Zusatzkapitel 1-James Geschichte

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„ Oh mein Gott! Sieh mal! Da müssen wir hin. Komm schon!" Meine Freundin Ella und ich befanden uns gerade in der U-Bahn auf dem Weg zu Bahnhof, als sie auf vier Straßenmusikanten wies. „Nein. Wir müssen zur Schule Ella. Es ist der erste Schultag. Da macht es keinen guten Eindruck, wenn man direkt zu spät kommt!" Ella ignorierte mich und schleifte mich stattdessen einfach zu den Musikanten, um die sich schon eine kleine Menschenmenge gebildet hat. Sie drängelte sich durch die Menschen und ich musste ihr notgedrungen folgen. „Ella, lass mich los", fauchte ich, als wir vorn angekommen waren. Jetzt konnten wir die Straßenmusiker nicht nur hören, sondern auch sehen. Sie stellten sich als attraktive Jungen in unserem Alter heraus.

Der Liedsänger trug ein Hemd, bei dem oben einige Knöpfe aufstanden und seine haarlose Brust freilegten. Sie spielten eine Art Rock-Pop Mix. Es klang wirklich gut, doch unsere U-Bahn würde bald kommen. Bis wir uns wieder durch die mittlerweile noch größere Menschenmenge gequetscht hatten, wäre sie vermutlich schon da. Ella bekam nichts von meinen Gedanken mit, da sie neben mir stand und mit einem breiten Grinsen die Musiker filmte. Generell war es sehr laut, da viele anscheinend die Musiker kannten und bei ihren Liedern mitsangen.

Mir waren sie vollkommen unbekannt. Ich kam mir ziemlich fehlt am Platz. Der Liedsänger war mit Abstand der hübscheste der vier. Mit seinen blonden Haaren und den Tiefseeblauen Augen verfielen ihm bestimmt die Mädchen reihenweise. Gerade ließ er seinen Blick über die Menge schweifen und blieb bei mir hängen. Er sah mit tief in die Augen, während er weiter ein Lied über verlorene Liebe ins Mikrofon schmetterte. Schnell wandte ich meinen Blick von ihm ab und Ella zu.

„Ich gehe jetzt in die Schule, Ella. Entweder du kommst mit oder nicht. Ist mir egal", schrie ich über die Musik in ihr Ohr. Ihr Blick fiel auf mich und sie sah mich traurig an. „Komm schon", brüllte sie zurück. „Wir nehmen die U-Bahn, die Zehn Minuten später kommt. Dann kommen wir gerade noch rechtzeitig!" Vehement wollte ich mit dem Kopf schütteln, als das Mädchen rechts von mir plötzlich anfing zu kreischen. Eine warme Hand berührte mich am Arm und zog mich einen Schritt von der Menge weg. Ich wandte mich um und sah den jungen Liedsänger mit den Tiefseeblauen Augen. In einer Hand hielt er das Mikro und in der anderen meinen Arm. Gerade spielten ausschließlich der „Schlagzeuger" auf mehreren Eimern und die Gitarristen. Perplex und mit offenem Mund starrte ich den jungen Mann vor mir an.

Was wollte er von mir? Er grinste mich an und ließ meinen Arm los. Dann beugte er sich zu mir herunter und flüsterte über den Lärm in mein Ohr: „Es wäre aber schade, wenn ein so schönes Mädchen wie du es bist, jetzt schon gehen würde." Er stellte sich wieder gerade hin und sang weiter. Seine Hand wanderte von meinem Arm zu meiner Hüfte und hielt mich dort fest. Er zog mich enger an sich, sodass ich jetzt seinen männlichen Geruch einatmen konnte. Mhh, riecht er gut. Was dachte ich da? Der Typ ist absolut unheimlich, trotz seines perfekten Aussehens. Er kannte mich nicht und hielt mich fest. Außerdem konnte er über den Lärm nie und nimmer gehört haben, was ich zu Ella gesagt habe.

Der Junge fing an sich zu bewegen und ohne, dass ich etwas dagegen tun könnte, folgte ihm mein Körper. Er zog mich sanft an der Hüfte, zu dem Platz, an dem er die ganze Zeit zuvor gesungen hatte. Ich drehte meinen Kopf leicht und versuchte in der Menge Ella auszumachen. Kurze Zeit später entdeckte ich sie. Ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet und sie winkte mir mit einer Hand fröhlich zu. Ich warf ihr einen verzweifelten Blick zu, den sie entweder nicht bemerkte oder eiskalt ignorierte. Mittlerweile lag noch die zweite Hand des unbekannte Jungen auf meiner Hüfte und hielten mich sanft aber bestimmt an Ort und Stelle. An Ort und Stelle bedeutete, an ihn gepresst, sodass ich das Gefühl hatte nicht mehr atmen zu können. Die Gefühle, die ich bei seiner Berührung verspürte, irritierten und überrollten mich zu gleich. Lust, Sehnsucht und... Liebe.

In meinen Ohren rauschte es und mein Körper kribbelte. Vor meinen Augen, die ich auf den Bassisten in der Ecke gerichtet hatte, tanzten schwarze Punkte. Nicht ohnmächtig werden Autumn. Bloß nicht ohnmächtig werden. Ich versuchte einen kleinen Schritt zurück zutreten, um mein Gleichgewicht vielleicht wieder zu finden, doch das war nicht möglich. Ich konzentrierte mich auf meine Atmung und hoffte einfach, dass es schnell herum gehen würde. Mir war der Köperkontakt mit fremden Menschen unangenehm. Fix verdrängte ich den Gedanken, dass mich der Körperkontakt mit dem Fremden nicht abstieß, sondern eher sehr angenehm war. Ihn bitten mich loszulassen kam auch nicht in Frage, da ich Angst hatte, dass man meine Stimme im Mikro hören konnte.

Noch mehr im Mittelpunkt als jetzt wollte ich nicht stehen. Ich spürte die stechenden Blicke meiner Mitmenschen im Rücken und vergrub mein Gesicht an der stählernen Brust, des gutgebauten Fremden. Als irgendwann fast alle Geräusche verstummt waren, öffnete ich vorsichtig die Augen. Der Bassist stand noch an Ort und Stelle, hatte allerdings seinen Bass nicht mehr um. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf und suchte die Menschenmenge. Diese war gerade dabei sich aufzulösen. Sie hatte sich, seit ich das letzte Mal geschaut hatte, fast halbiert. Mein Blick suchte Ella und ich sah sie immer noch am gleichen Platz stehen. Sie starrte mich, nach wie vor, grinsend an und kam langsam in meine Richtung. Der junge Mann gegen den ich noch immer gelehnt stand, räusperte sich und ich sah vorsichtig zu ihm hoch.

Von nahem sah er sogar noch besser aus, als von der Ferne. Er starrte mich an und fuhr mir mit einer Hand durch mein dunkelbraunes, gelocktes Haar. Sein Gesicht trug den Ausdruck von Faszination, während in seinen Augen die verschiedensten Emotionen zu sehen waren. Liebe, Lust, Sehnsucht und unbändige Freude. „Hallo, Schönheit", sagte er mit tiefer rauer Stimme und seine Hand fand wieder an ihren Platz an meiner Hüfte. „Wie heißt du, Schönheit?" Schon wieder dieses Wort. Schönheit. Er sprach es so aus, als würde er es wirklich ernst meinen.

Aber das konnte nicht sein. Er kannte mich nicht einmal und doch gingen diese Worte runter wie Öl. Noch nie hatte mich jemand als Schönheit bezeichnet. Noch nicht mal als hübsch. Okay, meine Mutter und Ella hatten es, aber Mütter und Freundinnen zählten nicht. Ich konnte nicht anders. Ich starrte ihn einfach weiter an, öffnete und schloss meinen Mund, wie ein Fisch. „Autumn. Sie heißt Autumn", kam mir Ella zu Hilfe, die sich doch entschlossen hatte, mich aus dieser Situation zu retten. „Autumn", wiederholte der Junge leise und sah mir wieder direkt in die Augen. „Ein schöner Name für eine solche Schönheit." „Und wie heißt du?", fragte ich und hätte mir am liebsten auf die Lippe gebissen. Himmel Autumn! Erst denken, dann sprechen. Nicht umgekehrt.

Doch er schien nicht zu bemerken, dass mir diese Frage schon seit ich ihn gesehen hatte unter den Fingernägeln brannte. Selbst wenn, war er Gentleman genug es nicht weiter auszuführen. Er ignorierte meine Frage und sagte stattdessen: „Schön dich kennenzulernen, Autumn. Das ist meine Band Wolf Power, bestehend aus mir, meinem besten Kumpel Danny, Zac und Nathan." Seine Freunde grinsten mich alle kurz an, bevor sie weiter die Instrumente abbauten. „Und du bist?", fragte ich mit etwas neugewonnen Mut. Auf der einen Seite war er unglaublich anziehend und mysteriös und auf der anderen Seite war er auch unheimlich. Er antwortete mir nicht direkt, sondern blickte mir weiter in die Augen.

Ich wandte meinen Blick ab, um nicht wieder in seinen zu versinken und mich mal wieder komplett zum Affen zu machen. Die Menschentraube hatte sich jetzt ganz aufgelöst. Ich wollte nicht wissen wie viele Menschen heute ihre U-Bahn verpasst hatten. Oh, scheiße die U-Bahn! Ich musste zur Schule! „Lass mich los. Wir müssen zur Schule. Unsere Bahn kommt gleich!", rief ich panisch, wollte mich losreißen, doch er ließ nicht locker. Stattdessen sah er mich einfach weiter ruhig an, als hätten wir alle Zeit der Welt. Die hatte er wahrscheinlich auch. „James. Mein Name ist James."

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Hey,

das Kapitel habe ich noch nicht auf Rechtschreibfehler geprüft, also schreibt sie einfach in die Kommentare. Ich habe das Kapitel heruntergeschrieben, da mir eben spontan die Idee für James Geschichte gekommen ist. Die Geschichten der anderen werden zwei bis drei Kapitel lang, denke ich. Ich werde aber wahrscheinlich im Laufe der Zeit dafür ein Extrabuch anlegen. Weitere Informationen werde ich hier bekannt geben. Das nächste Kapitel poste ich sobald wie möglich.

Frage:

Wünscht ihr euch auch ein Kapitel von Kates und Blacks Hochzeit?

Von Black und Kates Kindern?

Weitere Wünsche?

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Fühlt euch gedrückt.

Eure LouisaLeseratte

Einen Badboy als Mate *ALTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt