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Irgendwann mussten wir dann auch aufstehen, egal wie schwer es uns und vorallem mir fiel, da nun seine mich umgebende Wärme verschwunden war und Taeyong nun im Bad zu Gange war. Er musste zunehmen. Egal wie oft wir dieses Thema schon durch hatten. Er war viel zu dünn und ich hoffte einfach, dass er es bald einsah und vielleicht etwas dran ändern könnte.

Taeyong kam nach 15 Minuten fertig angezogen wieder aus dem Bad und schritt auf mich zu. Überrascht von der plötzlichen Nähe fiel ich rückwärts aufs Bett und Taeyong stemmte seine Arme neben meinen Oberkörper. Es legte sich ein roter Schimmer auf meine Wangen, da mir diese Situation und die Position immernoch peinlich waren. Nun verband er auch schon unsere Lippen miteinander und es entstand ein immer wilder werdender Kuss. Doch da ich wusste, dass Taeyong noch nicht weiter gehen wollte, rollte ich mich zur Seite und setze mich anschließend auf.

Taeyongs Blick war überrascht, verstand aber schnell, warum ich es getan hatte. Er zwinkerte mir noch einmal zu und begab sich dann zu seinem Kleiderschrank. Er suchte sich Jacke und Schuhe raus, welche er wahrscheinlich nachher anziehen wollte. „Du kannst jetzt ins Bad.",sagte er monoton und ich schlengelte mich an im vorbei ins Bad.

Dort angekommen schloss ich die Tür und entledigte mich meiner Kleidung. Ich stellte die Dusche auf lauwarm und ließ das Wasser erstmal heiß laufen. Ich stand nun nackt vor dem großen Spiegel im Badezimmer und betrachtete mich. Ich war dünn, aber was kann man auch anderes von jemandem erwarten, der auf der Straße gelebt hat. Ich drehte mich um und mein Blick blieb an einer großen Narbe hängen, welche sich auf meiner Hüfte befand. Taeyong hatte diese zum Glück noch nie zu Gesicht bekommen, denn ich schämte mich für sie dermaßen.

Sie war aus meiner früheren, dunklen Zeit. Ich denke jeder, der irgendwie, irgendwann mal auf der Straße landet, macht diese Phase durch und manche kommen leider nicht wieder raus. Es war die Phase, in welcher ich dachte ich wäre stärker als jeder andere. Mir war nicht bewusst was ich tat und handelte unüberlegt. Ja, ich hatte Drogen konsumiert und dass nicht gerade in kleinen Mengen. Ich kann nur von Glück reden, dass ich nie an die richtig harten Dinger gekommen bin.

Wer weiß, wie dass alles dann ausgegangen wäre. Zurück zu der Narbe. Einmal war ich so berauscht, dass ich mich in einen Club schlich, welcher eigentlich nicht geöffnet hatte. Ich hatte das Licht gesehen und einfach nicht mehr weiter gedacht. Mein bekifftes Hirn hatte gefühlt ausgesetzt etwas zu tun und ich ging in den Club beziehungsweise das Gebäude hinein. Hinter einer der vielen Türen, welche an den ersten Raum grenzten konnte man das Licht brennen sehen und ich ging darauf zu.

Ich öffnete bzw riss die Türe fast auf, denn ich hatte wie gesagt null Kontrolle darüber was ich tat. In dem
Raum waren viele Leute, was mir erst bei ganz genauem hinsehen auffiel. Sie saßen in einem Kreis, ca 25 waren es. In der Mitte des Kreises ein Junge, nicht älter als ich. Er lag dort bewegungslos und ich höre Fetzen wie :„ Ist der Spaß schon wieder zu Ende?" Oder „Hat wieder nicht lange durchgehalten."

Als mich die Leute dann entdeckt hatten konnte man ihre gierigen Blicke schon brennen spüren. Ich jedoch torkelte in die Mitte des Raumes und brach dort zusammen. Was mich aber erwartete nachdem ich wieder aufgewacht war, hätte ich niemals erwartet.

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt