Ein Wochenende später, gaben Maries Freunde eine kleine Geburtstagsparty für Marie. Sie wollten ihren Geburtstag nachfeiern, nachdem sie sie an ihrem Ehrentag so im Stich gelassen hatten. Die Überraschung glückte und Marie war richtig gerührt, als selbst Marvin und Laura an der Türe klingelten.
Sie hatten eingekauft und wollten gemeinsam kochen. Wegen Yasmin fand die Party bei Marie zu Hause statt. Aber Marie durfte die Küche nicht betreten und musste brav auf dem Sofa sitzen bleiben und sich von ihren Freunden bedienen lassen, dass es ihr schon fast unangenehm war.
Sie hatten Lasagne gekocht, eines von Maries Lieblingsgerichten. Zum Nachtisch gab es dann noch Mousse au chocolat.
Es schmeckte erstklassig!
Nachdem Yasmin im Bett und die Küche wieder aufgeräumt war, befahl Sandra Marie, auf dem Sofa Platz zu nehmen.
Dann eröffneten die Freunde ihr, dass sie noch ein kleines Geburtstagsgeschenk für sie hätten.
„Aber das sollt ihr doch nicht!" schimpfte Marie.
„Wollen wir aber!" entgegnete Sandra. „Na gut, wenns dann sein muss", lächelte Marie.
Marvin grinste geheimnisvoll: „Wir wollen dich entführen!"
„Aha, wohin denn?" wollte Marie wissen.
„Nach Dortmund!" erklärte Jessie.
„Was machen wir denn da?" wollte Marie wissen.
„Wir dachten, wir machen einen kleinen Städtetrip", ergänzte Marvin.
„Allerdings müsstest du dir den 17.12. frei nehmen. Das ist ein Montag.
Wir haben uns überlegt, dass wir am Samstag hinfahren und Montag wieder zurück."
„Und ihr kommt alle mit?" fragte Marie ungläubig.
„Ja klar. Was denkst du denn?"
„Aber was ist mit Yasmin?" wollte Marie wissen.
„Die nehmen wir natürlich mit!" erwiderte Jessie.
„Ehrlich? Toll! Das ist ja.....Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!"
„Dann sag einfach nichts!" lächelte Sandra.
Marvin kam mit 6 gefüllten Sektgläsern aus der Küche und triumphierte: „Darauf müssen wir erst einmal anstoßen!" Marie sah die Gläser skeptisch an. Eigentlich hatte sie sich geschworen, erst einmal keinen Alkohol mehr zu trinken, nachdem was die Woche zuvor geschehen war. Aber nachdem all ihre Freunde da waren, die auf sie aufpassen würden und Jessie ihr lächelnd zunickte, nahm sie das Sektglas entgegen, welches Marvin ihr hinhielt und stieß mit ihren Freunden auf den gemeinsamen Kurzurlaub an.
Knappe zwei Wochen später sollte es los gehen.
Marie freute sich schon sehr auf den Kurztrip.
Auch wenn sie sich fragte, warum es ausgerechnet nach Dortmund gehen sollte. Aber eigentlich war es ja egal. Sie würde drei schöne Tage mit ihren Freunden verbringen und das war die Hauptsache. Auch Yasmin war ganz aufgeregt. Sie würde die Truppe sicher ganz schön auf Trab halten.
Samstag morgen ging es also los.
Marie war immer wieder erschrocken, wieviel Gepäck man doch brauchte für so wenige Tage. Vor allem, wenn man ein Kleinkind dabei hatte.
Sie fuhren mit dem Zug, woran auch Yasmin ihre helle Freude hatte. Permanent jauchzte sie und freute sich über die Landschaft, die an ihnen vorbeisauste.
Die Freunde hatten für die drei Tage ein kleines Appartement am Rande von Dortmund gepachtet.
Es war sehr gemütlich und praktisch eingerichtet. Es gab drei kleine Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, ein geräumiges Badezimmer und eine kleine Küche. Also genug Platz, um dort gemeinsam drei Tage zu verbringen.
Nachdem sie sich etwas ausgeruht hatten, machten sie sich auf zu einer ersten Erkundungstour.
Dabei entdeckte Marvin ein Plakat der Stille Nacht Tour.
Schnell legte er den Arm um Maries Schultern und drehte sie so, dass sie es nicht sah.
Er warf Laura einen erleichterten Blick zu. Diese lächelte und ab sofort waren sie auf der Hut. Schließlich sollte Marie nicht auf dumme Gedanken kommen.Der nächste Tag begann mit einem ausgedehnten Frühstück.
Marie liebte es zu frühstücken. Vor allem, wenn alle an einem Tisch saßen und es viel Auswahl gab.
Nachdem dann doch alle satt waren, räumten sie den Tisch ab und planten noch kurz den groben Ablauf des Tages.
Sie wollten sich einige, kleine Sehenswürdigkeiten in Dortmund ansehen. Marvin und Gabriel wollten dann auf jeden Fall noch das Fußballstadion besichtigen.
Die Anderen beschlossen, in der Zeit einen Kaffee trinken zu gehen.
„Und heute Abend gehen wir noch schön aus!" beschloss Jessie.
„Ja, macht das doch. Es gibt sicher einige schöne Bars. Ich bleibe bei Yasmin", sagte Marie.
„Quatsch. Du gehst natürlich mit", entgegnete Marvin. „Es ist ja schließlich dein Geburtstagsausflug. Da können wir dich ja nicht einfach so alleine hier lassen!"
Marie sah ihn fragend an.
„Ja, und Yasmin?" wollte Marie wissen.
„Wir werden bei ihr bleiben", antwortete Marvin und deutete auf sich und Laura.
„Das ist ja echt lieb von euch, aber das geht doch nicht. Ich kann doch nicht erwarten, dass ihr hier bleibt und mein Kind hütet, während ich Party mache!"
„Du erwartest es ja gar nicht. Wir haben uns freiwillig angeboten. Ausserdem sind wir ganz froh, wenn wir mal eine Weile alleine sind!" erklärte Marvin und grinste.
Laura nickte. „Ja, mach dir einen schönen Abend und wir machen uns auch einen schönen Abend!" bestätigte sie und nahm Marvins Hand.
„Na gut", lachte Marie. „Aber treibt es nicht zu wild!"
Gesagt getan. Der Tag verging wie im Flug und es machte allen großen Spaß, zusammen die Stadt zu erkunden.
Auch Yasmin hatte großen Spaß und freundete sich im Laufe des Tages mit Laura an. Sie wich ihr kaum von der Seite, was Marie ein gutes Gefühl gab. So konnte sie Yasmin am Abend beruhigt bei Laura und Marvin lassen.
Gegen 17 Uhr waren sie wieder in ihrem Appartement angekommen und hatten noch genug Zeit, sich für den Abend zu richten.
Nach einer ausgedehnten Dusche, fühlte sich Marie wieder fit und munter und freute sich auf den Abend mit ihren Freunden.
Marie wollte Yasmin noch ins Bett bringen und dann verschwinden. Aber Jessie wollte spätestens um 19 Uhr gehen. Er beharrte darauf.
Marie kam das komisch vor. Es war doch egal, ob man nun eine halbe Stunde früher oder später ging. Aber es war nichts zu machen. Auch Sandra bestand darauf, so früh wie möglich zu gehen. Also erklärte Marie Yasmin, dass Laura sie heute ins Bett bringen würde, was für Yasmin aber kein Problem zu sein schien.
Nachdem sie Laura erklärt hatte, welches Ritual Yasmin am Abend brauchte, machten sie sich auf den Weg.
Als sie die Tür hinter sich zuzogen, saß Yasmin gerade bei Laura auf dem Schoß und sie schauten sich gemeinsam ein Buch an.
„Ich glaube, sie freut sich auf den Abend", sagte Marvin.
Laura lächelte. „Ja, das glaube ich auch." Sie sah Marvin grinsend an.
„Wenn die wüsste, was heute auf sie zukommt!" Marvin grinste ebenfalls.
„Ich glaube, dann wäre sie nicht mitgegangen!"
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Ein Geschenk des Himmels
FanfictionMarie ist verzweifelt. Der Traum ihrer heilen Familie scheint zerstört, ihre Ehe am Ende. Selbstzweifel plagen sie , sie ist am tiefsten Punkt ihres Lebens angelangt. Doch plötzlich geschieht etwas, das ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.