Kapitel 8

98 8 2
                                    

Ich beobachte ihn von der Seite. Sein Blick war hart und eine kleine Falte zeichnete sich auf seiner Stirn ab. „Willst du mich unterrichten?" „Was soll die Frage?",entgegnete er genervt. „Warum willst du nicht, dass Hendrik mich womöglich unterrichtet?" „Ich mag ihn nicht. Und außerdem ist er eine arrogante Kakerlake.",ich musste mir auf die Zunge beißen um wegen seiner Wortwahl nicht loszuprusten. Schnell sah ich zur Seite da sich tatsächlich ein grinsen auf mein Gesicht schlich. Er blieb stehen, ließ meine Hand immer noch nicht los, und drehte mich zu ihm. Ich probierte ernst zu blicken. „Hey! Lachst du etwa über mich?",er klang verletzt aber ich entdeckte den amüsierten Schimmer in seinen Augen. „Nein.",erwiderte ich und ging weiter. Ich wollte unauffällig meine Hand aus seiner ziehen, er bemerkte es allerdings und drückte noch fester zu. Leider konnte ich mir deshalb kein seufzten verkneifen. „Was hast du gegen mich?",fragte er ohne mich anzugucken. Ich sah ihn von der Seite an. „Warum denkst du das denn Bitteschön?",entgegnete ich verwirrt. Was war das denn jetzt wieder für eine Nummer? „Du verhältst dich komisch.",ich schnappte empört nach Luft und blieb stehen. „Ist das dein Ernst?! Ich erfahre gerade Dinge von denen ich dachte sowas gäbe es nicht. Ich habe eine Gabe, soll Unterrichtet werden, du zoffst dich mit jedem und dann sagst du mir, ich wäre komisch?",ich wurde immer lauter bis mir bewusst wurde, dass viele aus dem Saal von gerade eben mich zweifelnd anblickten und kopfschüttelnd weitergingen. Ben zog mich wortlos in sein Zimmer. Ich stolperte in das Zimmer während er laut die Tür zuschlug. Immer noch wütend ließ ich mich auf sein Bett fallen. Er setzte sich neben mich. „Lilly...hör zu, so war das gerade nicht gemeint. Ich habe nur das Gefühl du bist...anders wenn ich bei dir bin." „Du kennst mich immer noch nicht!",erwiderte ich und spielte mit dem Armband das Maja mir gebastelt hatte als sie kleiner war. Er seufzte und fuhr sich durch die braunen Haare. „Ich weiß. Ich kann dich auch vollkommen verstehen wenn dir das zu schnell-" Ich unterbrach ihn. „Dann tu nicht so assozial.",er nickte gekränkt, allerdings war ich ihm keine Entschuldigung schuldig. Er fing doch immer streit an! Es klopfte an der Tür. „Herein!",rief Ben und die Tür öffnete sich leicht schwungvoll. Hendrik streckte seinen Kopf in das Zimmer. Ich hatte ihn vorhin schon kennenlernt. Er hatte hellbraune Haare mit Strähnen und grüne Augen. Verdammt heiß. Ich mochte ihn sofort.
Ehe Hendrik was sagen konnte ergriff Ben genervt das Wort. „Hätte ich gewusst, dass du es bist hätte ich gerufen ‚Geh dich vergraben!'.",strafend sah ich ihn an. Hendrik trat ein und schloss die Tür hinter sich, dann stemmte er die Hände in die Seiten und blies sich eine haarsträhne aus dem Gesicht. „Was ist dein Problem mit mir, Ben? Ich nehm dir die kleine schon nicht weg. Aber nett dass du denkst ich könnte sowas.",er grinste mich an und ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch. Ben stand ruckartig auf und hob die Faust. Aus Reflex griff ich nach seinem Handgelenk und hielt und davon ab seine Faust in Hendrik's Gesicht zu schleudern. Sofort drehte er sich wütend zu mir. „Lass mich los." „Nö.",ich feixte und machte ihn nach. Er erinnerte sich anscheinend da er die Augen Aufriss. „Du bist doof, kleine.",jetzt wurde ich wütend. „Hör auf mich so zu nennen!" „Nö.",er grinste und ich ließ ihn los. „Also Ben, was ist dein Problem mit mir?",ergriff Hendrik das Wort, den wir beide vergessen hatten. Wir drehten uns zu ihm und Ben seufzte. „Ich mag dich einfach nicht. Also geh jetzt." „Ich soll sie unterrichten.",er deutete auf mich. "Was?",schrie Ben auf einmal los. Hendrik blieb ruhig stehen aber ich sah wir sich sein Kiefer aufeinander presste. „Ich soll sie unterrichten. Und zwar jetzt." „Gut, wo müssen wir hin?",ergriff ich schnell das Wort bevor die Situation eskalierte. Hendrik bedeutete mit nur stumm ihm zu folgen und hielt mir die Tür auf. Schnell Murmelte ich ein ‚Danke.' und folge ihm. Sweigend gingen wir die Gänge entlang. „Wie hast du herausgefunden, dass du Kräfte hast?",ergriff Hendrik nach einer Zeit das Wort. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu bevor ich wieder nach vorne sah. „Lange Geschichte...",probierte ich mich rauszureden. Ich konnte das ganze hier immer noch nicht glauben. Erst langsam sickerte das Geschehene durch mein Gehirn. Hendrik musterte mich, was ich allerdings ignorierte. Ich war mir sicher er würde nachfragen, aber er blieb ebenfalls stumm, worüber ich sehr dankbar war. Wir verließen das Gebäude und überquerten eine große Wiese. Schon in der Ferne entdeckte ich ein altes Haus. Haus ist untertrieben! Das ist eine Halle! Hendrik öffnete die Tür die ein lautes quietschen von sich gab ehe sie sich öffnete. „Willkommen in der Trainingshalle.",ertönte seine Stimme hinter mir, während die Lichter flackernd angingen. Neugierig sah ich mich um. Auf den ersten Blick war es eine normale, langweilige Sporthalle. Allerdings war sie viel größer, breiter und heller. An der gegenüberliegenden Seite befand sich in der Wand eine Tür, wahrscheinlich für Geräte. Geräte?! „Komm.",Hendrik bedeutete mir ihm zu folgen. Wir durchquerten die überdimensionale Halle bis wir bei der Tür ankamen. Er hob die Hand, und die Tür öffnete sich nach oben hin. Ich war sprachlos. „Wow.",brachte ich nur raus. Hendrik lächelte geheimnisvoll und betrat den Raum. Ich hatte einen kleinen Raum erwartet, vor mir erstreckte sich aber ein Raum, halb so groß wie die Halle insgesamt! Er öffnete eine Truhe und drückte mir zwei Basketballbälle in die Hand. Er selbst nahm drei. „Und wieder raus. Fürs erste reicht das zum trainieren.",erklärte er mir. Ich nickte und verließ den Raum. Er folgte mir und schloss mit einem Wink seines Fingers die Tür. Wir stellten uns in die Mitte der Halle und ließen die Bälle auf den Boden fallen. „Setz dich.",ich probierte es mir im Schneidersitz bequem zu machen, was allerdings nicht so gut klappte wie ich es mir erhofft hatte. „Als erstes trainieren wir deine Reaktionen und alles drum herum. Schnelligkeit üben wir mit den Bällen. Dazu später mehr. Dann Ausdauer, ich werde das knallhart durchziehen. Du darfst es niemals persönlich nehmen wenn ich härter zu dir bin. Das hat rein gar nichts mit dir zu tun. Ich mag dich. Wirklich. Du musst einfach gut ausgebildet werden, das kann man nicht mit einem netten Lehrer lernen. Man muss an seine Grenzen kommen, verstehst du?",fragend sah er mich an. Ich nickte. „Dann üben wir noch mit Waffen umzugeh...",ich unterbrach ihn. „Waffen!?",er nickte. „Weiter.",forderte ich ihn auf. „Jedenfalls mit Waffen umzugehen. Dann zu guter letzt: deine Wasserkraft muss trainiert werden. Dass das Wasser die Form seines Lieblingstieres angenommen hat, bedeutet, dass deine Kraft ziemlich stark ist.",ich staunte. Konnte man wirklich anhand der Schlange aus dem nichts sagen, dass Schlangen meine Lieblingstiere waren?
Hendrik unterbrach meine Grübeleien. „Los gehts."

The Four Elements Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt