19. Streit

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Bild:Woobin
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Sofort trat ich zwischen sie. "Nicht. Er ist verletzt, lasst uns nachher reden.", redete ich schnell vor mich hin und ging dann hastig nachdenkend zu Woobin hinüber, um ihm hoch zu helfen, erschrocken zu quietschen, als sein Arm wieder meine Hüfte fand und mich dominant zu sich zog.

"Was hab ich dir gerade gesagt?!", fauchte er mich an und Joohyuk trat mit feurigen Augen auf uns zu.

"Wirst du wohl deine schmutzigen Pfoten von ihr nehmen?!", zischte er mindestens ebenso wütend und fasste mich warnend am Arm, um mich von Woobin zu trennen.

Der reagierte, indem er mich hinter sich riss. Ich verlor den Kontakt zu Joohyuks Haut.

"Sie gehört vorerst mir. Ich bin noch nicht fertig mit ihr.", knurrte er den Maknae zornig an, ich versuchte verzweifelt mein Handgelenk aus seiner Hand zu kriegen.

Das ganze hier lief außer Ruder.

"Ich aber mit dir du verfluchter Bastard!"

Joohyuk warf sich erzürnt vorwärts, auf Woobin zu, der es dank seinem Bein nicht schaffte auszuweichen und stattdessen nach hinten und über mich stolperte, uns gemeinsam zu Boden beförderte. Mir floh die Luft aus den Lungen und schwach schlug ich gegen seine Schulter, damit er von mir herunter ging.

Das tat er auch, aber es war nicht Joohyuk, der ihn hoch zog, sondern Junhui, der dann die andere Hand nach mir ausstreckte und sich aufmerksam umsah.

"Ihr erweckt zu viel Aufmerksamkeit, kommt mit.", seine weiche Stimme klang drängend, als er mich auf die Füße zog, also gehorchten wir sofort, es war tatsächlich nicht der beste Ort, um zu zanken.

Ich stolperte also hinter Junhui her, der Woobin stützte, während Joohyuk grummelig folgte, vermutlich von den Heilern abgehauen war, um mal wieder passend zu meiner Rettung zu kommen.

Seufzend betrat ich nach Junhui den Schutzzirkel, er deutete mir und Joohyuk zu bleiben, während er Woobin weiter führte. Ich floppte lustlos zu Boden und leckte mir über die Lippen, nahm Woobins Geschmack neben dem nach Blut war. Ich fand die Wunde und fuhr mit der Zunge darüber, um sie zu desinfizieren, sah dann zu Joohyuk auf, der mit verschränkten Armen am Geländer des Pfades zwischen den Bäumen stand und wütend in den dichten, grünen Wald starrte.

"Es tut mir leid.", sagte ich zu ihm herauf, nahm Notiz davon, wie keine Verbände mehr über seine Brust verliefen.

"Es sollte nicht dir leid tun, sondern ihm. Er hat versucht dich zu töten, er geht zu weit, nur um dich auf Abstand zu halten.", grummelte der Amphibris vor sich hin und ich kam wieder auf die Füße, lehnte mich neben ihn.

"Es ist fair, dass er versucht sich zu verteidigen, wenn er sich bedroht fühlt. Ich glaube, dass er nach mir geschlagen und dich erwischt hat, tut ihm sogar leid."

Joohyuk vergrub verzweifelt den Kopf in den Händen.

"Du! Du bist schuld! Du bist einfach zu nett! Eigentlich müsste ich einen Kuss einfordern, aber ich will nicht mal, nachdem ich ihn dich küssen gesehen habe." Schmollend wandte er sich ab.

Er war wirklich sehr süß. Selbst wenn er eifersüchtig war.

Es änderte wirklich rein gar nichts, dass wir anscheinend Geschwister waren.

"Ich weiß ja nicht, ob du Woobin schon mal geküsst hast..." Empört fuhr er zu mir herum, ließ seine abweisende Haltung fallen. "Hab ich nicht! Jisoo, ja, vielleicht, versehentlich, aber Woobin?! Niemals!"

"Dann hast du auch keine Ahnung, wie furchtbar das wirklich ist... Während du sogar zu selbstsüchtig für deine eigene Drohung bist, muss ich hier drüben leiden, weil ich so unsanft geküsst wurde und jetzt vielleicht nie wieder jemanden küssen kann, weil ich traumatisiert bin! Das, mein Lieber, das ist wirklich schlimm.", lockte ich ihn aus der Reserve, er wandte sich mir endlich zu, sah eindeutig gesünder aus als sonst.

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