Bild: Soohyuk
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Den Schläfer aus Stowa zu bergen war schwerer als erst gedacht. Weil wir Soohyuks Fähigkeiten noch nicht vollständig trauen konnten, hatte Joohyuk beschlossen allein hinab zu tauchen und den Schläfer zu befreien. Nur blieb die Frage, wie wir ihn dort wieder hinaus bekamen. Letzten Endes hatte Soohyuk ihn also begleitet, testete seine Fähigkeiten selbst aus, wenn alles klappte, sollte es ihm möglich sein den Schläfer sicher an die Wasseroberfläche zu bringen.Jongsuk und Woobin waren bei Lily untergekommen und waren bereit einzuspringen, sollte etwas passieren und ich war an Bord geblieben, um Woobin aus dem Weg zu gehen.
Für mich war die Einstellung Leute zu meiden und von sich zu stoßen nur weil man sie in Gefahr brachte keine Gute. Ich konnte Joohyuk ebenso töten, wie er mich, ich vertraute ihm aber, dass er es nicht tat. Für Woobin war hierbei natürlich mehr Selbstbeherrschung gefragt, aber am Ende hatten wir ihn immerhin auch davon abgehalten jemanden zu töten.
Es war kein leichtes Thema und natürlich letzten Endes seine Entscheidung, aber ich hielt es dennoch für etwas, an dem er arbeiten konnte und sollte.
Öde sah ich über das Deck hinaus, spürte den Wind mein kurzes Haar zerzausen und hob dann interessiert den Blick, als ich einen großen Amphibris, den ich wegen seiner Haut und Haare kurz mit Joohyuk verwechselte, vorbei gehen sah. Doch die Schuppen an seinem Hals schimmerten nicht grün, sondern königsblau und etwas enttäuscht senkte ich die Augen wieder.
Mir war langweilig.
Ich hörte das vergnügte Quietschen von spielenden Kindern bis hier rüber und sah mich nach einer Beschäftigung um, sah Shiki nicht weit von mir auf der Reling sitzen und ebenfalls auf die Insel hinaus starren. Mir war klar, dass er hier war, um mich zu bewachen aber wirklich, was sollte mir hier schon passieren? Sie übertrieben mal wieder.
"Hey Shiki.", rief ich ihn an und der Rabe wandte mir arrogant den Kopf zu, dann hüpfte er gespielt desinteressiert über die Reling zu mir hinüber.
"Willst du zu Dongwook fliegen und ihn fragen, ob es ihn stört, wenn ich mich durch seine Unterlagen arbeite?" Der Rabe wippte aufgeregt etwas tun zu dürfen auf und ab und ich lächelte, bevor ich eine Notiz schrieb und das folgsame Tier losschickte.
Ich streckte mich etwas und begann dann wieder die Leute zu beobachten, die unter mir den Kai bewanderten. Links von uns lag ein weiteres Piratenschiff, das eine Clownsmaske auf einer altmodischen Flagge aufgemalt hatte. Ich schnaubte auf und beobachtete die bunte Crew, deren Kapitän diese gerade mit einer Pistole über's Deck jagte, während die Männer kreischend vor ihm flohen.
Kopfschüttelnd sah ich mich wieder nach unten um und bekam plötzlich das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
Konfus sah ich mich auf dem ausgestorbenen Deck hinter mir um, dann in den Himmel hinauf, der noch immer einheitlich blau und friedlich war. Es war auch normal warm.
Langsam richtete ich mich auf und warf einen misstrauischen Blick auf das Schiff von zuvor, wo inzwischen alle wieder Freunde waren und ihr Schiff in einer Gruppe verließen.
Ein blonder Bleuwy sah zu mir auf, als er meinen Blick auf sich spürte und fasste seinen ebenfalls blonden Kapitän am Ärmel, bevor er mit großen Augen auf mich zeigte.
Fragend legte ich den Kopf schief, blinzelte dann zweimal, als der Kapitän erschrocken eine Hand vor den Mund schlug, bevor etwas nach hinten hin sagte und seine Waffe zog, bevor er begann über die Stege auf das Schiff zu zu rennen. Blinzelnd beobachtete ich ihn dabei und ließ meinen Blick dann neugierig zu dem Bleuwy schweifen, der sich durch das Gebälk von diversen Krähnen und Pfosten schwang, ebenfalls näher kam.

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Air Pirates
Science FictionWir schreiben das Jahr 3009. Ein Komet hat 500 Jahre zuvor den Planeten Erde in seine Einzelteile gesprengt. Auf den verbliebenen Inseln koexistieren Menschen wie Aliens in Frieden miteinander. Akye ist ein junge Menschenfrau, die in ihrem Leben un...