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Johnny. Ich konnte es einfach nicht fassen. Wie konnte er mir nur so etwas antun. Wie konnte er eine so schreckliche Tat begehen. Ich hätte alles von ihm erwartet aber nicht so etwas grausames.

Ich war wütend, man sah es mir an.
Ten versuchte mich zu beruhigen doch nichts half. „WIE KONNTE DIESER BASTARD DIR SO ETWAS SCHRECKLICHES ANTUN?!", schrie ich durchs ganze Zimmer und Ten sah traurig auf die Decke. Er stützte sich mit seinen Armen ab, da er noch nicht das ganze Gefühl in den Beinen zurück hatte, es kam aber allmählich.

Ich beugte mich langsam vor und küsste ihn wie immer auf seine samtweichen Lippen. Es gab nichts perfekteres als ihn. Er war die Perfektion in Person, auch wenn er es niemals zugeben würde. Unsere Lippen passten perfekt aufeinander, harmonierten miteinander. Ich liebte ihn, jeden Zentimeter seines Körpers, jede Narbe, einfach alles.

Als wir uns lösten, sah er mich lustvoll an. Ich wusste was er wollte und ich wollte es mindestens genauso sehr. Wir beide wussten jedoch, dass es nicht ginge, solange er das Gefühl in den Beinen nicht vollständig wiedererlangt hatte.
In der Zeit mussten wir uns mit Küssen und Massagen zufrieden geben.

„Was wirst du jetzt tun?", ertönte seine helle Stimme. Um ehrlich zu sein, wusste ich es nicht. Am liebsten hätte ich Johnny umgebracht, doch dann wäre ich kein Stück besser als er.
Es blieb nur die Option zur Polizei zu gehen.

„Wir fahren jetzt noch zur Polizei.", beschloss ich und Ten nickte stumm. Ich nahm ihn wieder und trug ihn auf meinem Rücken die Treppe hinunter. Unten angekommen verfrachtete ich den Rollstuhl hinten im Kofferraum und wollte Ten ins Auto auf den Sitz tragen, er jedoch lehnte ab.

Ten nahm sich die Krücken, welche neben dem Türrahmen standen und lief die letzten Meter zum Auto. Er knickte immer wieder weg und ich müsste der Versuchung wiederstehen, ihm nicht sofort zu helfen. Schließlich hatte er es geschafft und saß strahlend im Auto. Es erwärmte mein Herz und ich lächelte ihn an, bevor wir losfuhren.

Nach zwanzig Minuten waren wir auf dem Polizeirevier angekommen und wurden auch direkt drangenommen. Es dauerte eine Stunde, bis ich alles von vorne bis hinten erklärt hatte und der Polizist es einigermaßen verstanden hatte. Er versprach uns, sich sofort drum zu kümmern und sich sofort an den Fall machte.

Es hieß abwarten und dass taten wir.
Nach einem Monat befand sich ein Brief im Briefkasten und der Inhalt war, das Gericht. Es sollte verhandelt werden, was jetzt passieren sollte.

Im Gericht angekommen sah ich Johnny mir gegenüber sitzen. Mein Blick wurde so angsteinflößend, dass Johnny wegblickte. Die Aussagen unsererseits begannen und er hatte keine wertbaren Gegenargumente. Das Urteil fiel und da Johnny volljährig war kam er ins Gefängnis. Es war das einzige was passierte, doch Tens Schaden konnte dadurch nicht ersetzt werden.

Uns beiden brachte es aber Gewissenheit und wir waren erleichtert.





Es vergingen Monate und schließlich war der Tag gekommen, an welchem sich alles ändern sollte. Ich wachte morgens früh auf und blickte auf einen friedlich schlafenden Ten neben mir. Ihm fielen braune Haarsträhnen ins Gesicht, welche ich ihm sachte davonstrich. Dadurch wachte er leider auf und drehte sich zu mir.

Ein kleiner Kuss auf meine Lippen und ein verschlafenes Lächeln schenkte er mir, was mein Herz zum schlagen brachte.
Es war an der Zeit aufzustehen und ich stieg wie immer zuerst aus dem Bett. Ich kniete mich rückwärts vor dieses um Ten auf meinen Rücken zu laden, doch dieses Mal ging ich zu schnell hoch und Ten landete auf dem Boden.

Erschrocken wollte ich ihm aufhelfen, da erstarrte ich.
Ten stand von alleine auf und blieb vor mir stehen.
Als auch er realisierte, was geschehen war, konnte er es nicht glauben. Er wagte einen Schritt nach vorne und noch einen, immer weiter. Nach einer Weile war er einmal durch den Raum
gelaufen und er schaute mich überglücklich an. Seine Augen strahlten und ich spürte plötzlich die Tränen auf meinen Wangen.

Er hatte es endgültig geschafft. Er war wieder geheilt. Ich weinte Freudentränen und Ten fiel mir im den Hals.
„Du warst immer für mich da, du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe, es gibt kein Wort dafür. "
„Ich liebe dich noch viel mehr, Ten."

Und er kam näher und legte seine weichen, vollen Lippen auf meine.
„Ten?"
„Ja?", antwortete er ruhig.
„Lass uns einen Bubble Tea trinken gehen."


The end.

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt