Die FEA Chroniken

Prüfungsangst und das Kleiderproblem

„Och komm schon Nina! Es ist doch nur ein Tag!" , sagte Cara.

Sie und Kelly versuchten mich seit Tagen zum Kleidershoppen zu überreden. Doch immer fand ich irgendeinen Grund das ganze vor mir herzuschieben. Ich hasste es einfach shoppen zu gehen! Nie fand ich etwas was mir gefiel und am Ende des Tages hatte ich immer nur platt gelaufene Füße. Die bevorstehende Prüfung nächste Woche, kam mir dazu ganz Recht, als Ausrede um nicht mitfahren zu müssen. „Nina eine Ablenkung könnte dir wirklich gut tun", entgegnete Kelly die ebenfalls in unserem Zimmer auf Caras Bett saß.

Na toll jetzt kommt sie wieder damit an. Seit einigen Tagen schon beobachteten mich alle mit Adleraugen nachdem ich ihnen alles erzählt hatte. Ich hatte sie schon öfters darauf hingewiesen, aber sie hatten mir immer alle beteuert das sie sich einfach nur Sorgen um mich machten. Naja hoffentlich würde sich das bald ändern.

„Gar nicht wahr", antwortete ich auf Kellys Aussage. „Ich muss einfach noch was lernen das ist al-", doch Cara unterbrach mich prompt: „ Du bist die beste in deinem Kurs, du wirst auch ohne lernen bestehen. Und jetzt mach dich endlich fertig oder ich mach dir wortwörtlich Feuer unterm Hintern!", meckerte Cara laut. Okay, da hatte ich mich wohl zu früh gefreut. Cara konnte wirklich hartnäckig sein.

Aufgebracht stürmte sie aus unserem Zimmer. Kelly zuckte mit ihren Schultern und wandte sich ebenfalls zum Gehen, da flog Noah plötzlich durch das offene Fenster herein. Erschrocken zuckte ich zusammen.

„Caramellchen, hast du etwa einen schlechten Tag?", tönte Noahs liebliche Stimme. „

Was willst du denn schon wieder hier?" fragte sie und kam wieder herein. Genervt verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn abwartend an.

„Ok ich verschwinde jetzt wohl mal...", sagte Kelly und schon war sie aus der Tür.

Noah antwortete in gehobener Sprache: „Na ich wollte nur zu euch holde Maid! Doch stattdessen sehe ich einen feuerspeienden Drachen vor mir." Er hob schützend den Arm vors Gesicht. Ich prustete laut los. Noah war echt die Krönung!

„Sagt mir, wer hat euch Leid angetan?", fragte er sie mitleidig.

„ Nur unser kleines Nesthäkchen, das nicht shoppen gehen mag.", entgegnete sie und deutete anklagend auf mich.

Ergriffen fasste Noah sich an die Brust. „Oh Nein! Welch ein Leid! Darf ich aber nun von etwas anderem sprechen?" Immer noch kniend nahm Noah Caras Hand.

„Willst du Cara Penelope Brown, mich am Samstag auf den Winterball begleiten?" Caras Überraschung wich schlagartig Freude und sie grinste breit. „Aber nur wenn du mich den ganzen Abend vom Buffet bedienst! "erwiderte sie kühl, aber ihr Lächeln verriet wie sehr sie sich freute.

„Ein Gentleman tut, was ein Gentleman tun muss." Noah stand auf und umarmte sie innig. Ach die zwei wären wirklich ein süßes Paar, dachte ich. Gerade wollte ich mich verkrümeln, da packten mich die beiden am Arm. „Oh Nein Nina, diesmal kommst du nicht davon."

Da saß ich nun. Eingequetscht auf der letzten Reihe im Bus zwischen Fly und Tom. Noahs äußerst bildhafte Beschreibung von der Fahrweise des Busfahrers erwies sich als sehr treffend. Nach fast zwei Stunden Fahrt, hatte ich mir nicht nur alle Wirbel gebrochen, sondern auch noch zahlreiche blaue Flecken eingefangen. Aufgrund von Platzmangel hatten mir die Jungs ihre Ellenbogen, bei jedem Holpern und jeder Kurve, in die Seite gerammt. Ich liebe Busfahrten!

„Also ich brauch jetzt erst mal was zu essen!" Rick unser Vielfraß rieb sich seinen Bauch. Ich fragte mich wirklich wie das alles in ihn reinpasste, denn er war alles andere als dick und unsportlich. Auch wenn ich ihn noch nie beim Sport gesehen hatte wusste ich trotzdem, dass er und Fly regelmäßig trainierten. Endlich aus dem Bus, streckten wir alle unsere Glieder von uns als wir uns und atmeten den dringend benötigten Sauerstoff ein. Es war zwar sehr kalt und hier lag ebenso Schnee, doch es tat mehr als gut sich frei bewegen zu können! Wir hatten zum Glück alle überlebt!