„Egal ob du prostituiert warst oder nicht."
Ich wusste einfach nicht, was ich darauf antworten sollte. Nie schwirrten so viele Fragen im Kopf rum wie zum Bespiel, woher er es wusste und wie er es herausgefunden hatte. Ich war in eine Starre verfallen und könntet weder antworten geschweige denn selbst etwas sagen.
Taeyong bemerkte, wie es mir ging und sagte:„Alles gut, du brauchst nichts drauf antworten. Ich denke du möchtest dieses Thema in deiner Vergangenheit lassen und deswegen werde ich dich auch nicht weiter dazu befragen. Aber wie gesagt: ich liebe dich trotz allem was war und ist."
Seine Worte waren wie Medizin. Sie machten mich sofort wieder glücklich und ich konnte nicht anders als ihn anzulächeln und ihm in die Arme zu fallen. Dabei ignorierte ich die stechenden Schmerzen in der Hüftregion.
Wir lagen eine Weile noch eng aneinander gekuschelt um Bett, bis Taeyong eine SMS bekam. Er schaute mich entschuldigend an und schaute auf sein Handy.
„Meine Eltern kommen morgen zurück."
Traurig machte mich das schon etwas, denn wir hatten keine Zeit mehr für uns alleine. Aber andererseits sollte Taeyong seinen Eltern sagen, dass er nun mit mir zusammen ist und dass sie es möglichst akzeptieren bzw respektieren sollen.
Er hatte sich ja noch nichtmals geoutet, was kein Zwang war, er aber direkt mit einem Freund kommen würde. Dass würde die ganze Situation verschlimmern, dachte ich mir. Doch diese Gedanken schob ich beiseite und genoss die restliche Zeit.
Es passierte nichts interessantes. Es war schon nachts und wir lagen immer noch gemeinsam im Bett. Langsam wurden meine Augen schwer und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
Es plagten mich Träume, in welchen Taeyong mich verabscheut, da ich prostituiert war, in welchen er Schluss macht, weil seine Eltern es nicht akzeptieren und sogar ein Traum, in welchem ich sterbe, da Taeyong mit mir zusammen war.
Schweißgebadet wachte ich mitten in der Nacht auf und atmete erst einmal tief durch. Der letzte Traum kam mir so real vor.
Ich lief dort auf dem Bürgersteig entlang und genoss die Frühlingssonne. Die Kirschbäume, welche auf den Weg ragten, ließen die kleinen Blätter fallen und es ergab sich eine traumhafte Atmosphäre. Im nächsten Moment wechselte das Bild und mein Körper lag zertrümmert und in einer Lache aus Blut auf dem Gehweg.
Allein, verlassen, sogar die Sonne hatte sich weggekehrt.
Mir flossen heiße Tränen die Wangen hinunter, als ich wieder an den Traum zurück dachte. Diese wischte ich aber genauso schnell wieder weg, denn ich wollte vor Taeyong auf keinen Fall als Schwächling dastehen. Ich betrachte seine schlafende Gestalt, welche nur schwer erkennbar war.
Sein Brustkörper hob und senkte sich gleichzeitig und er sah einfach friedlich aus.
Ich wollte mir auch keine weiteren Gedanken mehr um den Traum machen, denn er war nur eine Ausgeburt meiner Fantasie und somit nicht real.
Mit diesen Gedanken fand ich schließlich doch noch etwas Ruhe und legte mich wieder eng an Taeyong ran. Seine Körperwärme spendete mir ebenfalls noch etwas Halt und die restlichen Stunden vergingen traumlos.
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bubble tea | ᴛᴀᴇᴛᴇɴ
FanfictionJeder hat eine dunkle Vergangenheit, von welcher er nicht will , dass jemand von ihr weiß. Jede ist individuell und ebenfalls unterschiedlich schlimm. Falsche Entscheidungen führen zu einer komplett anderen Reihenfolge an Ereignissen. Ob es die rich...