Mitten in der Nach wurde ich von einem heftigen Rütteln wach. Müde drehte ich mich um und blickte in Caras von Feuer erhelltes Gesicht.
Fast hätte ich erschrocken aufgeschrien, doch sie hielt mir schnell ihre Hand vor meinen Mund. „Pssst" ich nickte. Sie bedeutete mir, aufzustehen und ich schlug meine Decke zurück. Im Zimmer war es recht kühl und ich trug nur einen kurzen Schlafanzug. Ich schaute Cara fragend an, doch die lächelte nur geheimnisvoll. Sie deutete auf die Türe und wir verließen schweigend das Zimmer.
Meine nackten Füße gruben sich in den flauschigen Teppich, während wir den ausgestorbenen Flur entlang huschten. Einzig Caras kleines Feuer warf gruselige Schatten über den alten Gang.
Wir erreichten die Wendeltreppe und folgten ihr bis nach ganz oben. So hoch war ich noch nie gewesen. Erstaunt blickte ich durch die Glaskuppel zu den Sternen hinauf. Fast wäre ich an einer Stufe hängengeblieben. Das Geräusch hallte unnatürlich durch das große Treppenhaus. Cara schaute mich besorgt an, doch sie drehte sich schnell wieder um und ging zügig weiter. Sie schien es eilig zu haben. Ich beeilte mich, sie wieder einzuholen und achtete diesmal mehr auf die Stufen.
Bald waren wir oben und Cara klopfte an eine Türe. An die einzige Türe am Ende der Treppe. Was wohl dahinter lag? Gespannte wartete ich, dass etwas passierte und wurde hibbelig, als sie geöffnet wurde. Tom steckte seinen Kopf durch den Spalt und grinste „Endlich" seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und er winkte uns weiter. Wir schoben uns durch die Türe und Tom schaute nochmal kurz die Treppe hinunter, bevor er die Türe schloss.
Wir standen auf dem Dach der Schule. Es war flach und bot viel Platz für einen Pool und ein Volleyballfeld. Warum war ich nicht schon viel früher hier oben gewesen? Die Nacht war Sternenklar und der Halbmond tauchte das Dach in ein silbernes Licht. Die Sterne spiegelten sich im Wasser des Pools wieder und im Hintergrund konnte ich das Rauschen des Meeres hören. Unzählige Kerzen erhellten alles um mich herum. Sprachlos von der Schönheit schaute ich die beiden an.
„So" unterbrach Tom die Stille. „Jetzt musst du mal kurz die Augen zu machen."
Ich folgte seiner Aufforderung und schloss meine Augen. Ich fühlte, wie die beiden mich packten und vorsichtig nach vorne führten. Ich taperte ungeschickt mit und war erleichtert, als wir anhielten.
„Einen Moment noch" ,sagte Cara und auf einmal hörte ich kichern um mich herum. Skeptisch öffnete ich die Augen und sah, wie ein riesiger Wassereimer über mir umkippte. Tonnen von Wasser schütteten auf mich herab und im Bruchteil einer Sekunde war ich von dem eiskalten Wasser völlig durchnässt. Erschrocken japste ich nach Luft Das Wasser war so kalt, dass ich für einen Moment keine Luft bekam. Um mich herum standen Noah, Tom, Kelly, Rick und Cara und lachten sich Schrott.
„Ihr seid..." beschwerte ich mich, doch Noah unterbrach mich:„Die besten Freunde, ich weiß!"
Er lachte vergnügt „Jetzt bist du offiziell eingeweiht."
Ich zitterte am ganzen Körper und Wasser tropfte an mir runter. „Na warte!" Ich schüttelte meine Haare aus und bespritzte alle mit Wasser. Sie lachten noch mehr. Cara fing sich als erste wieder und meinte gönnerhaft „So, du hast jetzt genug gefroren" Noah nickte und sie stellten sich links und rechts neben mich. Beide schlossen ihre Augen und konzentrierten sich. Auf einmal entstand warme Luft um mich herum und begann, mich zu wärmen. Mit einem Blick auf Kelly stellte ich fest, dass auch sie ihre Augen geschlossen hatte und mit offenen Händen Sanfte große Kreisbewegungen machte. Wind kam auf und fuhr mir durch die Haare. Mir wurde wohlig warm und ich begann zu trocknen. Tom und Rick standen daneben und schauten vergnügt zu.
„Wessen Idee war das eigentlich?" fragte ich in die Runde, als ich wieder trocken war. Alle Blicke wendeten sich zu Noah, der schälmisch grinste.
„Schuldig im Sinne der Anklage" Er verbeugte sich. „Aber dafür...Möge die Show beginnen!"
„Von welcher Show rede..." ich brach ab und trat an den Rand des Daches.
Der See, den ich im dunkeln ausmachen konnte,begann zu leuchten und hunderte von Lichtern stiegen aus dem dunklen Wasserempor. Mein Blick fiel auf Tom, der mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Seefixierte. Die Lichter leuchteten in dem schönsten Blau, was ich je gesehenhatte. Tränen vor Rührung liefen meine Wange runter, als Tausende vonGänseblümchen um mich herum zu wachsen begannen. Sie erklommen das steinigeGeländer und begannen zu blühen. Sie wuchsen den Boden entlang und ich bemerkte, wie Rick seine Hand auf den Boden gelegt hatte. Zart und verletzlich bedeckten sie die grauen Steine und hinterließen einen Zauberhaften Frieden. Rick kam zu mir uns ließ auf seiner Hand eine Magarete wachsen, die er mir ins Haar steckte. Die blauen aus Wasser bestehenden Lichtkugeln waren zu uns rüber geschwebt und ich sah bunte Fische in ihnen schwimmen. Mit offenem Mund schaute ich in den Himmel zu ihnen. Die Kugeln verschwommen zu einem Strudel, der um uns herum wirbelte und Tanzte, bis er in der Dunkelheit verschwand. Genau in diesem Moment gab es einen riesigen Knall. Erschrocken fuhr ich zusammen und blickte zu Noah, der auf dem steinigen Rand stand.
„Schon mal eine echtes Feuerwerk gesehen?"
Er breitete seine Arme aus und warf den Kopf in den Nacken. Wie aus dem nichts schoss eine Meteorit vom Himmel und explodierte mit einem riesigen Knall über dem Meer. Noah formte die Funken zu Fontänen die ihren Funkenregen durch die Dunkelheit sprühten. Ich sah nicht, wie er seine Arme hochriss, sondern nur wie hunderte Feuerkörper in den Nachthimmel schossen und ein Gewaltiges Feuerwerk bildete. Es war so voller Farben und Pracht, dass ich nicht merkte, wie mein Mund offen stand.
Cara flüsterte mir zu: „Noah ist der beste Feuermagier, den ich kenne. Aber nicht nur das."
Sie deutete nach vorne. Ich sah nach vorne, sah aber nichts. Dafür spürte ich einen leichten Wind. Angestrengt starrte ich in die Dunkelheit und dann sah ich es. Der Wind formte sich auf der großen Wiese zu einem Tornado und wuchs zu einem mächtigen Wirbel an. „Er kann auch noch den Wind beherrschen?" flüsterte ich überwältigt. Cara nickte. Der Tornado wurde immer schneller und vom Himmel regnete es wieder Feuer. Der Wind sog es an und es wirkte, als finge der Tornado an zu brennen. Das Feuer wurde immer weiter nach unten gezogen, bis ein Feuertornado entstanden war. Schneller und schneller drehte er sich. Noah bewegte nur eine Hand und der Feuertornado bewegte sich auf uns zu. Ich spürte die Hitze und den Wind. Er wurde immer stärker. Mit rasender Geschwindigkeit raste das Ungetüm auf uns zu, doch kurz bevor er und erreichte, schoss der Wind nach oben und nahm das Feuer mit. Es herrschte totale Dunkelheit. Absolute Stille. Niemand wagte sich zu bewegen.
Auf einmal hörte ich Applaus und blickte die Hauswand runter. Alle Zimmer waren hell erleuchtet und unzählige Schüler hatten sich in den offenen Fenstern versammelt um das Schauspiel zu erleben. Noah verbeugte sich und ich sah das leuchten in seinen Augen.
„Ein wahrer Meister übertrifft sich doch immer wieder selbst" sagte er zufrieden und lachte vergnügt.
„Noah, das war der Wahnsinn. Du..." weiter kam ich nicht.
Die Türe wurde aufgestoßen und unsere Schulleiterin stand im Schlafanzug in Eingang zum Dach. Ihre Frisur war völlig zerstört und sie war eindeutig schlecht gelaunt. Mit wutentbrannter Stimme schrie sie: „NOAHHHHH!!!!!!"
Noah grinste nur und sagte: „Ein wahrer Meister weiß immer, wann er gehen sollte."
Er breitete seine Arme auf und ließ sich rückwärts über die Kante fallen.
Lady Bentley kam angerannt und schrie die Kante runter: „So einfach kommst du nicht davon" Sie wandte sich an uns „Mitkommen. ALLE!"
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Die FEA Chroniken
FantasíaStell Dir vor, du lebst seit du denken kannst in einem kleinen Vorstadtort, aber auf einmal ist nichts mehr wie es mal war.... Genau so ergeht es der sechzehnjährigen Nina, als ein schreckliches Ereignis ihr Leben für immer verändert. Auf einem abge...