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Und so begann dann also mein neues Leben, zu welchem ich eher gezwungen wurde anstatt freiwillig einen neuen Lebensabschnitt zu starten. Es war jetzt schon eine Weile her und ich hatte mich eingelebt und musste natürlich auch arbeiten. Aber nach einem Jahr ist es auch kein Problem mehr und man tut dort einfach alles um sein Leben bezahlen zu können, wenn man es denn noch Leben nennen kann. Ich tat meine Arbeit natürlich nicht gern, aber mir fiel auch nicht ein was ich sonstiges machen könnte. Ich hatte gerade Mal genug Geld von meinen Kunden um noch essen zu bezahlen, da wir natürlich nichts gratis bekamen und konnte dann natürlich nicht darüber nachdenken, mir eine eigene Wohnung zu leisten und von hier abzubauen.

In der ganzen Zeit, in welcher ich hier war, hatte ich keinen einzigen Versuch gestartet, von hier abzuhauen. Doch wenn auch der Gedanke einmal wieder in meinem Kopf gesetzt hatte, musste ich an Doyoung und seine große Narbe denken, welche er bei seinem Fluchtversuch bekommen hatte. Um ehrlich zu sein, ich wollte gar nicht wissen, was sie ihm angetan hatten und hatte gehörigen Respekt vor den 'Wächtern', wie ich sie nannte, da sie genau wie solche immer an den Ausgängen der Räume standen.

Sie ließen uns auch nicht alleine in die anderen Räume laufen, da es immer jemanden gab, der abhauen wollte. Diese Personen, wenn sie geschnappt würden, werden alle mit den Wächtern in einen Raum geleitet und man hört einige Tage nichts von ihnen. Aber wenn sie dann wieder kamen, waren sie immer verändert. Ihre Persönlichkeit, der Charakter, einfach alles hatte sich geändert und sie stellten nichts, rein gar nichts mehr in Frage von dem, was sie befohlen bekommen und tun mussten. Ich hatte aber auch nicht den Mut nachzufragen, was passiert war, egal wie neugierig ich auch war.

Doch eines Tages hatte ich einen so schlimmen Freier, dass es mir reichte. Er ging mit mir schlechter um, als es jeder zuvor getan hatte und bedrohte mich am Ende noch mit einem Messer, da ich sagte er solle aufhören, da ich die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte. Er wollte dies nicht akzeptieren und richtete das Messer auf mich. Ich rannte einfach aus dem Raum und Doyoung war meine einzige Rettung. Ich hatte so dermaßen Glück, dass er der Einzige im Haupt-Raum war, denn es hätte mir denke ich kein anderer so geholfen wie er. Ich erzählte ihm was passiert war und brach in Tränen aus. Er konnte es wohl nicht mehr mit ansehen, wie mich diese Lebensart zerstörte und innerlich zerfraß, dass er mir vorschlug, bei der Flucht zu helfen.

Er erklärte mir im Kurzformat, wo ich lang musste, um den zentralen Ausgang zu finden und drückte anschließend den Feueralarm Knopf. Die Wächter waren alle abgelenkt und rannten aus dem Raum. Meine Chance war da, ich drehte mich also um, um mich bei Doyoung zu bedanken und herabzuschieben, doch er war verschwunden. Ich rannte also zum Ausgang und es war immer noch niemand zu sehen. Die Euphorie packte mich und ich vergaß alles um mich herum. Ich sah den Ausgang schon und es waren nur noch höchstens zehn Meter, bis ich ihn erreichte. Die letzten Meter rannte ich , doch kurz bevor ich dort ankam, striff mich etwas scharfes an der Hüfte.

Das Blut schoss plötzlich aus dieser heraus und ich sackte zu Boden. Vor mir stand ein großer Wächter, mit einem Messer in der Hand. „Dachtest du du kannst verschwinden?",schrie er mich an. Doch in diesem Moment war er abgelenkt und ich schlug ihm das Messer kraftvoll aus der Hand. Er schrie auf, da ich auf einen Nerv gezielt hatte und war kurz bewegungsunfähig. Ich ergriff die Chance und rannte zum Ausgang. Ich konnte nun endgültig mit diesem Leben abschließen, dachte ich und schritt aus der Tür, in die echte Welt.

bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt