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Ich wurde geweckt von hellen Sonnenstrahlen, die durch die Ritzen meiner Gardine hervor kamen. Ich hasste die Sonne. Dass war schonmal kein schöner Start in den Tag. Ich reckte mich und plötzlich spürte ich ein Gewicht, welches sich auf meine Taille verlagerte.

Es rutschte immer weiter runter, bis es an meinem Schritt angekommen war. Als ich mich diesem zuwendete, stockte mir erstmal der Atem. Dort lag der Kopf von Ten, welcher noch friedlich am schlafen war. Es machte sich wieder Panik in mir breit und ich versuchte so sachte wie es ging, seinen Kopf in eine andere Position zu legen. Doch leider wachte dieser dabei auf und ich tat einfach so, als ob ich schlafen würde. Ich hatte die Augen ganz leicht geöffnet, aber nur so weit, dass er nicht sehen konnte das ich wach war, aber ich etwas erkennen konnte.

Ich sah, wie sich ein kleines Lächeln über seine Lippen schlich und er es sich wieder etwas gemütlich machte. Ich war plötzlich erstaunt, da sich in mir ein ganz ungewohntes Gefühl breit machte. Mir wurde total heiß und ich begann zu zittern. Anscheinend merkte Ten dies und legte sich ganz eng an meine Seite, zog die Decke weiter über uns und gab wohlige Geräusche von sich. Nun musste ich auch Lächeln und bekam plötzlich einen Schlag in die Seite.

"Du warst schon die ganze Zeit wach.", sagte Ten gespielt genervt. Ich lächelte etwas und nahm seinen Arm von mir runter und rutschte etwas zur Seite, damit er mich nicht mehr zu sehr berührte. Ich stand dann einfach auf und musste feststellen, dass ich ja Oberkörperfrei geschlafen haben musste. Mist. Ich verdeckte
diesen schnell und rannte ins Bad, Ten folgte mit seinem verwirrten Blick.

Im Bad ließ ich erstmal das Wasser laufen und formte mit meinen Händen eine Mulde, in welche ich das kalte Wasser laufen ließ. Dieses schlug ich mir dann ins Gesicht (lmao die Vorstellung)
Es fühlte sich so an, als wären alle Gedanken für einen kurzen Augenblick wie weggespült und ich ging etwas beruhigter wieder aus dem Bad. Ten saß immer noch in der gleichen Position auf dem Bett und fragte:

" Tae, sag doch einfach was mit dir los ist. Du bist immer so komisch. Du drehst dich manchmal einfach weg und verschwindest dann manchmal sogar 15 Minuten im Badezimmer und lässt mich alleine. Manchmal habe ich auch das Gefühl dass du mich magst und wir Freunde werden könnten, du öffnest mich dir dann...aber andererseits denke ich dass du mich nicht magst, denn du wechselst immer so schnell die Emotionen und dass verletzt mich. Ich möchte dass einfach nicht mehr." Ich meinte sogar Tränen in seinen Augen zu sehen aber diese ließ er natürlich nicht raus, da er doch noch etwas Selbstbewusstsein hatte und ich nicht sehen sollte, wie ihn dass eigentlich zusetzte.

Ich wusste, dass ich ihm mit meinem Verhalten verletzte, aber ich musste mir halt zu hundert Prozent sicher sein, dass ich mich auch wirklich auf eine Bindung im Sinne Freundschaft einlassen wollte, denn ich hatte Angst, dass das passieren würde, was mit meinem alten besten Freund passiert war und warum ich jegliche Gefühle und Emotionen geblockt hatte, nur um mich selbst zu schützen, mit meiner kalten Fassade.

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt