Ich hielt die Luft an. War das sein ernst?! „Ähm, Ben, ich denke-",fing ich an als er seine Lippen auf meine legte.
Ich war total überfordert als könnte ich den Kuss erwidern. Ben löste sich ruckartig von mir und starrte mich an. „Lilly... ich... tut mir leid.",mit diesen Worten sprang er auf und rannte aus dem Zimmer. Ich starrte immer noch auf den Fleck wo er saß. Was war das denn?! Er..er hatte mich geküsst!
Einfach so! Ohne mich zu fragen. Das war mein erster Kuss.
Ich hatte keine Gefühle bei dem Kuss gehabt.
Ich konnte nicht mehr klar denken weshalb ich den roten Knopf neben meinem Bett drückte. Die Ärztin kam sofort reingerauscht. „Lilly! Alles gut bei dir?",fragte sie sofort geschockt. „Ja, mir geht's gut, ich bräuchte nur einmal die Krücken. Ich würde gerne rausgehen und nach Luft schnappen.",entschuldigte ich mich.
Sie sah sich um. „Wo ist dein Freund hin? Ist er schon weg?"
„Ja. Könnte ich bitte jetzt die Krücken haben?", fragte ich leicht gereizt. „Ja, klar. Soll ich dir Schwester Eva mit raus schicken, falls dir was passieren sollte oder du Hilfe brauchst?",ich lehnte dankend ab. Ich wollte einfach nur alleine sein, war das zu viel verlangt?
Sie ging zum Schrank gegenüber von meinem Bett und holte sich die blauen Krücken aus dem Schrank.
„Soll ich dir helfen?"
„Alles gut, ich komm schon klar. Ich habe noch eine Frage; wann darf ich zu Hendrik? Er ist ein sehr guter Freund von mir und ich mache mir sorgen um ihn."
„Vielleicht heute Abend.",ich nickte noch und sie verließ das Zimmer. Ich starrte noch kurz auf die Krücken bevor ich mir schnell mein Handy schnappte. Ich wollte doch mit Melli und Sam telefonieren, wahrscheinlich schon gestern! Ich schaltete mein Handy ein, zum Glück hatte ich es vorm Frühstück noch aufgeladen, sodass es 100% hatte.
Melli: Also ich könnte jetzt. Wie sieht's bei euch aus?
Sam: Bei mir sieht's gut aus. Ruf mich schonmal an Melli, wenn Lilly kommt kann ich sie zum Anruf hinzufügen.
Melli: Jap.
Sam: Lilly, wir warten auf dich
Sam: Jetzt im Ernst Lilly, wir waren verabredet!! Geh ran!
Melli: Sorry Sam, muss schlafen gehen, deshalb hab ich aufgelegt. Vllt wird's ja morgen oder so mal was.
Sam: Achso okay. Lilly Danke für das nette Gespräch...
Fuck! Ich schrieb Ihnen schnell noch eine Antwort.
Du: Hey Leute, sorry ich hatte gestern morgen einen kleinen ‚Unfall' und liege im Krankenhaus mit einem verstauchten Fuß...ein Freund von mir hat mir gerade erst mein Handy gebracht.
Genervt schaltete ich das kleine Gerät aus und steckte es in die Hosentasche der Jogginghose die ich trug. War das Krankenhauskleidung? Bestimmt nicht...Moment, das ist meine Jogginghose! Woher ist die? Und wer hatte sie mir angezogen? Ich hoffe mal eine Krankenschwester... dann schnappte ich mir die Krücken die an mein Bett lehnten und probierte mich langsam hochzuheben. Nachdem ich das geschafft hatte, lehnte ich mich mit meinem Gewicht auf die Krücken und probierte irgendwie in die Schuhe zu kommen die neben meinem Bett lagen. Als mein Fuß in den rechten Schuh drängte durchfuhr ihn ein Schmerz weshalb ich scharf die Luft einzog. „Man scheisse!",fluchte ich vor mich hin. „Soll ich dir helfen?",erschrocken sah ich zu Cora die in der Tür stand. „Wie bist du reingekommen?",fragte ich nur da ich sie nicht gehört hatte. Sie zeigte hinter sich und grinste schief. „Durch die Tür."
Ich wedelte mit der Hand um das zu vergessen. „Jaja okay. Aber ich meine, warum und woher weißt du, dass ich wach bin?",stellte ich die nächste Frage. Sie schloss die Tür, kam näher und betrachtete kritisch meinen angeschwollenen Fuß der erst halb im Schuh steckte. „Benjamin kam mir grad entgegen. Er war total durcheinander aber meinte nur, dass du wach wärst.",erklärte sie mir und zuckte mit den Schultern. Ich kniff die Augen zusammen. Er war durcheinander? Really?! Ich denke ich sollte durcheinander sein, immerhin hat er mich geküsst! „Aha.",meinte ich nur kühl und probierte erneut in den Schuh zu kommen. Frustriert ließ ich mich nach hinten aufs Bett fallen.
„Ach scheisse!",fluchte ich nochmal laut als wieder ein stechender Schmerz durch meinen Fuß ging. Cora setzte sich vorsichtig neben mich. „Was ist los? Dich bedrückt doch was.",stellte sie fest.
Ich deutete auf meine Füße. „Das bedrückt mich und deprimiert mich!" „Ha ha ha. Nein jetzt mal ehrlich! Was war da zwischen dir und Ben. Ihr kommt doch klar miteinander, warum war er also so verstört?",wollte sie wissen.
Ich sah genervt zur Seite. „Können wir das draußen besprechen, vorausgesetzt ich komme heute noch in diesen verdammten Schuh?!",gab ich stöhnend zurück.
Cora nickte und hockte sich neben meine Füße. „Sag Bescheid wenn's weh tut, ja?",sie sah hoch zu mir.
Ich presste die Lippen aufeinander und nickte. Vorsichtig nahm sie meinen Fuß in die Hand und probierte ihn in den Schuh zu stecken.
Ich zischte auf. Entschuldigend sah sie hoch zu mir. „Sorry. Lassen wir das mit den Schuhen besser.",beschloss sie kurzerhand und befreite meinen rechten Fuß von diesem Schuh. Erleichtert atmete ich auf. „Danke Cora, du bist ein Engel!",bedankte ich mich.
Sie grinste. „Ich weiß. Also kannst du auch nur mit einem Schuh rausgehen?",ich nickte eifrig. Ich wollte nur noch raus.
Egal wie oder egal ob mit einem oder zwei Schuhen. Erneut stützte ich mich ab und stellte mich so gut wie es ging hin.
„Sieht doch schon mal gut aus.",lobte Cora mich wofür sie einen genervten Blick kassierte. „Soll ich dich irgendwie stützen?"
„Ne Danke, das übernehmen die armen Krücken schon.",antwortete ich während ich mit Anstrengung zur Tür humpelte. „Warte, ich halte dir die Tür auf.", sagte sie und ging schnell vor um mir die Tür zu öffnen.
Wir traten raus auf einen weißen Gang.
Rechts von uns gab es die Rezeption an der meine Ärztin gerade etwas auf einen Zettel schrieb.
Als sie uns bemerkte huschte ein bewundernder Blick über ihr Gesicht. „Oh Lilly. Wie ich sehe wollt ihr raus?", fragte sie freundlich.
Ich nickte. „Na gut. Aber seid bitte vorsichtig!",ermahnte sie uns. „Klar, ich passe ja noch zusätzlich auf sie auf.",meinte Cora und lächelte die Ärztin aufrichtig an.
„Perfekt. Viel Spaß!" „Danke.",schnell humpelte ich irgendwo hin. Cora hinter mir lachte leise. „Oh man Lilly, warte mal!",forderte sie mich auf. Nee, ganz bestimmt nicht! Ich will raus, ich brauche Luft. Ich humpelte einfach weiter bis ich die Qual der Wahl hatte. Rechts oder links? Wo ging es lang?
Cora trat neben mich. „Wenn du nach draußen willst müssen wir jetzt nach links gehen." „Dann machen wir das mal oder?", fragte ich leise und ging wieder vor. Das konnte noch ein langer Weg werden...———————————————————————
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The Four Elements
ParanormalManchmal läuft das Leben nicht so wie man will. Aber dadurch kann auch Schicksal entstehen. Als die 15-jährige Lilly umzieht, ist sie sofort angetan von Ben, dem Jungen mit den eisblauen Augen, von dem sie nicht weiß, was sie von ihm halten soll. D...