35. Matoki

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Bild: Die Matoki 🐰

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"Hier..."

Ich reichte Jongup vorsichtig seine Gasmaske herüber, half ihm sie sich anzulegen.

Die Jungs waren in voller Rüstung.

Schwarze Jeans, schwarze Bikerstiefel, schwarze Kapuzenpullis, an denen Hasenohren zu den Seiten ihrer Gesichter herabhingen. Am gruseligsten waren aber die Masken.

Sie alle trugen zwei Stück davon, die untere aus schwarzem Stoff, sie bedeckte ihre gesamten Köpfe und machte aus ihren Augen übergroße Glasaugen, die von außen undurchsichtig waren. Mit ihnen sahen sie alle identisch und nicht mehr unterscheidbar aus, es sei denn man kannte ihre wahre Größe (und die Kleineren trugen extra noch Stiefel mit Absätzen, um an Zelo heranreichen zu können) wirklich gut.

Das einzige, was sie noch voneinander unterschied, waren die zweiten Masken, die nur über die untere Hälfte ihrer Gesichter gingen, die Gasmasken.

Sie waren wie jede andere Bikermaske auch, nur hatte jede von ihnen ein einzigartiges Design und eine eigene Farbe, die unterschiedlichen Atemschlitze wurden von feinem Netzstoff kaschiert.

Jeder von ihnen hatte eine eigene Farbe und ganz im Ernst, nachdem ich ihnen allen mit ihren Outfits geholfen hatte, wusste ich schon wieder nicht mehr, wem welche gehörte.

Wenn ich alles richtig verstand, wussten die Wachen es allerdings auch nicht.

Ihre Masken verstellten auch ihre Stimmen zu einem hohen, unangenehmen Geräusch, sie alle trugen mehrere Messer und Pistolen umgeschnallt, wirklich, es war ein sehr gruseliger Anblick.

Aber es sollte uns retten.

Dank Youngjaes Technik würden die Kameras überall im Gebäude in ihrer Nähe gestört werden, es würde uns Zeit verschaffen, aber ein Kampf wäre wohl unvermeidlich.

"Du bleibst hier, bis sie dich holen kommen.", zwitscherte der Rote mich an, ich erfuhr, dass ich sie in dieser Kluft nur mit ihrem Kopfgeldjägergruppennamen ansprechen sollte. Die Matoki.

Ich nickte also dem roten Matoki vorsichtig zu, wich dann erschrocken zurück, als der Gelbe einen Schritt auf mich zu trat.

Sie waren wirklich verdammt gruselig, diese Augen, die Gefahr, die plötzlich so imminent von ihnen allen ausging...

Doch der Gelbe streckte nur eine schwarz behandschuhte Hand nach mir aus, er hielt ein In-Ear Headset, das so weit getarnt wäre.

"Bleibe hierdurch in Kontakt. Wenn alles klappt, wie es soll, holt einer von uns dich ab und wir treffen uns alle auf dem Schiff.", sagte er unangenehm und ich nickte wortlos, legte das Teil an.

"Unsere Stimmen sind weiterhin verstellt, solltest du es verlieren." Ja, danke, wie sollte ich das überleben?

"Ciao." Der Pinke winkte mir lässig zu, führte dann die Gruppe nach draußen, durch ihre ständigen Rollenwechsel war es schwer auch nur Yongguk ausfindig zu machen.

Aber das war ja Teil des Plans.

Wenn sie allein unterwegs waren, konnte auch niemand direkt vermuten, dass unter einer dieser Masken Yongguk steckte, man wusste ja selbst nicht, wer es war. Ich konnte mir auch gut vorstellen, dass sie regelmäßig tauschten, um das System zu verwirren.

Jedenfalls verschwanden sie mit dem Aufzug und ich blieb allein zurück, saß nervös auf der Couch und biss meine Lippe, zur Tarnung lief der Fernseher.

Als sie mich eine Weile später holen kamen, schreckte ich fast gewalttätig zusammen, obwohl das vertraute Geräusch des ankommenden Aufzugs so harmlos wie eh und je war.

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