24. Kapitel

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**Livs Sicht**

Ich wurde durch wütendes Geschreie geweckt. Im ersten Moment realisierte ich gar nichts, bis ich Adrianos und meinen Namen aus dem Gespräch heraushören konnte. Ich öffnete langsam und träge meine Augen.

,,Wie konntest du nur!", schrie eine dunkle, männliche Stimme. Mein Dad.

,,Er wollte uns bestehlen!", brüllte die Stimme meiner Mum. Ich stockte. Bestehlen? Wer wollte uns bestehlen? Ich setzte mich aufrecht hin.

,,Das glaubst du doch selber nicht! Wie konntest du ihm das nur antun!"

,,Ich konnte ihn nicht wieder zurück zu Liv lassen, nachdem er in der Küche herumgewühlt hat!"

,,Und wie willst du Liv das jetzt erklären?!"

,,Ich weiss es nicht... irgendwie muss es gehen! Ich bin mir sicher, dass sie es verstehen wird."

,,Du hast einen Fehler gemacht"

,,Denkst du das wirklich? Glaubst du mir etwa nicht?"

Stille.

,,Ich werde ihn suchen gehen!"

Daraufhin hörte ich die Tür zuschlagen. Das hörte sich absolut nicht gut an. Vorsichtig drehte ich mich um, um Adriano zu wecken.

,,Adriano, wir...". Ich unterbrach meinen Satz. Der Platz neben mir war leer. ,,Adriano?" Suchend sah ich mich im Zimmer um. Er war nirgendwo zu sehen. Ich wunderte mich. Wo war er hin? Schnell slüpfte ich aus dem Bett und ging in unser kleines Wohnzimmer, da ich dort nicht nur den Streit meiner Eltern mitbekommen hatte, sondern auch Adriano vermutete. Auf dem Weg dorthin ging ich durch unsere Mini-Küche. Mein Herz setzte aus, als ich die Unordnung dort sah.

Überall war Wasser und auf dem Boden lagen verteilt Glasscherben. Ich trat vorsichtig näher, daran denkend nicht in eine der Scherben zu treten. Zwischen kleinen Splitern war etwas silbrig glänzende auszumachen. Ich bückte mich um es genauer erkennen zu können. Es schimmerte dunkelrot und wirkte flüssig. War das... War das etwa Blut?

Omg...

,,Mum!", schrie ich und stolperte aus der Küche.

,,Mum! Was ist hier passiert!"

Ich blieb stehen und starrte in Mums Rot verheulte Augen. Sie war auf einem Stuhl zusammengesunken und blickte mich aus dunklen Augen an. ,,Mum?" Ich lief zu ihr. ,,Sprich mit mir! Was ist hier los?", doch anstatt zu antworten blickte sie nur zu Boden. Ich konnte eine Träne erkennen, die über ihre glühenden Wangen kullerte. ,,Hat uns jemand überfallen? Was machen die Glasscherben und das Blut in der Küche?" Sie schluchzte auf. Und dann dämmerte es mir...

Ich kniete mich hin um ihr besser in die Augen sehen zu können. ,,Mum... wo ist Adriano?", flüsterte ich. Sie schluchzte nur lauter und schlug sich die Hände vor das Gesicht. Ich blickte sie nur fassungslos an. Was war den bitte passiert? Meine Mutter murmelte irgendetwas unverständliches in ihre Finger. ,,Was?", fragte ich verwirrt. Sie nahm ihre Hände aus dem Gesicht.

,,Er ist weg", hauchte sie kaum hörbar. Ich hielt geschockt die Luft an. ,,Bitte!?"
,,Er ist weg", wiederholte sie.
,,Aber warum? Wo ist er hin!?", us meiner Stimme konnte man das leichte Zittern heraushören.

Mum schüttelte nur den Kopf. ,,Schatz, ich weiss es nicht..."
,,Warum ist er weg!?"
,,Er wollte uns bestehlen!"
,,Wie bitte?"
,,Ich habe ihn dabei erwischt!"
,,Ich glaube dir nicht!", protestierend verschenkte ich meine Arme zu einem Knoten vor meiner Brust.

,,Er war Gestern Nacht in der Küche mit einem Glas Wasser in der Hand. Ich habe beobachten können, dass er die Schränke durchwühlt hat. Bis er das Glas hatte." Sie schluckte.

Der Schönste Sommer Meines Lebens #SummerAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt