2. Die Kometencrew

116 6 6
                                    

"Unsere Crew ist ziemlich vielgesichtig, aber die meisten von uns sind annähernd menschlich, also solltest du dir da keine Sorgen machen müssen. Du hast vorhin schon Joongki und Soohyun gesehen, zu denen gehen wir als erstes.", begann mein Reiseführer gut gelaunt und ging mit langen Beinen neben mir her, mir fiel auf, dass diese schwarzen Lederhosen hier allgemein Mode zu sein schienen. Joohyuk trug noch ein weißes Rüschenemd und einen schwarzen Gürtel, an denen einige fremdartige Objekte hingen, eines davon war eindeutig eine Pistole.

Wir trafen den Bleuwy von zuvor an Deck, wo er gerade an einigen Tauen handtierte, die Muskelstränge unter seiner blauen Haut gespannt.

"Soohyun.", grüßte Joohyuk ihn mit einem Lächeln und tätschelte die Schulter des etwas über zwei Meter Aliens. Ich sah lächelnd zu ihm herauf, sah ihn mir neutral zunicken.

"Er und der Vizecaptain sind etwas öde, ist nicht bei allen so.", erklärte Joohyuk sofort das emotionslose Verhalten auf dem Schiff und ich wank nur ab. "Ich hoffe Ihr habt meinen Freund nicht verletzt?", wandte ich mich an den Bleuwy und dessen Mundwinkel zuckte nach oben. "Nein.", formte er mit seinen Händen. "Ihm und seiner Freundin geht es gut."

Ich atmete auf, fühlte mich etwas schlecht dabei Jinki allein zurück zu lassen, war aber gleichzeitig viel zu aufgeregt wegen all dem hier, um wirklich ein schlechtes Gewissen zu haben.

"Soohyun hier ist unser Arzt an Bord. Wenn du dir weh tust, gehst du zu ihm. Erwarte allerdings keine rührselige Behandlung. Der quetscht dir ein Pflaster auf die Wunde und scheucht dich weg. Nichts von wegen Belohnung, weil man so tapfer war oder sowas...", erzählte Joohyuk mit einem fiesen Blick in Richtung des Anderen und der schnippte ihm nur gegen den Kopf, ließ Joohyuk jammern, während er sich wieder den Tauen zuwandte.

Ich fand sie lustig.

Also kicherte ich etwas in mich hinein und erntete ebenfalls einen verletzten Blick von Joohyuk.

Er erinnerte mich an Jinki.

"Okay komm." Er wank mich weiter und mich staunend umsehend, folgte ich ihm über das Deck, wich dabei Leuten aus, die an mir vorbei eilten.

Einer davon schaffte es trotzdem mich brutal an der Schulter zu rammen und ich taumelte herum, verlor das Gleichgewicht und kippte rückwärts.

Ich hatte bereits die Augen in Erwartung des Schmerzes zusammen gekniffen, als ich sehr klischeehaft aufgefangen wurde, eine Hand meinen Unterarm fasste und mich mit einem Ruck zum Stillstand brachte, mir schier das Schultergelenk aus dem Sockel riss.

Erschrocken sah ich zu meinem Retter auf, ignorierte das schmerzende Glied und traf die dunklen Augen eines Fenris, der mich ungut angrinste.

"Akye, wo-" Joohyuk brach ab, als er meine Situation sah und verschränkte dann die Arme vor dem Körper.

"Lass sie los.", forderte er kühl und in den Augen des anderen blitzte etwas auf, dann krachte ich hart auf den Boden, verlor den Atem aus den Lungen und schlug mir den Kopf an.

Ganz nett.

Ich schmeckte Blut, hatte mir auf die Zunge gebissen und gab einen Schmerzenslaut von mir, als ich von hinten gegriffen und auf die Füße gezogen wurde, eine Hand über die schmerzende Stelle an meinem Kopf tastete.

"Blutet nicht."

Meine Sicht klärte sich wieder etwas und ich sah zwischen Joohyuk und dem großen Fenris hin und her, ersterer hatte den anderen am Kragen gepackt und zischte verstörend zornig auf ihn ein.

Ich wandte mich dem Mann hinter mir zu, bekam das süße Lächeln aus meinem Zuhause entgegen.

"Vergib Woobin. Er ist etwas grob.", lächelte der Mann mir zu und legte lässig die Taue, die er trug, über seiner Schulter ab.

Air PiratesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt