4. Wüstensand

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Bild: Naga
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Nach Joongkis Verletzung hatte Dongwook den ursprünglichen Plan geändert und Kurs auf die Heimatinsel des Naga genommen. Laut Soohyun wäre es besser ihn in seinem natürlichen Umfeld genesen zu lassen. Seine Schlangenhälfte war nicht fähig eigene Körperwäre zu produzieren und in seiner Schwäche sollten wir ihm so gut wie möglich eine schnelle Heilung bieten. So Dongwook.

Mir war es untersagt worden den Naga in der Krankenstation besuchen zu gehen, weswegen ich während dem weiterhin nicht aufhören wollenden Regen viel Zeit mit Joohyuk und Jisoo verbrachte. Ersterer sollte beim Regen nicht raus und der Amphibris wurde ungern freiwillig nass ("meine schönen Haare").

Ich sorgte mich viel.

Joohyuk hatte den Vorfall vom vorherigen Abend mit keinem Wort erwähnt, ich durfte nicht nach Joongki sehen, den ich gestern so gut wie möglich verbunden und warm gehalten hallte und außerdem um Hyungsik.

Der Mensch hielt sich kaum unter dem sicheren Dach auf, war pausenlos draußen dem Wetter ausgesetzt und las Wolken und Regen.

"Weiß jemand, warum Sukkie und Hyunie uns nicht zu Joongki lassen? Wir könnten was mit ihm spielen oder so...", jammerte Joohyuk von seinem Platz am Fenster aus und seufzte dann dramatisch. Der Mann hatte seine Wange auf seiner Faust abgelegt und starrte gelangweilt in die graue Suppe, durch die wir friedlich trieben, hinaus.

"Vermutlich würden wir die Thermik außer Gleichgewicht bringen oder so ein Blödsinn...", murmelte Jisoo nur, zupfte nebenbei an einer losen Feder herum, die er in seinen Flügeln gefunden hatte.

Ich fand, dass sich die Laune der beiden gemäß dem Wetter kalkulierte.

"Wir seid ihr beiden hier gelandet? Auf dem Schiff? In der Crew?", erkundigte ich mich freundlich, um das störende Eis zu brechen.

"Ich bin auf's Deck gefallen.", gestand Jisoo mit einem Schulterzucken und schüttelte sein Gefieder, inspizierte es erneut auf lose Federn.

Ich blinzelte ihm zweimal zu.

"Einfach so? Vom Himmel raus auf's Deck?"

Jisoo grinste mich aus halb geschlossenen Augen träge an, bekam ein tiefes Grübchen in der Wange, das ich pieken wollte.

"Jep. Ich fliege noch nicht besonders lange offen zwischen Turbulenzen und so Zeug in der Luft. An dem Tag verlor ich das Gleichgewicht und verlor beinahe einen Flügel. Jichul nahm mich in seinen Schutz, als ich hier aufschlug und weil es mir hier ziemlich gut gefällt, bin ich der Crew beigetreten.", sinnierte er glücklich vor sich hin und grinste dabei weiter.

Joohyuk erhob sich von seinem Platz und trat zu uns herüber, nahm Stellung hinter Jisoo, um dem anderen Mann zärtlich durch die eindrucksvollen Flügel zu streichen.

"Ich habe versucht deinen Papa auszurauben."

Jisoo schloss die Augen und lehnte seinen Kopf über seine Stuhllehne an Joohyuks Körper zurück. Der andere ließ sofort eine Hand in die Haare des Älteren gleiten und strich durch die kurzen Strähnen.

Ich beobachtete die beiden von meinem Platz auf dem Esstisch aus mit einem leisen Sehnen, einem Bedürfnis nach dem gleichen Frieden und dieser weitgehend ungekannten Zuneigung.

Joohyuk fuhr fort, ohne dass ich fragen musste.

"Er hatte damals eine Schiffsladung voll von Hühnchen von einem Dorf geschenkt bekommen und ich hatte Hunger... Wie auch immer hat Dongwook mich erwischt und wollte mich killen, aber Jichul ist dazwischen gegangen und hat mich aufgenommen. Wir verstehen es alle bis heute nicht." Joohyuk hob ebenfalls die Schultern, lachte aber.

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