3

1.2K 73 14
                                    

Ich wartete gefühlte Stunden auf meinen Schaffeur bis mich schließlich die Nachricht erreichte, er sei krank. Also machte ich mich gezwungen auf den Weg nach Hause. Mit dem Auto war die Schule nur 7 Minuten entfernt, aber es würde bestimmt eine halbe Ewigkeit dauern, bis ich es auch wirklich nach Hause geschafft hätte. Mit gesengten Blick aber aufrechter Körperhaltung lief ich die Straßen entlang. Manchmal traf ich auf reich aussehende Personen und schenkte Ihnen ein leichtes Schmunzeln, doch den in meinen Augen "nicht wertvollen" bzw. Obdachlosen oder dreckig aussendenden schenkte ich entweder gar keine Beachtung oder gehässige Blicke. Manchmal fragte ich mich selbst, ob mein Charakter eigentlich gut sei, doch machte mir nie mehr Gedanken darüber. Ich bog in eine Gasse ab, die ich für den richtigen Weg hielt. Es waren dort nicht mehr viele Menschen, nur ein paar Jugendliche die an den Häuserwänden lehnten und ein paar Erwachsene bis alte Männer die auf dem Boden saßen. Ich machte einen großen Bogen um jede einzelne Person und zum Glück sprach mich auch keiner von ihnen an. Ich lief weiter und hatte fast das Ende der Gasse erreicht, da pfiff jemand hinter mir. „ Ey du da! Weißte eigentlich wie scharf du von hinten aussiehst? Können ja ma nh bisschen zusammen abhängen wenn du weist was ich mein. Wird bestimmt schön." Ich ging darauf gar nicht ein doch plötzlich packte mich jemand am Arm. Ich war gezwungen mich umzudrehen und blickte in das Gesicht meines Gegenübers. Er war definitiv größer als ich und sah nicht sehr gepflegt aus. Zu allem Übel stank er auch noch bestialisch nach einer Mischung aus Alkohol, Heroine und Malboro oder einer anderen Zigaretten oder Drogenmarke. Ich wollte mich wegdrehen doch er hielt mich fest im Griff und griff nach meinem Hals. Er drehte mich so, dass ich ihm in die Augen gucken musste und ich schluckte. Dies war wirklich das erste Mal, dass ich Respekt vor jemandem hatte. Er war mir körperlich definitiv überlegen, da er so groß war. Dennoch versuchte ich es erstmal höflich. „ Könntest du bitte deine verseuchten Griffel aus meiner Visage nehmen, da wäre ich dir sehr mit verbunden." Ja. Im Nachhinein fiel mir dann auch auf, dass dies nicht so höflich war, wie ich zu diesem Moment gedacht hatte. Denn der Typ wurde sichtbar wütend und lief sogar schon rot an. „ Jetzt will ich dir mal was sagen du frecher Bastard! Beleidigst du mich noch einmal und du wirst etwas erleben. Also verhalte dich so wie ich es will und du kommst jetzt erstmal mit.", sagte er und ich musste mich wegdrehen das dieser Gestank der von ihm ausging unerträglich war. Dumm und naiv wie ich war wollte sich meine dominante Seite wieder durchsetzen und ich trat ich mit meinem Fuß feste gegen sein Schienbein. Er zuckte überrascht zusammen und schrie vor Schmerz auf. Anscheinend hatten dies seine Kumpels nun auch mitbekommen und kamen gefährlich nahe auf mich zu. Ich ging zurück doch kam plötzlich nicht mehr weiter. Ich war gegen eine Hauswand gelaufen und war nun gefangen. Shit. Warum bist du auch so dumm Lee Taeyong. Du musst auch immer deinen Willen durchsetzen. Ich schützte schon mit meinem Armen mein Gesicht und wartete auf den ersten Schlag, doch dieser setzte komischerweise nicht ein. Ich blickte auf und sah wie ein etwas weiblich gebauter Junge die Faust des Mannes festhielt und dieser ihn verdutzt anguckte. „Ich sagte es dir schon einmal, Yugyeom, in meinem Gebiet wird sich nicht geprügelt und die Personen die dort Ärger machen, um die kümmer ich mich.", sagte der Junge plötzlich. Der so genannte "Yugyeom" wich etwas zurück und hob seine Hände. „Ich kann doch nichts dafür wenn mich so jemand anmacht.", sagte er und jetzt war das Fass definitiv geplatzt. „ Wie bitte!? Ich soll dich angemacht haben?! Pha das ich nicht lache. So etwas wie du würde ich noch nicht mal mit einem Blicke beehren geschweige denn mit dir reden du elendiger Junkie. Und ich bin sicher nicht schwul. Nah wie abartig kann man nur sein.", platzte es aus mir heraus und alle guckten mich geschockt an, sogar mein Retter. „Na dann Chittaphon, noch viel Spaß mit dem.", sagte Yugyeom und drehte sich um und ging. Jetzt stand ich hier mit diesem Jungen und überlegte was ich sagen sollte. Gerade als ich mich bedanken wollte spürte ich etwas auf meiner Wange. Es brannte und ich realisierte, dass der Junge mir eine geklatscht hatte. Ich sah ihn wütend und entsetzt an doch er sagte nur:„ Ihr reichen denkt ihr könnt euch immer alles rausnehmen. Denkt nach bevor ihr redet und kümmert euch auch mal um die Gefühle der anderen." Schon war er gegangen und ließ mich allein stehen.

ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋʏʏ

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt