Zusatzkapitel 2-James Geschichte

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„Ähm, ja James. Schön dich kennenzulernen James. Es war super schön, James, aber du musst mich jetzt loslassen. Sonst verpassen wir unsere Bahn und ich komme zu spät zur Schule." Ich wurde langsam ein wenig panisch. Doch statt irgendetwas zu tun, sah mir James, ein toller Name, weiter ernst in die Augen und fragte: „Wo gehst du zur Schule?" Von seiner Frage verwirrt runzelte ich die Stirn. „Wir gehen auf die Franklin D. Rosevelt High. Ich bin übrigens Ella. Ich finde es wahnsinnig toll dich kennenlernen zu dürfen." Ellas Wangen waren ganz rot vor Aufregung und sie streckte James die Hand hin. Dieser löste seinen Blick von mir und schüttelte ihre Hand. Heimlich atmete ich tief aus.

Wenn er mir noch länger in die Augen gesehen hätte, dann... Ja was dann? Dann hätte ich ihn geküsst oder umgeschmissen mich auf ihn gesetzt und „meins" gebrüllt? Der Junge brachte mich dazu Sachen zu denken, die ich erst hatte denken wollen, wenn ich studiert und einen sicheren Beruf haben würde. Doch dann kam er und zerstörte meine Lebensplanung. Vollkommen ohne Vorwarnung. Mich hätte doch heute Morgen irgendjemand warnen können mit den Worten: „Flipp nicht aus Autumn. Du wirst heute den perfekten Mann fürs Leben finden, der dich durch eine bloße Berührung Dinge fühlen lassen wird, wie du es noch nie gefühlt hast" Dann hätte ich mich heute Morgen besser angezogen, als nur meine alte Jeans und ein weiter Pullover. Vielleicht hätte ich sogar die Schminke benutzt, die mir Ella mal geschenkt hat. Ich hätte sogar meine Haare ausführlicher gekämmt, als nur einmal schnell durch, bevor ich das Haus verließ, wie ich es sonst tat.

Ich spürte wie James langsam die Hände von meinen Hüften nahm. Mein Blick fiel auf sein Gesicht und auf seinen Lippen lag ein sinnliches Lippen. Er sah fast so aus als hätte er gewusst, was ich gerade gedacht hatte. „Wer ist deine Klassenlehrerin?" Irritiert sah ich ihn an. Er wartete weiter geduldig auf meine Antwort. „Miss Turner", antwortete ich und war gerade froh, dass wir unsere Lehrerin vom letzten Jahr einfach behalten würden. „Miss Turner", murmelte er. Ich wollte gerade etwas sagen, als eine Bahn einfuhr und ich mit einem Blick auf die Uhr bemerkte, dass es unsere war. Wenn wir sie nehmen würden, würden wir wahrscheinlich gerade noch rechtzeitig zum Unterricht kommen. „Wir müssen gehen. Es war nett dich kennenzulernen, James. Schönes Leben noch!"

Ich lächelte ihn an und versuchte die Traurigkeit zu verstecken, die beim bloßen Gedanken kam ihn nie mehr wieder zu sehen. Himmel, Autumn! Du kennst den Typ seit gerade einmal Zehn Minuten! Also reiß dich zusammen! Ich rutschte meine Schultasche, die an meiner Seite hing, zu Recht, drehte mich um und rannte zur Bahn. Abschiede waren nicht mein Ding und das eben, kam mir wie ein verdammt schwerer Abschied vor. Als ich in der Bahn stand, drehte ich mich zu Ella um, die noch bei James stand. So wie es aussah, bekam sie ein Autogramm, unterhielt sich noch kurz mit ihm und rannte dann zur Bahn. Die Türen schlossen sich gerade, doch ich drückte auf den Kopf und Ella schaffte es auch noch in die U-Bahn zu steigen. James blickte zu mir. Wir sehen uns wieder, Schönheit. Die Worte wurden zu mir herüber getragen und ich würde mein Lieblingsbuch darauf verwetten, dass sich James Lippen bewegt haben.

Ich wandte den Blick wieder ab. Wir hielten uns an den Stangen fest und sie blubberte gleich los. „Wahnsinn, ich habe echt James getroffen", schwärmte sie. Augenverdrehend sah ich sie an. Dann fiel mir etwas auf. „Warte du kennst James und seine Band?", hackte ich nach. Jetzt war es Ella, die die Augen verdrehte. „Mensch, Autumn. Wenn du mehr Musik als die der Achtziger und Neunziger hören würdest, wüsstest du, dass die Band von James, Wolf Power, momentan total angesagt ist. Sie spielen regelmäßig in Miami und machen wenn sie Lust haben auch Musik für die 'kleinen Leute'. Also da wo sie angefangen haben. Auf der Straße. Irgendwann wurden sie dann von einem Musikproduzenten entdeckt. Seit dem geht ihre Musik und ihre Alben durch die Decke." Ellas Augen funkelten. Schüchtern traute ich mich Ella eine Frage zu stellen. „Und wie alt sind sie alle so?"

Einen Badboy als Mate *ALTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt