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Taeyong PoV

Ich saß immernoch erstarrt am Küchentisch.
Die Worte meine Eltern konnte ich nur schwer verkraften. Ten war weg und ich saß alleine am Tisch, von zwei Augenpaaren  beäugt.

Ich hebte den Kopf und sah ihnen in die Augen. Meiner Mutter flossen Tränen die Wangen runter und mein Vater sah weg. Nach weiteren fünf Minuten der Stille, brach dann plötzlich alles zusammen. Meine Mutter heulte ununterbrochen und kam zu mir um mich ganz feste in den Arm zu nehmen. Sogar mein Vater kam und drückte mich.

„Es tut uns so leid, es tut uns so unfassbar leid!", wiederholten sie immer und immer wieder und ich hatte immernoch nicht begriffen was plötzlich los war. Sie hatten mich doch eben noch angeschrien und gedemütigt. Warum taten sie dass jetzt?

Ich konnte mich dazu zwingen, ein paar Wörter heraus zu bekommen.
„Mum, Dad, ich verstehe dass alles nicht."
Sie sahen mich mit einem traurigen udn zugleich ängstlichen Blick an, schauten nervös im Haus und aus den Fenstern.
„Also, wir kamen eigentlich schon vor drei Stunden nach Hause doch wurden von einem jungen Mann abgefangen. Er drohte uns und befahl uns, einen Jungen names Ten von dir zu entfernen. Wir wussten, dass er dir wichtig war und dein einziger Freund und sahen nicht ein, warum wir etwas derartiges tun sollten. Dein Vater protestierte und sagte, dass er überhaupt nichts muss, doch dann holte dieser Typ eine Waffe heraus und sagte, dass er dann wohl nicht mehr für unser, sowie für dein überleben garantieren konnte."

„Verstehst du, wir mussten es tun.", fügte mein Vater noch traurig hinzu.

„Aber was hat es denn gebracht!?", Fragte ich immer noch sehr verwirrt und meine Eltern drehten sich beschämt weg. Ab da realisierte ich dann, was passiert war. Ohne auf meines Umgebung zu achten, rannte ich los. Ohne Jacke, ohne alles. Wenn ihm etwas zugestoßen war, würde ich es mir nie verzeihen können denn es war am Ende alles meine Schuld. Ich rannte und rannte, hatte schon längst keinen Atem mehr doch versuchte mit der letzten Hoffnung die ich noch hatte, irgendwie Ten ausfindig zu machen.

Ich rannte weiter südlich und schaute überall nach. In dunkle Straßen, rannte in Sackgassen und redete sogar mit Passanten, doch niemand konnte mir etwas sagen. Frustriert ging ich weiter und kickte einen Stein vor mir her.
Meine Blick wurde plötzlich verschwommen, denn es bildeten sich Tränen in meinen Augen. Ich hatte schon lange nicht mehr geweint, es war ungewohnt.

Aber ich hielt sie nicht zurück. Was wäre, wenn ihm wirklich etwas schreckliches passiert ist? Ich darf doch nicht tatenlos nur hier rumlaufen. Also raffte ich mich zusammen und ging schnell weiter. Ich kam an ein paar frisch blühenden Bäumen vorbei und das Szenario, welches mich hinter der Ecke erwartete, ließ das Blut in meinen Adern gefrieren.

Es waren überall Krankenwagen zu sehen und in mitten dem ganzen Trubel lag ein Junge, ein mir sehr wohl bekannter.

Mich hielt nichts mehr auf. Ich müsste zu ihm. Ich flog schon fast über den Boden, spürte meine Beine und Füße kaum noch und rannte zu ihm.
Heulend brach ich vor der Liege zusammen und die Ärzte, die ihn versorgten, sahen mich bemitleidend an. Ich starrte einfach nur auf Ten, welcher mit einer Atemmaske beatmet werden musste. Genau dass war passiert, was mein schlimmster Albtraum war.

Die Stimme eines Arztes riss mich aus meinen Gedanken:„ Junger Mann, wir müssen ihn jetzt in das nächstliegende Krankenhaus bringen, sonst überlebt er es nicht, so stehen seine Chancen auch schlecht." Ich löste mich und sah zu, wie Ten mit seiner Liege in den Wagen gehievt wurde. Ich durfte ihn zum Glück im Krankenwagen begleiten und auch mit ins Krankenhaus. Angekommen wurde er sofort in den OP gefahren und für mich hieß es ab da nur noch warten.

Für wie lange, wusste niemand, ob er es schaffen würde, ebenfalls nicht.
Ich klammerte mich an meine Hoffnung und zu Beruhigung schaute ich mir Bilder von uns auf meinem Handy an.

Sein Lächeln, der Grund, warum ich glücklich war. Seine Stimme, der Grund warum ich redete, seine Art, der Grund warum ich ihn liebte. Sein Aussehen war das eines Gottes, es war einfach wunderschön.

Ich bemerkte gar nicht, wie ich eingeschlafen war, denn als ich aufgeweckt wurde war es schon 22:17 Uhr. Ein Arzt stand vor mir und sagte:„ Wenn sie wollen, können sie jetzt ein letztes Mal zu ihm." Meine Augen weiteten sich und ich schaute unglaubwürdig umher. Würde er sterben? Hatte ich ihn endgültig verloren? Ich konnte es einfach nicht wahrhaben. Nein, es durfte einfach nicht sein. Ich sprintete in die mir genannte Zimmernummer und stieß die Türe auf.

Er lag auf dem Bett, beatmet mit einer Maske. Er sah friedlich aus. Ich setze mich neben ihn ans Bett und drückte seine Hand ganz fest. Bitte, geh nicht, geh nicht, wiederholte ich die ganze Zeit in meinem Kopf. 

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt