. „Hat es dir nicht gereicht was du mit mir gemacht hast?! Was willst du noch alles?" „Dich vernichten, ich dachte das wüsstest du bereits.",ich starrte ihn hasserfüllt an. Er erwiderte meinen Blick. Er blinzelte. Wie? War das so eine Art ‚Aufnahme' und in Wirklichkeit war er gerade bei Felix oder seinen anderen Freunden? „Nein ich bin real. Keine Sorge." Er tat es schon wieder. Wut kam in mir hoch. Viel Wut. Meine Schlange tauchte in meinem Zimmer auf und zischte um zu demonstrieren, dass sie da war. Boris grinste immer noch. „Mach das er verschwindet!",befahl ich ihr kalt, sie stieß sich daraufhin vom Boden am und ging auf den Jungen aus Wasser los. Er riss seine Augen panisch auf als er merkte dass meine Schlange ihn auch als ‚Wassergeist' verletzten konnte. Jetzt war ich diejenige die grinste. Ihre Spitzen Zähne gruben sich in seinen Hals. Er schrie, wollte sie abschütteln aber meine Schlange ließ nicht locker. Sie hatte meinen Auftrag bekommen und führte ihn auch bis zum Ende aus, außer ich würde sie zurückrufen. Daran dachte ich aber nicht im geringsten. Keiner glaubte mir dank ihm! Er sollte auch die Schmerzen verspüren die ich verspürt hatte! Plötzlich hörte er auf zu schreien, sein Wassergeist verschwand. Erleichtert ließ ich mich rücklings auf mein Bett fallen. Meine Schlange kam neben mich. Ich streichelte ihren Kopf. „Danke meine süße.",wisperte ich. „Du rettest mich echt immer oder?",sie wackelte mit ihrem Kopf was ich als ‚Ja' identifizierte. Ich lächelte. Sie war besonders. Denn sie war meine. Meine Beschützerin.
-Am nächsten Tag-
Mein Wecker klingelte. Wer hatte beschlossen, dass die Schule so früh beginnen sollte?! Dieser Mensch konnte doch nur ein verdammter morgenmensch sein...
Stöhnend schlug ich meine Bettdecke zur Seite, schlüpfte in meine Hausschuhe und schlurfte die Treppe runter. Am gestrigen Abend hatten meine Mutter und ich uns weiterhin ignoriert, womit ich persönlich kein großes Problem mit hatte. Meine Mutter saß alleine am Tisch als ich die Küche betrat. Auch wenn es unhöflich ist, begrüßte ich sie nicht. Sie mich auch nicht. Unsere Ignoranz basiert wohl auf Gegenseitigkeit...
Ich holte das Toast aus dem Kühlfach und steckte mir zwei davon in den Toaster. Während meine Toast getoastet wurden holte ich mir den Bananen und den Kirschsaft aus dem Kühlschrank um mir ein Glass KiBa zu machen. Ich liebe KiBa!
Mit einem lauten ‚Plopp' sprangen die Toasts aus dem Toaster. Ich holte noch schnell einen Teller und ein Messer ehe ich mich mit meinem KiBa und den Toasts an den Tisch setzte. Meine Mutter schnappte sich urplötzlich die Zeitung und schlug eine beliebige Seite auf. Hauptsache keine Gespräche...
Schweigend as ich meine Toasts die ich mit Erdbeer- Marmelade bestrichen hatte. „Gut geschlafen?",ich schreckte hoch als die stimme meiner Mutter ertönte. Ich sah auf und begegnete ihrem trüben Blick. Ich konnte nur nicken und widmete mich meinem Toast.
Ich hatte keine Lust zu reden. „Was gestern passiert ist tut mir leid, Lilly.",ich schaute nicht auf. „Ich habe überreagiert.",ich stand wortlos auf, stellte meine Sachen weg und verließ die Küche.
Ich machte mich schnell fertig und verließ fast 5 Minuten früher als sonst das Haus. Ich wollte meiner Mutter nicht mehr begegnen. „Du gehst schon?",Maja trat mir in den Weg als ich die Tür öffnen wollte. „Ja. Schönen Tag.",ich wollte mich an ihr vorbeischieben, sie verhinderte es allerdings sofort. Ich seufzte. „Was ist Maja?" „Das sollte ich dich fragen.",sie zog kritisch eine Augenbraue hoch. Sie warf sich mit einer schnellen Bewegung ihr dunkles, welliges Haar über die Schulter welches meinem so ähnlich sah. „Es ist alles gut.",kam ich wieder auf unser ursprüngliches Thema zurück.
Entschlossen schüttelte sie den Kopf. Ich sah auf mein Handy. „Maja mein Bus kommt in zwei Minuten! Bitte lass mich jetzt durch.",log ich. Wiederwillig trat zur Seite. „Wir reden nach der Schule!",rief sie mir noch hinterher als ich aus dem Haus stürmte. Wohl kaum... nach einem kurzen Sprint kam ich an der Bushaltestelle an. „Na.",ich zog erschrocken die Luft ein als ich realisierte wie dicht Ben hinter mir stand. „Hab dich gar nicht gesehen.",log ich. Er grinste. Er durchschaute mich. Seine Augen blickten tief in meine Seele, sein Blick wurde ernst. „Alles gut bei dir?", fragte er mich und legte mir eine Hand auf meine Schulter. Sie war warm und allein diese kleine Geste beruhigte mich etwas. „Ja klar.",brachte ich schräg lächelnd raus. Er schüttelte langsam den Kopf und nahm seine Hand von meiner Schulter. „Nein ist es nicht.",widersprach er mir. Der Bus hielt neben uns. Ich wandte den Blick von seinen Augen ab und betrat mit schnellen Schritten den Bus. Er folgte mir. Wir setzten uns weit nach hinten, der Bus war morgens immer ziemlich Leer da mit unserer Buslinie fast niemand außer uns fuhr. Er drehte sich in seinem Sitz zu mir. Ich wich seinem Blick unauffällig aus. „Du kannst mich nicht ignorieren Lilly!",er lachte. Immer noch hatte ich meinen Blick starr nach vorne gerichtet. „Siehst du doch, dass ich das kann.",gab ich zurück. „Wenn du mich ignorieren würdest, würdest du nicht mal mit mir reden. Also, was ist los?",er ließ nicht locker. Ich allerdings auch nicht. Auf gar keinen Fall wollte ich schwach wirken in dem ich ihm jetzt alles erzählte. Nein! Ich würde stur bleiben.
„Lass mich raten...Stress mit jemanden aus deiner Familie?",fragte er. Ich presste nur kurz die Lippen aufeinander, aber schon diese kleine Geste hatte Ben bemerkt und erkannt, dass er richtig lag. „Mit wem? Schwester? Mutter? Vater?",ich lehnte meinen Kopf rechts ans Fenster und seufzte. „Du willst nicht drüber reden, hm? Ist schon okay. Wir kennen uns ja noch nicht so lange, ich kann's verstehen, dass du misstrauisch bist. Aber denk dran: wenn du Hilfe braucht, ich bin immer für dich da.",erklärte er mir. Ich konnte mir ein trauriges Lächeln nicht verkneifen. Ich spürte wie er sich nach vorne und wieder nach hinten lehnte. „Du lächelst.",stellte er fest.
Mein Lächeln verschwand schlagartig und ich drehte mich zu ihm als unsere Schule in mein Blickfeld trat. Wir stiegen aus. Nebeneinander gingen wir auf die Schule zu. Stumm gingen wir zu unserem Klassenraum. Ich griff nach der Klinke. Ben griff blitzschnell nach meinem Handgelenk und zog mich zurück. „Wirklich. Komm zu mir wenn du Probleme hast.",eindringlich sah er mir in die Augen. Seine hellblauen Augen musterten mich besorgt. Er war wirklich in sorge um mich! Ich nickte nur und zog meinen Arm zurück bevor ich die Tür öffnete.———————————————————
Voten nicht vergessen 👼🏼
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The Four Elements
ParanormalManchmal läuft das Leben nicht so wie man will. Aber dadurch kann auch Schicksal entstehen. Als die 15-jährige Lilly umzieht, ist sie sofort angetan von Ben, dem Jungen mit den eisblauen Augen, von dem sie nicht weiß, was sie von ihm halten soll. D...